Westerheim, Lkr. Alb-Donau-Kreis, ca. 2,5 km nördl. des Ortes am 'Mühlweg', bei Abzweigung in das Neckartal (günstig erreichbar: am nördl. Ortsrand, bei Firma MEBA, beginnt die Fahrstraße 'Mühlweg', die zunächst durch ein Landwirtschaftsanwesen führt und dann bergauf im Waldgebiet den Standort bei Wegekreuzung erreicht), Steinkreuz, Benennung: 'Schwedenkreuz' oder 'Maus-Kreuz'

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt)

Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 7423 Wiesensteig R 45550 H 77810, Flst. 3658. Ca. 2,5 km nordwestlich vom Ort am Mühlweg, am Mühlbergabhang ca. 15 m vor der Abzweigung in das Neckartal, nahe der dort verlaufenden Gemarkungs- und Kreisgrenze (Wiesensteig/Göppingen). Neuaufstellung 1978 (Mitteilung von Konrektor Eugen Wiedenmann, Eislingen, 1979). Beschreibung: Kalktuff. Kopfrückseite schräg weggebrochen, ein Arm etwas verkürzt. Schaftende einbetoniert. Maße: Höhe 0,90 m, Br. 0,88, T. 0,30. Form: Kräftig. Kopfhöhe stark, Längsbalkenansicht leicht betont. Die Maße der Armlängen differieren. Datierung: ca. 15./16. Jh. Volkstümliche Überlieferung: Zwei Handwerksburschen sollen sich 'in der teuren Zeit' wegen einer Maus gestritten und gegenseitig erschlagen haben; beide sollen unter dem Stein begraben sein. Benennung: 'Schwedenkreuz' (Textkopie B. Losch 1981) 

Quellangaben:  Lit.: 1. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken - Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 305, Westerheim (o.F.), daraus: 2. OAB=Oberamtsbeschreibung Geislingen, Stuttgart 1842, S. 262, 3. Anton Nägele, Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung, in: Württ. Jahrbücher für Statistik und Landeskunde, 1913, S. 419, Sp. 1, 4. Max Ernst, Alte Steinkreuze in der Umgebung Ulms, in: Ulm und Oberschwaben H. 29, 1934, S. 48, Nr. 135, 5. Eugen Wiedenmann, Sühnekreuze im Kreis Göppingen, Göppingen 1978, S. 57, Nr. 22 u. 1980, S. 7 m. Abb. 10 (Veröffentlichung Kreisarchiv Göppingen Bd. 4, Das Kleindenkmal 1, 1977, Nr. 4)
Internet: 

Schelklingen, OT Hausen ob Urspring, Lkr. Alb-Donau-Kreis, am südl. Ortsrand, auf der Höhe am Ende der Steige, etwa der Bereich Einmündung 'Steigstraße' in die Landstraße Schelklingen-Justingen (L 240), Steinkreuz, Benennung: 'Schweden'-, 'Franzosen'-, oder 'Pestkreuz'

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt)

Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 7624 Schelklingen R 53050 H 61100, Flst. 127. Ca. 500 m südlich vom Ort an der Straße nach Schelklingen, an der Gemarkungsgrenze. Beschreibung: Jurakalk. Maße: Höhe 0,70 m, Br. 0,71, T. 0,24. Form: Tendenz zu breiten Flächen, Kopfhöhe leicht betont. Datierung: Vermutlich aufgrund des Hausener Sühnevertrags von 1574 erstellt (s. Übersicht). Volkstümliche Überlieferung: Es soll hier einmal etwas passiert sein. Benennung: 'Schweden'-, 'Franzosen'- oder 'Pestkreuz' (Textkopie B. Losch 1981)  

Übersicht:
Der Entstehungszeit nach könnten die meisten Steinkreuze im Kreisgebiet als Sühnekreuze errichtet worden sein. Es gibt hier sogar den seltenen Fall, daß ein Kreuz als ein bestimmtes, vertraglich vereinbartes Sühnekreuz identifiziert werden kann: Bei einem Streit im Jahre 1573 auf der Steige zwischen Schelklingen und Hausen ob Urspring wurde Jörg Sommer von Hans Bosch und Hans Keller umgebracht. Unter Mitwirkung der österreichischen Räte in Ehingen und der Bürgermeister von Ehingen und Schelklingen sowie anderer Schiedsleute kam 1574 ein Sühnevertrag zwischen den Tätern und den Hinterbliebenen zustande mit folgenden Verpflichtungen: (1) Ausrichtung eines Seelamts durch sechs Priester in Hausen; (2) Aufstellung eines steinernen Kreuzes, fünf Schuh hoch und drei Schuh breit 'an dem Ort, da die Entleibung geschehen ist'; (3) Wachsspende und Veranstaltung einer Bußprozession, die Täter jeweils mit einer abgebrochenen Kerze und einem Schwert in der Hand; (4) sofort 265 Gulden und weitere 35 Gulden jährlich als Schadensersatz an die Witwe und die Kinder. Das Steinkreuz von Schelklingen, Stadtteil Hausen ob Urspring, ist nach Standort und Form mit diesem vertraglichen Sühnekreuz identisch' (Textkopie B. Losch 1981)

Quellangaben:  Lit.: 1. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken - Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S.
304-305/295, Schelklingen, Stadtteil Hausen ob Urspring (o.F.), daraus: 2. Max Ernst, Alte Steinkreuze in der Umgebung Ulms, in: Ulm und Oberschwaben H. 29, 1934, S. 34, Nr. 62, 3. Kurt Kneer, Steinkreuze im Altkreis Ehingen, Ehingen 1977, S. 23 (Nachtrag 1978), 4. Kulturdenkmale, 1914, S. 456 m. Abb.
Internet:

verschollene Objekte:

Schelklingen, Lkr. Alb-Donau-Kreis,    
'An der Friedhofskapelle St. Afra. Darstellung von Rad und Beil. Nach 1934 verschwunden' (Textkopie B. Losch 1981)

Quellangaben: Lit.: 1. B. Losch, 1981, S. 306, 26. Schelklingen, daraus: 2. M. Ernst, 1934, S. 33, Nr. 61, 3. Kulturdenkmale, 1914, S. 432 m. Abb.

Laichingen, Lkr. Alb-Donau-Kreis,
'Am Ortsausgang nach Westerheim' (Textkopie B. Losch 1981)

Quellangaben: Lit.: 1. B. Losch, 1981, S. 306, 21. Laichingen


Laichingen, OT Suppingen, Lkr. Alb-Donau-Kreis,
'An der Straße nach Feldstetten. Im Jahr 1920 auf das Kriegerdenkmal gesetzt, durch Blitzschlag 1927 zerstört' (Textkopie B. Losch 1981)

Quellangaben: Lit.: 1. B. Losch, 1981, S. 306, 22. Laichingen, Stadtteil Suppingen,
 
Munderkingen, Lkr. Alb-Donau-Kreis,
'Am Weg nach Hausen. Nach 1934 verschwunden' (Textkopie B. Losch 1981)

Quellangaben: Lit.: 1. B. Losch, 1981, S. 306, 24. Munderkingen

Blaubeuren, OT Gerhausen, Lkr. Alb-Donau-Kreis,
'Am Ortsausgang nach Blaubeuren. Rad-Darstellung. Um 1930 verschwunden' (Textkopie B. Losch 1981)

Quellangaben: Lit.: 1. B. Losch, 1981, S. 306, 6. Blaubeuren, Stadtteil Gerhausen, daraus: 2. M. Ernst, 1934, S. 36, 3. Kulturdenkmale, 1914, S. 456 m. Abb. 6

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