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Hoyerswerda, OT Schwarzkollm, Lkr. Bautzen, A/B/C: im Ort, vor dem Anwesen 'Dorfstraße Nr. 40' auf dem (ehem.) Anger, nordseitig des Abzweiges nach Bröthen ('Steinbruchweg'), 3 Steinkreuze

urheber: september woman

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), A (links): Steinkreuz aus Granit mit Kopf- und Schaftverbreiterung, Ansichtsseite linear eingetiefte, schwarz gefärbte Darstellung eines einfachen Schwertes, B: vermutl. Schaft eines einstigen Steinkreuzes aus Granit, C: Steinkreuz aus Granit, breitflächig mit vergleichbarer Schwertdarstellung s. A (Verf.)

Schwarzkollm wird 1394 zusammen mit einer romanischen Kirche als 'Colym' erwähnt (ab 1759 'Schwarzkollm') und war Teil der Standesherrschaft Hoyerswerda, die ab etwa 1350 den Herren von Duba gehörte (W. Eichler, BD II, S. 424, Schumann, Bd. 4, 1817, S. 212). Bis 1550 ist im Ort ein *schriftsässiges Rittergut nachweisbar (Schumann, Bd. 5, 1818, S. 68), das wohl in dieser Zuordnung die Hochgerichgtsbarkeite ausübte. Laut der Schenkschen Karte des Amtes Senftenberg von 1757 lag der Ort an der wichtigen (Teil-) Altstraße Kamenz-Weißig (Oßling)-Schwarzkollm (Bachüberquerung im Ort mit Geleitstation und Gasthaus)-Laubusch, die südlich des Ortes einen wichtigen West-Ost-Fernweg der deutschen Osterweiterung kreuzte - die alte 'Salzstraße' von Halle/S. zur Elbefurt Strehla und dann als 'Alte Straße' weiter Richtung Osten. Die beiden Steinkreuze mit Schwertzeichnung auf dem Schwarzkollmer Anger, wo die alten Straßen aus Hoyerswerda (über ehem. Steinberg) und Lauta einmünden, werden als Gerichtskreuze die Gerichtsbarkeit des einstigen Rittergutes angezeigt haben (Verf. frei nach Lit. S. Altensleben 2023)     

*Schriftsässigkeit, auch (kanzlei-)schriftsässig, ist die frühere Bezeichnung für Grundherrschaften (wie zum Beispiel Rittergüter), deren Besitzer unter den oberen Landesgerichten als erste Instanz in Rechtsstreitigkeiten standen. Im Gegensatz hierzu gab es amtssässige Dörfer und Rittergüter (Amtssassen), die das Amt, in dessen Bereich sie lagen, als erste Instanz anzuerkennen hatten. Mittelbare Amtsdörfer waren adelige und klösterliche Amtsdörfer. Die Schriftsässigkeit war an das Gut und nicht an die Person des Grundherrn gebunden (wikipedia.org-wiki-Schriftsässigkeit)

Quellangaben: Lit.: 1. Stephan Altensleben, Rätselhafte Steinkreuze - Die Entdeckung ihrer wahren Bedeutung, Langenweißbach 2023, S. 137-138 u. Abb. 331 (S. 300), Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Liste der Kulturdenkmale in Hoyerswerda, OT Schwarzkollm: Drei Sühnesteine (zwei Steinkreuze und ein Gedenkstein), Dorfstraße 40 (vor), 18. Jahrhundert oder älter, Über den Hintergrund der drei Sühnesteine, dabei zwei Steinkreuze und ein Gedenkstein aus Granit, kursieren unterschiedliche Überlieferungen. Zum ersten hätten zwei Soldaten ein Mädchen umgebracht. Zum zweiten hätte ein Bursche den Liebhaber seines Mädchens umgebracht, worauf der Mörder und das Mädchen hingerichtet worden wären. Die beiden Kreuze zeigen eingemeißelte Rinnen, bei einem ist deutlich ein Messer oder Schwert zu erkennen. Ortsgeschichtlich und kulturgeschichtlich von Bedeutung, ID 08975442 m. Foto v. 19.3.2012 (Kopie), Urheber: 'September Woman' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY-SA 3.0, 2. google.com-maps-Hoyerswerda-Street View Aug. 2022 (Kopie, bearb.)

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