standort studentensteine

Knüllwald, OT Rengshausen, Schwalm-Eder-Kreis, ca. 2 km nordöstl. vom Ort am Weg zum Steinkopf, Distrikt 82 (ausgesch.) ‘Studentensteine’

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detail hinweistafel

Obertägige Maße: A: Höhe 0,27 m, Br. u. 0,32, T. u. 0,18, B: 0,41 m, Br. 0,28, T. 0,14, C: 0,74 m, Br. 0,23, T. 0,14, die ‘3 Studentensteine’ genannten zeichenlose Sühnesteine aus Sandstein sind nur noch bruchstückhaft erhalten, wobei nicht mehr bekannt ist um welche Art von Denkmalen es sich handelte; Objekt C könnte ein Steinkreuz gewesen sein, hinsichtlich vermeintlicher Abschlagspartien von Kreuzarmen (Verf.)

nach der Sage bezeichnen die Steine die Örtlichkeit, an der im 16. Jh. 3 fahrende Studenten auf dem Wege von Marburg nach Göttingen (Universität) waren und hier überfallen und erschlagen wurden; dabei handelt es sich um die bedeutende Altstraße ‘durch die langen Hessen’, die im Mittelalter die Messestädte Frankfurt, M. über Eisenach mit Leipzig verband (Kleinlinden-Treysa-Homberg, Efze-Spangenberg-Waldkappel-Creuzburg-Gotha-Erfurt) eine weitere Altstraße ‘durch die kurzen Hessen’ verlief ebenfalls in die alte Messestadt Leipzig, doch weiter südlich durch das Hersfelder Gebiet (Friedberg-Grünberg-Alsfeld-Hersfeld-Eisenach) diese Bezeichnungen rühren von der jeweiligen Weglänge durch das damalige hessische Gebiet her (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Heinrich Riebeling, Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, Dossenheim/Heidelberg 1977, S. 101, daraus: 2. Dr. Friedrich Müncher, Wanderführer durch Nordhessen und Waldeck, Verlag A.  Bernecker, Melsungen 1950

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standort

Rengshausen, B: ca. 1,5 km nordwestl. vom Ort im Staatsforst Niederbeisheim Distrikt 109 am alten Höhenweg Oberbeisheim-Rengshausen (Eselsweg, ca. 600 östl. von Lichtenhagen, ausgesch.) ‘Frauenstein’

Obertägige Maße: Höhe 0,95 m, Br. 0,56, T. 0,25, der ‘Frauenstein’ genannte Gedenkstein aus Sandstein mit randumlaufenden Beschädigungen zeigt auf der Schauseite die noch gut lesbare, zehnzeilige eingerillte Inschrift:

(AN) NO 16(75) / (I)ST AN DIEM OR(T) / ERMORDET WORDE(N) / ODLAANDREAS BR / AUNS HAUSFRAUW / WELCHER DEN 28 / AUGUSTO DER HAL(S) / ABGESCHNITTEN / DURCH EINEN IUD / LIGT ZU OBERNBEISEHE(IM)

im Sterberegister des Kirchenbuchs der Pfarrkirche von Niederbeisheim, zu deren Pfarramt Oberbeisheim gehört, steht eine Eintragung über den Tod der Ottilia Braun (Ehefrau des Andreas Braun); danach wurde sie am 26. August 1675 in Oberbeisheim beerdigt, ihr tragischer Tod traf sie im blühenden Alter von 29 Lebensjahren am 22. August ‘um den Mittag, das sie zu Rengshausen gewesen und wieder heimgehen wollen, im Wald beim Lichtenhain der Hals abgeschnitten worden’

die östl. Schmalseite zeigt in Höhe der 5. Inschriftszeile ein eingetieftes Steinmetzzeichen, s.r.; vermutl. ist der Stein von der Sippe der Ermordeten an der Stelle der Bluttat gesetzt worden (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. H. Riebeling, s.o. S. 101 m. Abb. 4923.5, daraus: 2. H. Riebeling, Der Frauenstein bei Lichtenhagen, HH NF 17, 1967, 3. H. Riebeling, Hess. Gebirgsbote 72, 1971, Nr. 4

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