standort st. dionys-kirche stadtoldendorf

Stadtoldendorf, Lkr. Holzminden, Ortskern, links und rechts des Einganges der St. Dionys-Kirche 

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A: l. ‘Engelhart-Stein’, Obertägige Maße: Höhe 1,17 m, Br. 0,80, T. 0,16, der gut erhaltene Kreuzstein aus rotem Sandstein zeigt auf der Vorderseite auf vertieftem Grund im Flachrelief ein nasenbesetztes gotisches Kreuz, das in einen Ring mit einer Majuskelinschrift (Großbuchst.) übergeht, der nach nach unten über ein kurzes Schaftstück auf Halbkreisbogen ausläuft; Inschrift fragmenthaft lesbar: ‘H.. LET E. GELHART SIN LEUENT TO MIDU ASTEN GOD LAT...’  in der Lit. Eggeling, 1933, wie folgt übersetzt: hier ließ Engelhart sein Leben zu Mittfasten, Gott lasse ... (erg.: ...ihn selig ruhen) direkt unter dem Ring ist eine eingerillte Darstellung, die einem Schlüssel ähnelt, nach Lit. Müller-Baumann ein ‘Kreuel’, Handwerksgerät des Hausschlachters: an den gebogenen Zinken wurden Brägenwürste zum Brühen in den Wurstkessel getaucht; Rückseite zeigt vergleichbare Darstellung, jedoch mit nur eingerilltem Schaft; nach Eggeling stand das Denkmal ursprlich am Feldweg nach Amelungsborn oberhalb des Hooptales (Verf.) 

B: Höhe 1,28 m, Br. 0,73 T. 0,12, der im Kopfteil beschädigte Kreuzstein, ebenfalls roter Sandstein, befand sich ehemals auf dem Fahrensbachkopf bei Stadtoldendorf; er zeigt auf der Vorderseite auf vertiefter, gerahmter Fläche im Flachrelief ein 12-speichiges Rad, auf einem verzierten Kreisbogen stehend; darüber im Ring ein nasenbesetztes gotisches Kreuz; die Rückseite, arg verwittert, zeigt gleiche Darstellung, jedoch nur eingerillt, wobei an Stelle des Rades ein Rhombus mit einem griechischen Kreuz gezeigt wird; die Darstellung eines Rades kann symbolisch für Fuhrmann bzw. Fuhrwerk verstanden werden (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-E. H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, S. 203-204 (Identifizierung Kreuel: Frau A. Schumacher, Heinum) daraus: 2. K. Steinacker, Die Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Holzminden, Wolfenbüttel 1907, S. 215-216, 3. E. Eggeling, Die Sühnesteine von Stadtoldendorf, in: Braunschweigische Heimat, 24. Jg., Nr. 5, Braunschweig 1933, S. 139, 4. J. U. Görlich, Kreuzsteine, Mordsteine, Galgensteine, Stadtoldendorf 1976, S. 8, 5. A. Hoffmann, Die mittelalterlichen Steinkreuze, Kreuz- u. Denksteine in Niedersachsen, Hildesheim/Leipzig 1935, S. 10, 54-55, 6. Th. Voges, Die Hünensteine bei Benzingerode, 1897, S. 165-167, 7. Fr. Schreiber, Kreuz- u. Sühnesteine im Kreis Holzminden, 1975, 8. K. Kronenberg, 1978, S. 5, 9. W. Bomann, Bäuerliches Hauswesen und Tagewerk im alten Niedersachsen, Weimar 1927, S. 195-196

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C: l. im Heimatmuseum Leitzenhaus, ggü. der Kirche, ‘Hildebrandt-Stein’

kopie lit. mueller-baumann 1988

Maße: Höhe 0,90 m, Br. 0,56, T. 0,07, der Kreuzstein aus rotem Sandstein wurde 1950 auf dem Gelände der Hildebrandt’schen Gärtnerei aufgefunden, worauf er nach seinem Fundort benannt wurde; beidseitig zeigt das Denkmal ein eingerrilltes griech. Kreuz im Ringkranz mit Schaft auf Halbkreisbogen stehend; imgrunde die klassische Darstellung eines Kreuzsteines - das Christuskreuz auf dem Hügel Golgatha; der untere Rand der Platte ist repariert worden (Verf.)

Quellangaben: Lit. 1. W. Müller-E. H. Baumann s.o. S. 204, daraus: (Kopie) 2. Görlich, 1976, S. 8, 3. Schreiber, 1975, S. 71

D: städtisches Museum, ‘Valepaghe-Stein’, Maße: Höhe 1,66 m, Br. 1,03, T. 0,18, der Kreuzstein aus Sandstein zeigt auf der Vorderseite im kunstvollen Flachrelief eine Kreuzigungsszene mit Maria und Johannes, sowie randumlaufenden Schriftband; im unteren Teil ein liegende Gestalt, die die Hände zum Kreuz erhebt; nach Lit. Steinacker Inschrift wie folgt: ‘Luderus Ualepaghe est occisus inocentera latronibus’ und in abgekürzter Schreibweise: ‘cujus anima requiescat in pace’ (Luderus Valepaghe ist unschuldig von Straßenräubern getötet worden, Seine Seele ruhe in Frieden) die Rückseite zeigt im oberen Drittel ein nasenbesetztes got. Kreuz, wobei die Nasen des Kopfes und der Querarme mit denen der Umrandung Vierpässe bilden; darunter die szenische Darstellung eines Überfalles; der Räuber hält die linke Hand des Opfers und sticht mit seiner Rechten in den Hals des Opfers, unter dem die Worte stehen: ‘Luder : e - valepaghe’; unter dem rechten Kreuzarm ein achtspeichiges Rad, das als Berufszeichen des Getöteten, Wagner, hindeutet; das Denkmal wurde 1929 in der Feldmark des damaligen Gutes Giesenberg gefunden, wo es mit Erde überdeckt als Steg über einen Graben diente; zunächst an der Apsis der Stadtkirche und darauf an die Wand des ehem. Spritzenhausturmes aufgestellt; bei Bauerweiterung des Rathauses in das städtische Museum verbracht (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Müller-Baumann s.o. S. 204, daraus: (Kopie) 2. Görlich, 1976, S. 8, 17, 22, 27, 28, 34, 3. Schreiber, 1975, S. 71, 4. Steinacker, 1934, S. 44-47, 5. Eggeling, 1935, S. 155-156

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