verf. eig. werk blickrichtung westen

Ubstadt-Weiher, OT Stettfeld, Lkr. Karlsruhe, nördl. im Ort, westseitig an der 'Schönbornstraße'/ B 3, bündig eingefügt in einer Betongrundstücksstützmauer, ggü. der Einm. 'Löwengasse', 3 Steinkreuze, Benennung: 'Schwedenkreuze' 

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Obertägige Maße: A l.: Höhe 0,88 m, Br. 0,73, T. (?) Steinkreuz lat. Form aus Sandstein mit Balkenerweiterung und etwas ungelenk ausgearbeiteten Sektorenwinkelstützen (untere mehr gerundet, got. Stilelement), wobei eine gedachte Kreisscheibe entsteht,  Bruchstelle am Schaft (Verf.); Ang. B. Losch, 1968: 'Eines der Kreuze in Stettfeld Krs. Bruchsal zeigt 'Eiserne Kreuz' - Form mit vier gewaltigen, fast radscheibenartigen Viertelzylindern'
Steinkreuz B: Höhe 0,86 m, Br. 0,59, T. (?), Steinkreuz lat. Form aus Sandstein, das in sichtbare asymmetrische Basis ausläuft (Verf.)
Steinkreuz C: Höhe 1,0 m, Br. 0,78, T. (?), relativ schmalbalkiges Steinkreuz lat. Form aus Sandstein mit reparierter Bruchstelle seines rechten Armes; die Anordnung der Kreuze B und C, als Zweiergruppe im gewissen Abstand zu A, könnte als Hinweis auf die einstige Aufstellungssituation der Kreuze als freistehende Flurdenkmale hindeuten (Verf.) 

Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 6817 Bruchsal R 74200 H 49400. In einer Gartenmauer an der B 3, gegenüber der Einmündung der Löwengasse. Ca. 1965 wurde die alte Mauer durch eine Betonmauer ersetzt; dabei wurden die Kreuze wieder eingefügt (K. Eichhorn 1974/75)). Beschreibung: Sandstein. Bei (I) ist der Schaft größtenteils abgebrochen, die Armenden sind beschädigt. Bei (III) sind Kopf- und rechtes Armende leicht beschädigt; am linken Arm ist eine Bruchstelle zementiert. Maße: (I) Höhe 0,65 m, Br. 0,70 (II) Höhe 0,80 m, Br. 0,56 (III) Höhe 1,0 m, Br. 0,74. Form: (I) Asymmetrisches Tatzenkreuz mit riesigen viertelzylindrischen Winkelstützen, leicht zurückgesetzt. - (II) Minimal verbreitertes Tatzenkreuz, gedrungen. - (III) Schlank, Querbalkenlänge betont. Zeichen: (I) Hakenförmige Einrillung im Kopf. Datierung: (I) ca. 15./16. Jh., (II), (III) ca. 16. Jh. Volkstümliche Überlieferung: Die Kreuze sollen an römische Soldaten erinnern bzw. sollen es 'Pestkreuze' oder 'Schwedenkreuze' aus dem Dreißigjährigen Krieg sein bzw. sollen die Begräbnisstätten zweier Soldaten und eines Offiziers aus den Franzosenkriegen bezeichnen; auch heißt es, ein ermordeter Leutnant aus den Revolutionsjahren sei hier verscharrt (W. Bauer, 1934). - Im Dreißigjährigen Krieg sollen hier drei Offiziere erschossen und begraben worden sein' (Textkopie B. Losch 1981)

Anmerkung: obige unbestimmte Vielfalt der angeblichen Überlieferungen wie Kreuze für röm. Soldaten, Pest- oder Schwedenkreuze, ist eindeutig Indiz für ausgegangenes Volkswissen - diese Theorie umschreibt z. B. der hessische Steinkreuzforscher Heinrich Riebeling (+) in seinem Handbuch 'Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen', Dossenheim/Heidelberg 1977, S. 15, wie folgt: 'Das fast völlige Aussterben der Altbevölkerung im 30-jährigen Krieg hat im Volk jede Erinnerung an die einstige Errichtungsursache der Kreuze ausgelöscht. Geblieben ist die Vorstellung von einem unheimlichen Geschehen, das mit den Kreuzen in Verbindung gebracht wird. Die meisten Steinkreuzsagen sind Erklärsagen, die die Setzung des Kreuzes begründen wollen und die gelegentlich von Ereignissen in jüngster Zeit inspiriert sind, die im Volke noch lebendig waren' (Verf.)

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quelle: g. hupp badische heimat 1958

Quellangaben:  Lit.: 1. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken - Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 148, Ubstadt-Weiher, Ortsteil Stettfeld (o.F.), daraus: 2. Karl Eichhorn, Alte Steinkreuze im Bruhrain und Kraichgau, in: Kraichgau, Beiträge zur Lanschafts- und Heimatforschung 4, 1974/75, S. 88 m. Abb., 3. Wilhelm Bauer, Kreuzsteine in Baden, 1934, S. 125-127, 4. Heinrich Reichert, Kreuzsteine im Kraichgau und Bruhrain, in: St. Konradsblatt, Karlsruhe 1935, S. 784-785, Nr. 38, 5. Georg Hupp, Steinkreuze im Bruhrain und Kraichgau, in: Badische Heimat 38, 1958, S. 272-280 m. Foto (Kopie); Bernhard Losch, Steinkreuze in Südwest-Deutschland, Volksleben 19, Tübinger Verein für Volkskunde e.V. Tübingen, Magstadt 1968, S.  40

Internet: 1. ...heimatverein-ubstadt-weiher.de-Schwedenkreuze m. Abb., 2. ...badische-heimat.de-PDF-G. Hupp, Steinkreuze im Bruhrain und Kraichgau (Volkskunde in der Volkshochschule), 1958, daraus: Foto (Kopie), Kreisbildstelle Bruchsal

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