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Seitenroda, Saale-Holzland-Kreis, östl. Dorfausgang, südseitig an Straße nach Seitenbrück unter alter Linde im Winkel eines nach Süden bergab führenden Weges, 2 Steinkreuze

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A: l. Obertägige Maße: Höhe 0,75 m, B. 0,55, T. 0,19, das breitflächige Steinkreuz aus Kalkstein besitzt proportional kurze schmale Arme und weist eine reparierte, geklammerte Bruchstelle am Schaft auf 

B: Obertägige Maße: H. 0,92 m, B. 0,60, T. 0,28, das Steinkreuz aus Buntsandstein weist ebenfalls eine reparierte Bruchstelle am Schaft auf; linker Kreuzarm verstümmelt; westseitig am Kopf lochartige Vertiefung, die als Abriebsmal deutbar ist, s. Einf. (Verf.) das Denkmal stand früher ca. 3 m weiter westl. und ist am 6. Mai 1973 an den heutigen Platz versetzt worden; hier befand sich das heute verschollene, nur noch in Schaft und einem Arm erhaltene Steinkreuz mit eingerillter Schwertdarstellung, Symbol des mittelalterlichen Hoch- oder Blutgerichtes (s. Einf. Verf.) s.o. Kopie aus Lit. F. Störzner; das Kreuz wurde zwischen 1959-1962 herausgerissen und lehnte dann am Baum, bis es bei Straßenbauarbeiten im Herbst 1963 ausging; am östl. Ortsausgang nach Seitenbrück, südl. der Straße, wo sich auch die Steinkreuze befinden ist der Flurname ‘Alte Wahl’ nachweislich; das Gelände gegenüber der Straße wird ‘Kreuzacker’ genannt (Ost, 1962, Löbe-Löbe, 1891) nach einer Überlieferung (Back, 1864) fand bei den Steinkreuzen im Jahre 1705 eine Hinrichtung statt; eine Sage (Frommelt, 1841) spricht von einem mit drei Kreuzen bestandenen Hügel, wo die ersten Dorfbewohner ihre Andachten hielten 

im Nachbarort Seitenbrück (OT v. Oberbodnitz) befand sich im Bereich der S-Kurve westl. vom Ort, ca. 200 m vor der Ortszufahrt, ein Steinkreuz, das 1987 durch Anfahren abbrach und darauf in den Kirchhof gebracht wurde; es wurde repariert, einige Zeit später am Platze neu aufgestellt und ging dann durch Diebstahl verloren

Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirke Gera-Suhl, Weimar 1988, S. 34-35, 86, Nr. 47/48/49 m. Abb. 62 (1962), 63, 64 (1959), 65, daraus: 2. M. T. Frommelt, Sachsen-Altenburgische Geschichte, Leipzig 1841, S. 249, 3. K. Back, Von Kreuz-Steinen, Altenburg 1864, S. 6, 4. V. Lommer, Volksthümliches aus dem Saalthal, Kahla 1881, S. 129, 5. P. Lehfeldt, Herzogthum Sachsen-Altenburg, Jena 1888, S. 164, 6. E. Löbe-J. Löbe, Geschichte Herzogthum Sachsen-Altenburg, Altenburg 1891, S. 675, 7. W. C. Helmrich, Wanderbilder aus Jenas Umgegend, Jena 1902, S. 90, 8. R. Neumann, Alte Steinkreuze in der Gegend der mittleren Saale, Weißenfels 1907, S. 18-19, 9. H. Oertel, Die alten Steinkreuze, Neustadt 1927, S. 34-35, 10. E. Kern, Jenaer Kreuzfahrt, Jena 1929, 11. K. Thiele, Steinkreuze am Wegesrand, Eisenach 1936, S. 182, 12. F. Haardt, Eine Herbstfahrt durch die Täler, Neustadt 1938, S. 139, 13. R. Funke, Steinkreuze am Wege, Pößneck 1944, 14. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960, S. 57, 15. G. Ost, Alte Steinkreuze in den Kreisen Jena, Stadtroda und Eisenberg, Jena 1962, S. 26-27, 15. U. Becker, Du denkst ein Stein ..., Berlin 1973, 16. G. Engelmann, Was uns Steinkreuze erzählen, Kahla 1977, S. 21, 17. DKO, 1978, S. 24, 18. W. H. Spur, Auf der Spur der Steine, Jena 7. 4. 1984, TLZ Ausgabe

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Seitenroda C: im Marterturm der Leuchtenburg (Burgmuseum Leuchtenburg)

Maße: Höhe 0,52 m, Br. 0,68, T. 0,23, Steinkreuzfragment aus Sandstein, Schaft fehlt durch Abbruch; derzeitige Ansichtsseite, arg ausgewittert, drei im Relief ausgearbeitete fünfspeichige Räder, an Kopf und Armen, dazwischen, etwa im Kreuzungsfeld eine menschliche Figur mit ausgestreckten Armen und gespreizten Beinen; Rückseite zeigt im Kreuzungsfeld ein größeres achtspeichiges Rad, damit könnte die Darstellung eines Mainzer Rades vermutet werden, auch in gleicher Bedeutung im Wappen der Stadt Erfurt, eine Symbolik auf Sühnesteinen, die auf eine Involvenz ‘Fuhrmann’ hindeutet (Verf.) das Denkmal wurde ca. 300 m unterhalb der Burg auf einem Wiesenhang am unteren Schierholzweg aufgefunden - der alte Weg von Kahla hinauf zur Leuchtenburg; das Denkmal befand sich vorher in einer Fensternische der Museumsräume

kopie thueringer allgemeine v. 5.3.2016

Quellangaben: Lit. 1. F. Störzner, s.o. S. 35-36, Nr. 50 m. Abb. 58/59, 2. Hinweistafel; 3. Aufsatz von F. Störzner (s. Rubrik Literatur) ‘Unter die Räder gekommen’, in: Thüringer Allgemeine vom 5. März 2016

Seitenroda D: ca. 150 m südwestl. unterhalb der Leuchtenburg an oberen Ende des Schierholzweges in die westl. Zufahrt zur Burg

Obertägige Maße: Höhe 0,70 m, Br. 0,57, T. 0,17, nur noch fragmenthaft erhaltenes Steinkreuz mit eingetiefter Darstellung eines Haumessers; das Denkmal wurde erst im August 1978 bekannt, durch einen Hinweis von R. Kallies, Jena, an G. Ost, Zöllnitz

Quellangaben: Lit. F. Störzner, s.o. S. 36, Nr. 51 m. Abb. 60, daraus: G. Ost, 1978b m. Zeichnung

kreuzstein von eldagsen

c.2013 www.kreuzstein.eu

Seitenroda, Leuchtenburg, bis 2013 links des Einganges zum Marterturm ‘Alexanderstein’            (Kreuzstein aus OT Eldagsen, Springe, NI)

der Kreuzstein wurde im Jahre 1981 im Springer Ortsteil Eldagsen, Niedersachsen, gestohlen; im Jahre 2009 durch einen Weimarer Antikhändler an den Förderverein Leuchtenburg verschenkt; nach Bekanntwerden bzw. Identifikation des Steines und erfolgreichen Verhandlungen zwischen der Stadt Eldagsen und dem Förderverein Leuchtenburg wurde der Kreuzstein 2013 an seinen Herkunftsort zurückgegeben (Quelle: Förderverein Leuchtenburg, Mai 2013)

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