urheber: t. sobczyk-a. bueltemeier

Hoyerswerda, OT Schwarzkollm, Lkr. Bautzen, D: ca. 4 km Luftlinie südl. vom Ort, an einem Weg im Neukollmer Revier im Bereich des 'Gerichtsberg' (günstig erreichbar: an der B 97 liegt der Weiler Neukollm (Hoyerswerda), wo gegenüber der Einmündung der S 198 aus dem Ort der weiter führende grün markierte Weg Richtung Süden bzw. 'Dubringer Moor' nach ca. 800 m einen rechts abzweigenden Weg Richtung Westen erreicht, der dann nach ca. 150 m zum Standort führt), Gedenkstein, Benennung: 'Herrmannstein' 

Obertägige Maße: Höhe 58 cm, Br. 46 cm, T. 6 cm ( Lit. T. Sobczyk/A. Bültemeier), etwa rechteckige Sandsteinplatte mit der Inschrift unter einem Eichenzweig: 'An dieser Stelle verunglückte / am 23.9.1926 im Forstdienst / Max Herrmann / Er stürzte vom Wagen / und starb an den Folgen / am 25.9.1926 (Verf.) 

Geschichte
Ein Förster Arnold bat an jenem Tage dem gesundheitlich schwer angeschlagenen Forstarbeiter M. Herrmann um die Abfuhr einer Ladung Asche. Als er nach mehreren Stunden ausblieb leitete man eine Suche nach ihm ein. Er wurde völlig orientierungslos nach einem Surz vom Wagen, wo er sich ein Bein brach, weit ab des Weges in sumpfigen Gelände gefunden. Trotz unverzüglicher Einlieferung in das Hoyerswerdaer Kreiskrankenhaus verstarb er zwei Tage später an beidseitiger Lungenentzündung. Er wurde auf dem Friedhof in Schwarzkollm beerdigt. Förster Arnold ließ den Gedenkstein setzen (Verf. frei nach Lit. T. Sobczyk/A. Bültemeier)     

Quellangaben: Lit.: 1. Thomas Sobczyk/Andreas Bültemeier, Denkmale in den Oberlausitzer Wäldern, 2016, Oberlausitzer Verlag, Spitzkunnersdorf, S. 235-236 m. Lagekarte, Beschreibung u. Foto v. Nov. 2012 (Kopie), Internet:

urheber: t. sobczyk-a. bueltemeier

Schwarzkollm E: ca. 4 km Luftlinie südwestl. vom Ort, im Bernsdorfer Gemeindewald nördl. der B 97, ca. 50 m östl. des 'Pomnikweg' (günstig erreichbar: südwestl. von Neukollm zweigt von der B 97 kurz vor Bernsdorf die Fahrstraße 'An der Ziegelei' in Richtung Norden ab, die als 'Pomnikweg' nach ca. 1 km den Standort, beschildert, rechter Hand erreicht), Gedenkstein, Benennung: 'Hermann Kuhnert Stein'  

Obertägige Maße: Höhe 1 m, Br. 46 cm, T. 37 cm ( Lit. T. Sobczyk/A. Bültemeier), flachgiebelförmig abschliessende Sandsteinplatte mit der Inschrift: 'Dem / königlichen Forstaufseher / Herm. Kuhnert / verunglückt / am 7. Januar 1898 / gewidmet von / seinen Kollegen / und / Freunden', darüber Laubholzzweige mit lat. Kreuz (Verf.)

Geschichte
Der königliche Forstaufseher H. Kuhnert aus Leippe war mit den Holzhauern Natusch und Füßl mit Holzfällarbeiten beschäftigt, als ihn eine fallende Kiefer am Kopf schwer verletzte. Die Holzhauer brachten ihn nach Hause, wo er kurz darauf verstarb. Der gerade 30-jährige hinterließ eine Frau und zwei unmündige Kinder. Bereits zwei Monate später weihten Freunde und Kollegen am 6.3.1898 den Gedenkstein ein (Verf. frei nach Lit. T. Sobczyk/A. Bültemeier)   

Quellangaben: Lit.: 1. Thomas Sobczyk/Andreas Bültemeier, Denkmale in den Oberlausitzer Wäldern, 2016, Oberlausitzer Verlag, Spitzkunnersdorf, S. 237-238 m. Lagekarte, Beschreibung u. Foto v. Nov. 2012 (Kopie), Internet:

urheber: t. sobczyk-a. bueltemeier

Schwarzkollm F: ca. 3 km Luftlinie südwestl. des Ortes bzw. 2 km nördl. von Objekt E, an einem Waldweg (günstig erreichbar: die aus Leippe, OT v. Lauta, ostwärts führende 'Hauptstraße' erreicht ca. 600 m nach den letzten Anwesen eine Wegkreuzung, wo dem nach links, Nordosten, abzweigenden geradlinigen Forstweg zunächst ca. 700 m bis Wegekreuzung zu folgen ist, hier führt der Weg nach links, Norden, nach ca. 200 m zum Standort ca. 30 m rechter Hand, links des Weges beginnt ein waldfreies Areal), Gedenkstein, Benennung: 'Zagorski Stein'

Obertägige Maße: Höhe 1,1 m, Br. 70 cm, T. 50 cm (Lit. T. Sobczyk/A. Bültemeier), massiver quaderförmiger Findlingsblock aus rötlichen Granit mit Bronzetafel: 'Hier verunglückte / am 26.01.2007 / unser  geliebter Sohn / der Forstlehrling / Philip / Zagorski' (Verf.) 

Geschichte
P. Zagorski starb bei Holzfällarbeiten. Seine Eltern errichteten den Gedenkstein (Verf. frei nach Lit. T. Sobczyk/A. Bültemeier) 

Quellangaben: Lit.: 1. Thomas Sobczyk/Andreas Bültemeier, Denkmale in den Oberlausitzer Wäldern, 2016, Oberlausitzer Verlag, Spitzkunnersdorf, S. 241-242 m. Lagekarte, Beschreibung u. Foto v. Nov. 2012 (Kopie), Internet:

urheber: t. sobczyk-a. bueltemeier

Schwarzkollm G: südwestl. des Ortes im Waldgebiet ca. 1 km nördl. der B 97 (günstig erreichbar: die B 97 erreicht ca. 1,4 km nach den letzten Anwesen des Weilers Neukollm in Richtung Bernsdorf eine rechts, Richtung Norden, abzweigende ehem. Panzerstraße [Hinweisschild 'Bienenbelegstelle Heideglück'], die mit Nr. 900 nach ca. 1,2 km Richtung Norden eine Wegkreuzung erreicht, wo rechts zwei Wege abgehen und der Weg links vom Abteilungsstein 134, 'Kirschweg',  nach 80 m zunächst zum Standort des sog. 'Nachhaltigkeits-Gedenkstein' führt, ca. 80 m weiter zum Standort des Findling), Benennung: 'Rätselhafter Stein'

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), Granitfindlingsblock, nach oben verjüngt mit neun sichtbaren Löchern in gleichmäßigen Abständen in einer Reihe bis über den Scheitel verteilt (Verf.) 

Geschichte
An Sylvester des Jahres 1949 fand Günter Voigt aus Hoyerswerda mit einigen Jugendlichen in unmittelbarer Nähe ein etwa 3000 Jahre altes Flachgrab mit Steinsetzung, indem sich neun Grabgefäße befanden (Lausitzer Kultur 1200-800 v. Chr.). Etwa 30 m dahinter befindet sich der Findling. Die Grabfunde sind im Museum Hoyerswerda zu besichtigen (Verf. frei nach Lit. T. Sobczyk/A. Bültemeier)

Hinsichtlich der gleichmäßig angeordneten Löcher ist von einer Bearbeitung des Steines durch Menschenhand auszugehen. Die Megalithbearbeitung durch Menschenhand ist so alt wie der aufrecht gehende, moderne Mensch selbst. Die Gründe dafür lassen sich in zwei Hauptrichtungen einteilen, die Schaffung von Baumaterial, anfangs für Grabanlagen (Megalithgräber) und für Kultzwecke (Schalensteine). Schalensteine mit napfförmigen Vertiefungen werden vom Volksmund Blut-, Druiden-, Feen-, Hexen-, Opfer- oder Teufelssteine genannt. Ihre Vertiefungen können natürlich entstanden oder von Menschen eingearbeitet worden sein. Die volkstümliche Deutung ist häufig umstritten. Ein mittelalterlicher Aberglaube bewirkte die Gewinnung von Steinmehl aus 'heiligem Gestein' (Kirchportale, Steinkreuze u. Kreuzsteine) für diverse Zwecke wie z.B. Beimischung in Arznei zur vermeintlichen besseren Heilung von Krankheiten. Dabei entstanden ebenfalls lochartige Vertiefungen. Inwieweit der 'Rätselhafte Stein' mit der Grabanlage der Lausitzer Kultur in Verbindung steht wird wohl immer Spekulation bleiben. Lochreihen auf Gestein, jedoch in viel kürzeren Abständen als auf obigen Stein, sollen die unvollendete Arbeit des Spaltens bzw. Abspaltens von Gestein erklären. Man schlug in die eingebrachten Löcher gleichmäßig trockene Holzkeile und begoss sie mit Wasser. Das Aufquellen der Keile erzeugte den erforderlichen Druck im Gestein. Es war eine gängige Methode, aber warum blieb sie mancherorts unvollendet (Verf. frei nach amh.de-merkwuerdige-loecher: Großsteingrab Langenrehme/Stein von Sprötze m. Fotos)

Quellangaben: Lit.: 1. Thomas Sobczyk/Andreas Bültemeier, Denkmale in den Oberlausitzer Wäldern, 2016, Oberlausitzer Verlag, Spitzkunnersdorf, S. 240 m. Lagekarte, Beschreibung u. Foto v. Febr. 2015 (Kopie), 2. diverse Steinkreuzliteratur, Internet: 1. amh.de-merkwuerdige-loecher, 2. wikipedia.org-wiki-Schalenstein/Megalithgrab

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