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Schönstedt, OT Alterstedt, Unstrut-Hainich-Kreis, Forsthaus Thiemsburg (Nationalpark Hainich) an der K 515 nach Craula, ggü. Parkplatz Baumkronenpfad

das Thiemsburg genannte ehem. Forsthaus im Harthwald des Langensalzaer Stadtwald, heute Nationalpark Hainich, geht auf eine alte Burganlage zurück, die seit 1143 im Waldbesitz des Klosters Homburg lag, das sich nördl. von Bad Langensalza unmittelbar an der Unstrut befand und vollständig ausgegangen ist; Abt Thiemo (Thiemmo) erwarb mit Bestätigung Herzog Heinrich der Löwe als Lehnsherr das um die ‘Diemarsburg’ liegende Waldgebiet von Erchenbert von Wida’s Sohne Heinrich, wobei der Hof Diemarsburg später (1337) den Herren von Weberstedt zehnpflichtig war; 1544 ging die Forsten samt der bedeutenden Klostergüter in den Besitz der Stadt Langensalza über, für die Summe von 10 000 Gulden an Herzog Moritz von Sachsen; das zuletzt als Gasthaus genutzte alte Forsthaus wurde am 4. Januuar 2006 abgerissen

(Quelle: Lit. H. Rockstuhl-F. Störzner, Hainich Geschichtsbuch, 1998, S. 111-116, Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Thiemsburg)    

Thiemsburg, A: Steinkreuz (verschollen), ein bis zu den Kreuzarmen eingesunkenes Steinkreuz aus Kalkstein wird nur einmal im Jahre 1924 vom Großenbehringer Heimatfreund Hans Wagener (1879-1934) im heimatkundlichen Schrifttum erwähnt, wobei die Standortangabe lautet ‘bei der Thiemsburg’; ein Foto und Zeichnung, sogar mit Maßangaben, aus 1930, vermutlich von Willy Thiel, Craula, sind ebenfalls einmalig erhaltene Dokumente des ausgegangen Steinkreuzes; inspiriert von diesem Sachverhalt bewirkte der Weberstedter Ortschronist Peter Ernst die Anfertigung einer Nachbildung anhand der überlieferten Maße durch die Bad Langensalzaer Travertin Werk GmbH Traco, die sich bereits für die unentgeltliche Bereitstellung des Craulaer Kreuzes verdient gemacht hatte; die Nachbildung steht seit 14. 10. 2004 ca. 1 km nördl. der Thiemsburg an der Krzg. des ‘Waagebalkenweg’ mit ‘Alterstedter Trift’ (Rundwanderweg RW 04, Thiemsburg-Düsteröder Teich); dieser, auf Weberstedter Flur befindliche bzw. frei gewählte Standort (Foto s.u. Weberstedt) ist freilich bei sachlich nüchterner Einschätzung als ursprünglicher Standort recht unwahrscheinlich, vielmehr dürfte hier die Lage der Thiemsburg unmittelbar an der vorbeiführende Landstraße in Betracht kommen, das auch der Standortangabe ‘bei der Thiemsburg’ eher entspräche (Verf.)        

Quellangaben: Lit.: 1. Harald Rockstuhl-Frank Störzner, Hainich Geschichtsbuch, 1. Auflage, Rockstuhl Verlag, Bad Langensalza 1998, S. 111-116, m. Abb. (daraus Kopien) Internet: 1. ...monumentum.net-Presseschau 15.12.2001 Bad Langensalza-Geheimnisse des Hainich

Thiemsburg, B: Kreuzstein (verschollen), um 1962 angelehnt am Hühnerstall Forsthaus Thiemsburg, Maße nach Lit. W. Fleischmann: Höhe 0,80 m, Br. 0,40,  T. 0,14, im Jahre 1958 wurde der Erfurter Stadtarchitekt Heinz Köber, der sich 1960 mit einer ersten Auflistung der alten Steinkreuze und Sühnesteine in Thüringen verdient machte, von Förster Stransky, Forsthaus Thiemsburg, über einen Stein informiert, der sich verbaut im Wirtschaftsgebäude der Thiemsburg befindet; weiterhin verwies er auf ähnliche Steine im Forstrevier, die jedoch später nach Begutachtung als Grenzsteine gedeutet wurden; diesen Hinweisen nachzugehen traf sich der Langensalzaer Stadtarchivar Fiedler mit dem damaligen Förster Metz auf der Thiemsburg und es wurde eine vor dem Hühnerstall mit Darstellung nach oben liegende Kalksteinplatte entdeckt, eine zweite befand sich sichtbar unter der Stallmauer; H. Köber fotografierte 1960 den ersten Stein, der bereits 1975 von W. Fleischmann nicht mehr gefunden werden konnte, ihm wurde angegeben, dass der Stein 1965 beim Bau eines Schuppens vermauert wurde; die Platte zeigte ein einfaches linear eingetieftes lat. Kreuz mit gekreuzten Enden, ein sog. Wiederkreuz, auf der Rückseite angeblich zwei gekreuzte Gabeln, die auf das Familienwappen des Adelsgeschlechtes der Herren von Hopffgarten hindeuten (dreizinkige Streitgabeln, Fam. v. Hopffgarten in einigen thüringischen Linien vertreten, so auch auf Burg Haineck, Nazza und Schloss Mülverstedt); nach angeblichen Überlieferungen soll der Kreuzstein vom Kloster Homburg stammen und kam in der Zeit nach der Reformation auf die Thiemsburg (Verf.)   

Quellangaben: Lit.: 1. H. Rockstuhl-F. Störzner s.o. S. 111-116 m. Abb. (daraus Kopien), 2. F. Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirk Erfurt, Weimar 1984, S. 61-62, Nr. 111 m. Abb. 116 (Foto um 1960) (unter Alterstedt geführt), daraus: 3. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960a, S. 42, Nr. 139 (unter Weberstedt geführt), 4. W. Fleischmann, Steinerne Zeugen der Vergangenheit im Kreis Bad Langensalza, Weimar 1975, S. 20, Nr. 24 m. Abb. 35, Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Thiemsburg / Herren von Hopffgarten

standort waagebalkenweg

Weberstedt, Unstrut-Hainich-Kreis, A: ca. 2 km südl. des Ortes im Nationalpark Hainich, Krzg. Waagebalkenweg-Alterstedter Trift (RW 04, Rundwanderweg Thiemsburg-Düsteröder Teich, ca. 1 km nördl. ehem. Forsthaus Thiemsburg)

steinkreuz webersted (nachbildung) andere seite

Maße: Höhe 1,40 m, Br. 0,78, T. 0,18, die Nachbildung des Steinkreuzes Thiemsburg A aus Travertin zeigt im Kreuzungsfeld der Ostseite auf vertiefter Inschriftsfläche im Relief: ‘P.S.86.11. / AD.MM’ (s.o. geschichtl. Hintergrund)

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. ...monumentum.net-Presseschau, 15.12.2001-Bad Langensalza-Geheimnisse des Hainich, 2. ...geocaching.com-Um die Thiemsburg

grabkreuz weberstedt andere seite
standort kirchhof

Weberstedt, B: im Kirchhof der St. Ulrich-Kirche, links nach dem Treppenaufgang, Grabkreuz für Pfarrer Michael Steussel (1562-1590)

Obertägige Maße: Höhe 0,70 m, Br. 0,45, T. 0,15, das kalksteinerne Grabkreuz für den ersten evangelischen Pfarrer Weberstedts, Michael Steussel, ist nach Lit. F. Störzner ‘ein kaum wahrgenommenes Kleinod bürgerlich-bäuerlicher Grabmalkunst im Hainichgebiet’, es zeigt auf der Ansichtsseite auf vertieften Flächen die plastische Inschrift in Versalien: ‘DER / PFARHER / MS’

tatsächlich weist dieses Denkmal hinsichtlich seiner Form, indem aus einer geradlinigen Basis ein Kreuz mit armunterseitigen Winkelstützen heraus zu wachsen scheint, Parallelen zu diversen überregionalen Flurdenkmälern unterschiedlicher Epochen auf (s. z.B. NRW-Herstelle); in dieser Übereinstimmung der Formen spiegeln sich, regional unabhängig von einander, einheitliche Grundkonzeptionen christlich geprägtem Denkmalstum ab (Verf.)

weitere vergleichbare Grabsteine aus Muschelkalk finden sich im Nachbarort Mülverstedt:

grabkreuz muelverstedt grabkreuz muelverstedt
grabkreuz muelverstedt grabkreuz muelverstedt

Grabkreuz für Christoffel Eislep, 1626, Grabplatte 1626, Grabplatte 1732, Grabsteinkreuz Ende 16. Jh., alle Denkmale im Pfarrgarten gefunden und vermauert im alten Spritzenhaus

Quellangaben: Lit.: 1. Harald Rockstuhl-Frank Störzner, Hainich Geschichtsbuch, 1. Auflage, Rockstuhl Verlag, Bad Langensalza 1998, S. 93 m. Abb. Foto 1993, S. 74 m. Abb.

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