kopie lit. h. wolf 1973

Schorndorf (Oberpfalz), OT Radling, Lkr. Cham, kurz vor dem südwestl. Ortsausgang (St. 2146 / ‘Radling’), ostseitig der Straße, ggü. Anwesen ‘Radling Nr. 9’ an der Böschung (etwa halbwegs zwischen den Einm. ‘Moosweg’ und ‘Am Mühlbühl’), Steinkreuz, Benennung: ‘Hussitenkreuz / Schwedenkreuz’

Ang. H. Wolf, 1973:

‘Schwedenkreuz’ auch ‘Hussitenkreuz’ (Abb. 7), Mtbl.: 6841 von N, 113 von O. Flurk. Ortsblatt Radling, Beilage CXX zu NO-L-33, Fl.-Nr. 938, Standort: am südwestl. Ortseingang an der rechten Seite der Staatsstraße 2146, 100 m ssw. von km 53 gegenüber der Scheune von Hs.-Nr. 9 an einer Böschung. Das Kreuz wurde bereits zweimal versetzt. Erstmals um das Jahr 1930; es stand damals ca. 7 m nw. vom heutigen Platz an einem alten Hohlweg; das zweite Mal im Jahre 1955, damals stand es nur noch 3-4 m nw. vom heutigen Standort. Beide Versetzungen wurden durch Straßenbauten nötig. Beschreibung: Schmuckloses Kreuz ohne alte Inschrift; grau Granit. H vom Ansatz des noch etwas sichtbaren Knollensockel 68, B 59, D 20 cm. Der linke Kreuzarm stark beschädigt; auf der Kopfoberseite ein alteingeschlagene Grenzkreuzmarke. Auf der Oberseite des linken Armes die Jahreszahl 1945, auf der des rechten Armes ein V:f eingehauen. Sowohl die Jahreszahl als auch die Buchstabenzeichen sind wie Zeugenaussagen bestätigen, ohne Bedeutung; sie wurden spaßhalber 1945 von einem Schuljungen eingemeißelt. Nach Beobachtung bei der Versetzung des Denkmals hat das Kreuz einen unregelmäßig behauenen Knollensockel, der nicht nur seitlich, sondern auch nach vorn und hinten verdickt ist (E. Vogl, Radling). Einige Ortsbewohner sagen, daß der Stein ein ‘Schwedenkreuz’ sei, andere nennen ihn ‘Hussitenkreuz’; er soll ein Massengrab bezeichnen. Die Leute erzählten früher, daß es dort geweihzt habe (K. Luger, Radling).

Quellangaben: Lit.: 1. Herbert Wolf (ehem. Kreisheimatpfleger für Bodendenkmäler, Gymnasialprofessor), Die alten Steinkreuze im Landkreis Cham, in: Mitteilungsblätter der Deutschen Steinkreuzforschung (DSF, begr. und geleitet von Leonhard Wittmann, Nürnberg), 1973, 29. Jg., Heft 2, S. 17-18, Nr. 9. Penting, Ortdflur Radling m. Abb. 7 (Kopie), daraus: 2. Mathilde Eisl, Chronik des Amtsgerichts Cham, Bd. 1, 1966, S. 12 m. Abb., 3. Willi Strasser, Sühnekreuz und mittelalterliche Keramikfunde in einem alten Flußbett des Regen bei Cham, in: Der Regenkreis, H. 5-6 / 1966, S. 121

4. Rainer H. Schmeissner, Steinkreuze in der Oberpfalz, Regensburg 1977, S. 153-154, Nr. CHA 22 Radling

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