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Tiefenbach (Oberpfalz), Lkr. Cham, südl. Ortsrand, ‘Irlacher Straße’ (St. 2400) Einmündung ‘Galgenberg’, 2 Steinkreuze, Benennung: ‘Hussitenkreuz’

A l.: (wohl Nachbildung, Verf.)

Steinkreuz, abgegangen, am linken Wegrand der Brenngasse im Ort. Höhe 0,83 m, Granit. Schlankes Steinkreuz mit ungleich angesetzten Armen, sehr rohe Ausführung. In der Mitte der Schauseite eine 42 cm lange Erhöhung, die als ein ‘Spinnrocken’ gedeutet wurde. Im Volksmund und auf fast allen Landkarten als ‘Hussitenkreuz’ bezeichnet. - Der angeblich dargestellte Spinnrocken ist ein länglicher Stab, um dessen Kopfende das Fasergut gewunden wurde. ‘Diese seltsame Abbildung auf dem Steinkreuz hat die Phantasie der Dorfbevölkerung zum Fabulieren angeregt. Die Legende erzählt von einer reichen und schönen Braut aus der Ortschaft, die in ein benachbartes Dorf heiraten wollte. Am Hochzeitstage kamen Nachbarn und Verwandte und wünschten dem Mädchen Glück zu seinem Schritte, wie es eben überall und auch bei den biederen Waldlern Sitte war. Das hochmütige Ding erwiderte auf die gutgemeinten Glück- und Segenswünsche: ‘Ich bin reich und brauche eure Glückwünsche nicht!’ Dieser Frevel sollte bald seine Strafe finden. Als der Kammerwagen gefahren wurde und die Braut vom Wagen die Kücheln auswarf, wie es bei den reichen Leuten Brauch war, fiel das hochbeladene Gefährt um. Die Braut kam unter den Wagen zu liegen und wurde erdrückt.’ (Lit. J. Stadlbauer) Andere Version: ‘In Tiefenbach lebte eine schöne Spinnerin. Diese war sehr stolz. Alle Freier wies sie ab. Nur einen reichen fremden Mann wollte sie nehmen. Als sie auf dem Kammerwagen zu ihm fuhr, stürzte sie herab, brach sich das Genick und war tot. Zur Erinnerung daran setzten die Tiefenbacher das Kreuz.’ (Lit. J. Lindner) (Textkopie Lit. R. H. Schmeissner, 1977)

Quellangaben: Lit.: 1. Rainer H. Schmeissner, Steinkreuze in der Oberpfalz, Regensburg 1977, S. 157-158, Nr. CHA 30 Tiefenbach, daraus: 2. Bezirksamt Waldmünchen, 56 (m. Abb.), 3. Josef Stadlbauer, Die alten Steinkreuze im Landkreis Waldmünchen, in: ‘Waldheimat’, Beil. des ‘Bayerwaldecho’, 1960, Nr. 10, 4. J. Lindner, Sagen des Landkreises Waldmünchen, in: ‘Regenkreis’, 1966 / März, S. 71

Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Tiefenbach: Nähe Irlacher Straße, Steinkreuz, sogenanntes Hussitenkreuz, Lateinische Form mit Relief, Granit, wohl spätmittelalterlich, Nr. D-3-72-163-7, daraus: Bildquelle: Urheber: ‘Allexkoch’ (Kopien, bearb.) Lizenz: CC BY-SA 3.0

Tiefenbach B: ca. 3 m hinter Objekt A, Steinkreuz mit gefasten Kanten, derzeit kein geschichtlicher Hintergrund ermittelbar (Verf.)

verschollene Objekte:

Tiefenbach (Oberpfalz), OT Breitenried, Steinkreuz

Steinkreuz, abgegangen, am alten Weg von Breitenried nach Steinlohe, am Silberberg, Maße: ?, Granit. Im Stein soll ein Fußabdruck sichtbar gewesen sein. Über das Steinkreuz, das bereits um die Jahrhundertwende (um 1900) abgegangen sein soll, wird folgende Sage erzählt: ‘Zwischen Breitenried und Steinlohe ist im Wald ein Wegkreuz. Die Stelle heißt der ‘helle Fleck’. Dort ist es von jeher nicht geheuer. Frauen aus Breitenried machten eine Wallfahrt nach Steinlohe. Am hellen Fleck sahen sie einen Mann, der anscheinend einen kranken Fuß hatte. Er wickelte ihn ein, nahm die Binde ab, legte sie wieder an und fuhr so immer fort. Die Frauen gingen vorbei. Nur die alte Stroblin blieb eine Weile stehen und sah zu. Sie sagte aber nichts und eilte bald den anderen nach. Als die Frauen von Steinlohe wieder zurückkamen, war am hellen Fleck noch immer der Mann zu sehen. Er wickelte weiter seinen Fuß ein, nahm die Binde ab, legte sie wieder an und fuhr so fort. Die Frauen gingen wieder vorbei. Nur die alte Stroblin wollte zurückbleiben und eine Weile zusehen. Da verschwand der Mann. Erschrocken ging die Frau heim, legte sich nieder, wurde krank, bekam einen wehen Fuß und lag daran bis zu ihrem Tode’. (Textkopie Lit. R. H. Schmeissner, 1977)

Quellangaben: Lit.: 1. Rainer H. Schmeissner, 1977 s.o. S. 146, Nr. CHA 2 Breitenried, daraus: 2. J. Lindner, 1966 s.o. S. 70-71

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