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Wiesenbronn, Lkr. Kitzingen, Grünanlage ‘Hauptstraße’ Einmündung ‘Eichplatz’ (ggü. Einm. ‘Seegartenstraße’), 3 Steinkreuze

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A l.: Obertägige Maße: Höhe 0,64 m, Br. 0,69, T. 0,23, (alle 3 Kreuze aus mittelfeinem weiß-rötlichen Blasensandstein), vermutlich durch Abbruch verkürzter Schaft, Armoberseiten durch das Abziehen mittelalterlicher Hieb- oder Stichwaffen abgeschrägt, s. Einf., zeichenlos (Verf.)

B: Höhe 0,86 m, Br. 0,54, T. 0,18, Asymmetrie aufweisendes, zeichenloses Steinkreuz durch unterschiedlich hoch angesetzte Kreuzarme, Schaft breiter als Kopfbalken (Verf.)

C: Höhe 0,66 m, Br. 0,72, T. 0,22, wie A, daraus eingerundete Armoberseiten entstanden (Verf.)

MAIN-POST, Presseartikel vom 21. September 1998, Nr. 217, Wiesenbronn (Bayern): Wiedergeburt der drei Steinkreuze, Eingetragen von Redaktion

Am Wochenende wurden drei aus dem Rathaus stammende uralte Steinkreuze im Seegarten in Wiesenbronn neu aufgestellt.
In einer gemeinsamen Aktion setzten am Samstag Bürgermeister Gerhard Müller, zweiter Bürgermeister Heiner Hofmann und der Restaurator und Steinkreuzforscher Karl Schneider aus Volkach mit Assistenz des Bauhofes die Kreuze im Seegarten. Zu dieser Aktion waren eigens der Vorsitzende der Deutschen Steinkreuzforschung, Werner Wiedemann, aus Nürnberg angereist.
Es war eine schweißtreibende Arbeit, denn die bis zu 1,20 Meter hohen und bis zu 70 Zentimeter breiten Kreuze aus mittelfeinem, weiß-rötlichen Blasensandstein sind keine Leichtgewichte.
Inschriften sind keine mehr zu sehen, sofern überhaupt welche vorhanden waren.. Nach Ansicht von Karl Schneider können die Rechtsmale entweder Grenz- oder Sühnesteine gewesen sein. Bedeutend seien sie schon allein ihrer Kreuzform wegen. Datierbar seien sie zwischen 1200 – 1500 n. Chr., da sonstige Quellen dafür vorhanden seien.
Durch die Aufmerksamkeit des früheren zweiten Bürgermeisters und Ehrenbürgers Michael Hofmann entgingen die Denkmale dem Untergang. Bei der Renovierung des Rathauses 1992-94 wurden die Kreuze in einer Tiefe zwischen 60 und 100 Zentimetern gefunden, als man den Boden trockenlegte. Die Kreuze lagen schon im Bauschuttcontainer, als sie Michael Hofmann in letzter Minute entdeckte.
Ein viertes Kreuz steckt unzugänglich noch teils in der Hausecke an der Staatsstraße 2420, teils unter der Straße selber.
Wie und warum die Steine vermutlich beim Bau des zweiten Rathauses 1724-26 an den Fundort gelangt sind, ist nach Ansicht der Fachleute nicht mehr zu eruieren. Der Bürgermeister wies darauf hin, daß diese Maßnahme eine von vielen in der l5jährigen Geschichte der Dorferneuerung von Wiesenbronn sei.
Das Aufstellen der Kreuze bedeute eine kulturelle Bereicherung des Ortes. Nach getaner Arbeit weihte Pfarrer Hanjo von Wittersheim die Kreuze und sprach ein Gebet. Das Kreuz sei das Zeichen des Sieges über Sünde und Tod, die drei Kreuze erinnerten an Golgatha.

(Quelle: ...monumentum.net-Presseschau Main-Post v. 21. Sept. 1998)

Textauszug Festschrift Wiesenbronn 2016:

Das alte Rathaus wird in der Dorfordnung von 1588 erwähnt: „Nachdem ein Gemeindt zu Wisenbrun bishero mit keiner andern gefengknus, dann einem Stockh uff dem Rhatthaus zu bestraffung der Freffler ungehorsamen und Mißthetter ihnen den Schuldheißen ein besonder gefengknus bauen zu lassen.“ Dieses „besondere Gefängnis“ wurde dann unter der Rathaustreppe eingerichtet und konnte von allen vier Schultheißen zur kurzfristigen Unterbringung von Straftätern benutzt werden. Als 1724 das alte Rathaus eingelegt wurde, blieb die überdachte Treppe mit Gefängnis stehen und das Rundbogentor wurde, wahrscheinlich wie gehabt, wieder eingesetzt.

(Quelle: ...wiesenbronn.de)

standort abzweig castell

Wiesenbronn D: östl. Ortsrand, Südostwinkel des Abzweiges nach Castell, auf der Böschung (Nachbildung)

steinkreuz wiesenbronn original, kopie lit. f. grosch, 1970 andere seite

Obertägige Maße: (derzeit unbekannt), nach Lit. F. Grosch, 1970, wird ein abgebrochenes Steinkreuz aus Sandstein ca. 1 km ostwärts der Kirche an der Straße nach Rüdenhausen aufgeführt (s. Kopie, Höhe 0,30 m, Br. 0,64, T. 0,20), das nach Beseitigung verschwunden ist; an der Stelle liess die Gemeinde Wiesenbronn ein neues Steinkreuz aus Kalkstein aufstellen, das nunmehr näher an den Ort versetzt wurde; nach der Sage sei ein alter Mann wegen einiger Pfennige erschlagen worden (Verf. nach Lit. F. Grosch)

der ursprüngliche Standort des ausgegangenen Kreuzes dürfte in etwa die Kreuzung sein, wo die Wegführung entlang des ‘Gottesgraben’, von Nordwest nach Südost - vermutlich eine alte Ortsverbindungsstraße Kleinlangheim-Castell - die Straße nach Rüdenhausen kreuzt (Verf.)

Bei der Abzweigung Richtung Castell erinnert ein (nachempfundenes) Sühnekreuz an einen mittelalterlichen Mord. (Quelle: ...kulturpfad-grafen-castell.de-Wiesenbronn)

Quellangaben: Lit.: 1. Friedrich Grosch - Kleinlangheim, Bildstöcke und Steinkreuze im Landkreis Kitzingen (hrg. von der Deutschen Steinkreuzforschung mit Unterstützung des Landrates von Kitzingen, Jg. 26, 1970, Heft 1/2, 53, Nr. 280 m. Abb. (Kopie)

Wiesenbronn E: (genauer Standort derzeit unbekannt), Steinkreuz, nicht zugänglich untertägig, Hausecke Staatsstraße 2420 (s. obigen Presseartikel)

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