steinkreuz albersdorf detail seitenansicht andere seite

Berga, OT Albersdorf, Lkr. Greiz, ca. 100 m südl. des Ortes am Weg zum Schloss Berga

Obertägige Maße: Höhe 0,62 m, Br. 0,30, T. 0,27, das durch Auswitterung und Beschädigung verstümmelte Steinkreuz aus Karbonsandstein lässt sich in seiner ursprünglichen Form nur noch erahnen; es steht an der höchsten Stelle des Baderberges quer zum Weg, ausgerichtet nach dem Verlauf der Gemarkungsgrenze Albersdorf-Berga, da es lange Zeit, bedingt durch seinen Standort, als Grenzmal diente; von daher rühren die Einrillungen ‘A 38’ (Albersdorf) und auf der anderen Seite, jedoch nicht mehr erkennbar ‘S B’ (Stadt Berga) her; Schmalseite süd mit markanter lochartiger Vertiefung, die als Abriebsmal deutbar ist, s. Einf. (Verf.) die Örtlichkeit wird im Volksmund ‘Generalsgrab’ genannt; in der Grenzbeschreibung der Gerichtsbarkeit des Schlosses Berga von 1506 existiert folgender Auszug:

‘dem Schloßberge ab und fort den Baderbach nach biß an das Creutz, von dem Creutze bis zu Ende des Hammers’

nach der Sage bezeichnet das Steinkreuz das Grab eines feindlichen Generals, der bei der Belagerung von Schloss Dreifels (Drifelsen), Berga, fiel und als kopfloser Schimmelreiter auf der Mühlstraße bei Albersdorf umgeht (Eisel, 1871) nach Reinhold, 1979, steht das Steinkreuz in Verbindung mit dem sog. Neustädter Sühnevertrag von 1466, wonach Peter von Wolframsdorf zur Sühnung des Totschlages an dem Vasallen Hans von Wolfersdorf ‘ein steinen crutze in das gericht da die that gescheen ist’ setzen musste; die Bergaer Notgeldserie von 1921 zeigt auf dem 25 Pfennigschein den Kreuzstein bei Albersdorf mit dem Schimmelreiter der Mühlstraße

Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirke Gera-Suhl, Weimar 1988, S. 21, Nr. 20 m. Abb. 20/21, daraus: 2. Rothe, Jahresbericht des Vogtl. Alterthumsvereins, 1841, S. 64-79, 3. J. A. E. Köhler, Volksglauben, Aberglaube im Vogtland, Leipzig 1867,  S. 594, 4. R. Eisel, Sagenbuch des Vogtlandes, Gera 1871, S. 63, 5. L. Bechstein, Thüringer Sagenbuch, Leipzig 1885, Bd. 2, S. 85, 6. Quensel, 1926, S. 151, 7. A. Otto, Bergaer Sagen, Berga 1927, 8. A. Reuter, Alte Steinkreuze der Heimat, Gera 1968, S. 16, 9. F. Reinhold, Der Neustädter Sühnevertrag und das Steinkreuz bei Albersdorf, Greiz 1979, 10. R. Schramm, Die Mühle unter der Teufelskanzel, Greiz 1982, S. 34-35, 11. G. Hummel, ‘Wundertätiges’ Steinmehl, Greiz 1986, S. 72-73

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