steinkreuz quedlinburg
standort

Quedlinburg, Lkr. Harz, A: östl. Stadtgebiet, westl. Grundstücksmauer Adelheidstraße 26, bündig vermauert (Mauerstraße) ca. 50 m nordwestl. der Vossbrücke (Bode)

Maße: Höhe 1,10 m, Br. 0,75, T. sichtb. 0,05, das Steinkreuz aus Sandstein lat. Form ist im unteren Schaft erosionsbedingt beschädigt und weist einige Kratzer und Abschürfungen auf; das Denkmal stand ursprünglich weiter nordöstl. in der ehem. Weggabel der Straßen nach Hoym und Wedderstedt, die Flurnamen lauteten ‘an’n Krieze’ oder auch ‘op’n Krieze’ (heutiger Bereich Magdeburger Str. / L85 - nordöstl. ‘Am Schmökeberg’) nach Eintragungen in den Ratsakten befand sich das Kreuz noch 1861 an dieser Stelle; Ende des 19. Jh. gehörte das Feld dem Landwirt Eduard Dietrich, der das Kreuz um 1890, anlässlich der Aufgabe seiner Landwirtschaft, in die Mauer der damals als Ruhesitz erbauten Villa einsetzen ließ; der ehem. Standort wurde von Oberbürgermeister Dr. Brecht in das Flurkartenwerk des Amtmannes Rabe und des Feldmessers Meyer von 1812-15 auf Sektion 17 eingetragen; nach den Sagen sollen am alten Platze ein Reiter ohne Kopf, eine weiße Jungfrau und eine einen Schatz bewachende Sau spuken, doch scheinen sich diese Geschichten nicht auf das Kreuz zu beziehen, aber verweisen samt Kreuz auf eine gewisse Bedeutung dieser Örtlichkeit (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Walter Saal, Steinkreuz und Kreuzsteine im Bezirk Halle, Halle 1989, S. 30 m. Abb. 106, daraus: 2. K. Th. Weigel, Von Steinkreuzen und Sühnesteinen im Harz, Magdeburg 1938, S. 180-182, 3. A. Wirth, Stein- u. Sühnekreuze in Anhalt, 1957, S. 380-384, 4. W. Saal, 1954

fragment marsleben

Quedlinburg, B: Museumsbereich der Stiftskirche St. Servatii auf dem Burgberg

Grabstein-Fragment 7. Jh. Wüstung Marsleben

detail hinweistafel

vermutlich einst rechteckige Sandsteinplatte mit eingerillten Darstellungen eines lat. Kreuzes und diversen Zeichen bzw. Ornamenten in den Sektorenfeldern (Verf.)

Quellangaben: Lit.: Hinweistafel vor Ort

 fragment johanniskapelle

Quedlinburg, C: südwestl. Stadtgebiet, Rückseite der Johanniskapelle, Fragment

standort johanniskapelle

der Sturzstein einer vermauerten Lichte nordostseitig der Kapelle zeigt auf vertiefter Fläche ein lat. Balkenkreuz im Relief, sowie zu beiden Seiten kugelförmige Auswölbungen; die Johanniskapelle gehörte zum ehem. 1957 aufgelösten St. Johannishospiz mit der St. Johanneskirche und einigen Nebengebäuden (Verf.)

Quellangaben: Lit.: Hinweistafel Bismarkturm-Gelände

steinkreuz gernrode andere seite
standort

Quedlinburg, OT Gernrode, Lkr. Harz, westseitig der ehem. Marktkirche (Stephaniekirche) am ‘Schulplatz’ mit Friedenseiche, ‘Gerokreuz’

Obertägige Maße: Höhe 0,95 m, Br. 0,46, T. 0,18, das einstige Steinkreuz aus Kreidesandstein ist durch Abarbeitung nur noch schwer als solches zu erkennen; es zeigt den in neuerer Zeit eingetieften Schriftzug ‘Sühnekreuz’ - ein unsachgemäßer Umgang mit einem Kleindenkmal dieser Art, wenn vermutlich auch von amtlicher Seite vorgenommen (Verf.) das Denkmal stand ursprünglich am oberen Kirchwege, dann um 1890 auf den Schäferberg umgesetzt und schließlich um 1965 an den heutigen Platz gebracht; nach der Sage ließ der Markgraf Gero 30 Wendenfürsten während eines Gastmals auf seiner Burg in Gernrode ermorden, um sich damit den ungeteilten Besitz innerhalb seiner Grafschaft zu sichern, da hier die Getöteten Burgen, Land samt Untertanen besaßen (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Walter Saal, Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle, Halle 1989, S. 30 m. Abb. 103, 104, daraus: 2. W. Kunze, Von Steinkreuzen in Feld und Flur, 1935, S. 291-298, 3. F. Klocke, Sühnekreuze im Kreis Ballenstedt, Bernburg 1938, S. 125-128, 4. O. Träger, Von alten Steinkreuzen im Bernburger Lande in ihren Sagen, Bernburg 1956, S. 209-218, 5. W. Saal, 1954, 6. A. Wirth, Stein- u. Sühnekreuze in Anhalt, Dessau 1957, S. 380-384; W. Saal, Steinkreuzsagen aus Sachsen-Anhalt, Merseburg 1992, S. 19

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