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Treffurt, Wartburgkreis, Gelände der Nordmannsteinquelle

A: ‘Spinnrad / Mainzer Rad’ (Kalkstein) Obertägige Maße: Höhe 1,47 m, Br. 0,81, T. 0,13, der Kreuzstein mit rundem Oberteil lässt durch vier durchbrochene Sektoren ein gleicharmigiges Malteserkreuz im Ringkranz entstehen; zwischen Schaft, der sich bogenförmig verbreitert, und Oberteil befinden sich zur Stabilisation Winkelstützen, wobei die rechtsseitige durch Abbruch beschädigt ist; im Ringkranz eine näpfchenförmige Vertiefung, die als Abriebsmal deutbar ist, s. Einf. (Verf.) das Denkmal, Spinnrad oder auch Mainzer Rad genannt, stand bis 1922 in der Flur ‘Am Spinnrad’ am Siechenrain, weinge Schritte von der Grenze des Fürstentumes Hessen entfernt auf der südl. Wegseite der alten Fahrstraße von Eschwege nach Treffurt (Lit. Groth, 1965) damit ca. 2,5 km westl. des heutigen Standortes; bis 1957 im Mainzer Hof, dann bis 1966 im Hof des Heimatmuseums Trottscher Hof und schließlich ab 1. Oktober 1966 am heutigen Standort; nach der Sage erfror im Flurstück Spinnrad eine Spinnerin, nach anderer Version wurde sie ermordet; auch von einem getöteten kirchlichen Würdenträger wird berichtet (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirk Erfurt, Weimar 1984, S. 34, Nr. 50 m. Abb. 53/59, daraus: 2. H.  Runzheimer, Steinkreuze bei Treffurt im Werratale, Erfurt 1918, S. 120, 3. K. Sellmann, Das Kreuz, Mühlhausen 1922a, 4. K. A. Eichenberg, Ein Gang durch Großburschla, Flarchheim 1924, S. 375-378, 5. P. Rehbein, Allerlei vom Sachsenhain bei Treffurt, Mühlhausen 1924, S. 379, 6. O. Busch, Nordwestthüringer Sagen, Mühlhausen 1925, S. 80-81, 7. H. A. Luckwald, Vom Ringkreuz, Leipzig 1933, S. 342-343, 8. R. Block, Alte Steinkreuze in Westthüringen, Eisenach 1926, S. 62, 9. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960a, S. 44, Nr. 166, 10. K. Langlotz, Steinkreuze in der Umgebung von Eisenach, Zapfendorf 1970, S. 46, 11. H. Groth, Das Treffurter ‘Spinn’rad, Heiligenstedt 1965,  S. 105-110, 12. E. Riske, Steinkreuze, 1966b, 13. H. Riebeling, Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, 1977, S. 96 (hess. Randgebiete)

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Treffurt, B: ‘Schneiderstein / Vitzelstein’

Obertägige Maße: Höhe 0,63 m, Br. 0,65, T. 0,16, das Steinkreuz (Kalkstein) mit gerundeten Kopf und Arme zeigt auf der Vorderseite im Kopf die eingerillte Darstellung einer nach oben geöffneten Schere und darunter eine Hieb- oder Stichwaffe, waagerecht entlang der Kreuzarme die als sog. Bauernhaue gedeutet wird; eine im Bauernkriege von den Bauern aus Sensen gefertigte Waffe; das Denkmal stand ursprünglich ca. 1,8 km südl. des heutigen Standortes an der Nordseite der Landstraße von Treffurt nach Schnellmannshausen, an einem abzweigenden Fußweg zum wüst geworden en Orte Reimannshausen; ab 1950 im Kreisheimathaus und im Jahre 1958 wurde es im Hof des Heimatmuseums Trottscher Hof aufgestellt; am 26. Sept. 1966 erfolgte die erneute Umsetzung an den heutig. Standort; nach den Sagen ist ein Scherenschleifer am ursprünglichen Platze erstochen und begraben worden; ein Schneider sei erschlagen, erfroren oder vom Blitz getötet worden

Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirk Erfurt, Weimar 1984, S. 35, Nr. 51 m. Abb. 54, daraus: 2. H. Runzheimer, 1918, S. 120, 3. C. Thomasczek, Das Schneiderkreuz zwischen Treffurt und Schnellmannshausen, Mühlhausen 1920, 4. R. Block, 1926, S. 40, 5. A. Höppner, Chronik der Stadt Treffurt, Treffurt 1927, S. 8/62, 6. H. Köber, 1960a, S. 44 Nr. 163, 7. K. Langlotz, 1963, S. 46, 8. E. Riske, 1966b, S. 10. Fr. K. Azzola, Die Schere als Handwerkszeichen auf Grabsteinen und Steinkreuzen, Hess. Geschichte 1967-68, S. 166, 11. H. Riebeling, 1977, S. 96

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Treffurt, OT Falken, im Ort an der Weggabel ‘Treffurter Straße-Hintergasse’

Obertägige Maße:Höhe 1,10 m, Br. 0,80, T. 0,21, das Steinkreuz aus Kalkstein mit sich nach unten keilförmig verbreiternden Schaft weist auf den Kreuzarmen und Kopf Vertiefungen auf, die als Abriebsmale deutbar sind, s. Einf. (Verf.) das Denkmal wurde um 1920 bei Straßenbauarbeiten etwa 15 m weiter westl. des heutigen Standortes im Erdreich versunken aufgefunden; nach der Sage erschlug ein Adeliger einen Hörigen, der unter dem Kreuz am alten Platz begraben liege; in Lit. Riske, 1981 Verweis auf einen Totschlag von 1479 in Falken (Jordan 1900, S. 144) Angabe bei G. Sommer, 1881: ‘auf einem freien Platz im oberen Theil des Dorfes ragt ein altes Steinkreuz noch etwa 0,60 cm aus der durch Überschwemmung angeschlemmten Erde hervor, die ganze Höhe soll gegen 2 m betragen’ um 1920 soll das Kreuz so tief eingesunken sein, das nur noch der Kopf aus der Erde ragte und die Leute darüber stolperten und vom ‘Stolperstein’ sprachen (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirk Erfurt, Weimar 1984, S. 30, Nr. 42 m. Abb. 45, daraus: 2. G. Sommer, Bau- u. Kunstdenkmäler des Kreises Mühlhausen, Halle 1881, S. 20, 3. H. Köber, 1960a, S. 44 Nr. 167, 4. K. Langlotz, 1963, S. 46, 5. E. Riske, 1967c, 1981, 6. H. Riebeling, Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, 1977, S. 96 (Denkmale angrenzender Gebiete)

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