verf. eig. werk steinkreuz pirna urheber g. mueller-h. quietzsch 1977
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Pirna, Lkr. Sächsische Schweiz - Osterzgebirge, C: südsüdwestl. der Altstadt, ostseitig an der Straße nach Zehista, ggü. des Anwesens 'Zehistaer Straße Nr. 36', vor Grundstücksgrenze an der Grabenböschung, Steinkreuz (Rückseite nicht einsehbar)

Obertägige Maße: Höhe 1,35 m, Br. 1,10, T. 0,25, Steinkreuz lat. Form aus Sandstein mit eingehauenem kleinen Kreuz im Kreuzungsfeld (Verf.)

Ang. Lit. G. Müller-H. Quietzsch, 1977: Südsüdwestlich vom Ortskern, ostsüdöstlich an der Zehistaer Straße, gegenüber Zehistaer Straße 36, auf der abseitigen Grabenböschung, im Zaun eines Kleingartens, etwa 125 m nordnordöstlich vom Wegeabzweig zum Lindigtgut. 1 Steinkreuz. Schaft, Kopf und Arme gerade, scharfkantig. Sandstein. NNO-SSW (Ausrichtung). WNW-Seite, in Höhe der Kreuzung eingehauen: kleines, ungleichschenkliges Kreuz mit malteserkreuzförmigen Armen und Kopf. Höhe: WNW-Seite 160 cm, OSO-Seite 104 cm, Breite: 108 cm, Stärke: 27 cm. Schon vor 1889 Schaft in Höhe der unteren Armkanten weggebrochen (Abbildung von 1889 bei Eckardt); 1900 wieder zementiert und an der OSO-Seite mit Eisenklammer geklammert. Alte geringe Kantenabschläge an Kopf und Armen. Keine Gefährdung, Beeinträchtigung durch Drahtzaun. Geschützt seit 27. 7. 1972. 1900 nach Restaurierung wohl ohne Ortsveränderung wieder aufgerichtet. Sage: Hier auf der Straße wurde eine Postkutsche überfallen, der Postillion getötet. Altbekannt. (Textkopie)

Horst Torke, Alte Steinkreuze zwischen Dresden, Pirna und Sächsischer Schweiz, Schriftenreihe des Stadtmuseums Pirna, H. 1 (2. überarb. Aufl.) Pirna 1990, Nr. 74, S. 60

Quellangaben: Lit.: 1. Gerhardt Müller-Harald Quietzsch, Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Dresden, Berlin 1977, S. 328, Nr. 211, Pirna, Mbl. 5049 (83), S 21,3 / O 18,85 m. Abb. 251 (Kopie), daraus: 2. G. A. Kuhfahl, Die alten Steinkreuze in Sachsen, Dresden 1928, Nr. 194 u. Nachtrag zum Heimatschutzbuch von 1928 (1936), Nr. 207 u. 1924, S. 52, 3. M. Eckardt, Das Mordkreuz bei Zehista, in: Bergblumen, 1890, Nr. 12, S. 91 m. Abb., 4. K. Helbig, Die Steinkreuze im Königreich Sachsen als Grenzzeichen, in: Mitth. des Vereins für Sächs. Volkskunde,1905, H. 12, S. 382, 5. G. Sommerfeldt, Sühne- und Hoheitskreuze des Mittelalters im südöstlichen Sachsen, in: Über Berg und Tal, 1929, Nr. 2, S. 22-23, 6. R. Kutsche, Die alten Steinkreuze der Stadt Pirna, in: Über Berg und Tal 1933, Nr. 5, S. 81-83, 7. G. Müller, Die alten Steinkreuze, in: Heimat, 8. Jg., 1934, Nr. 9-10, S. 70-74 u. Die Steinkreuze im Bereich der ehemaligen Amtshauptstadt Pirna, Bautzen 1964, S. 294, 8. S. Lange, Von Schwedenkreuzen und Gespenstersteinen, in: Kulturvorschau Kreis Pirna, März 1956, S. 3

Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Bodendenkmale in Pirna: besonderer Stein, Pirna, Steinkreuz, Spätmittelalter, südsüdwestlich des Orts, ostsüdöstlich an der Zehistaer Straße, gegenüber von Nr. 36, Kreuzchen eingehauen, Schutz seit 27. Juli 1972, m. Foto

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Pirna D: südsüdöstl. der Altstadt, westseitig der 'Krietzschwitzer Straße' (B 172), ca. 100 m nördl. der südl. Ecke der Kleingartenanlage Sonnenstein, am abseitigen Grabenrand, Steinkreuz (Rückseite nicht einsehbar)

Obertägige Maße: Höhe 1,30 m, Br. 0,85, T. 0,35, Steinkreuz lat. Form aus Sandstein mit markant gerundet erweiterten Kopf und Armen, Schaft geradlinig erweitert, gotische Stilepoche, auf dem Scheitel des Kopfes einige verwitterte Abriebsmale deutbar, s. Einf.  (Verf.)

Ang. Lit. G. Müller-H. Quietzsch, 1977: Südsüdöstlich vom Ortskern, westlich an der Straße nach Krietzschwitz, 100 m nördlich der nördlichen Zufahrt zum Vorwerk Mannewitz, 3,50 m von der Straße, vor dem abseitigen Straßengraben. 1 Steinkreuz. Kopf, Arme und Schaft zur Kreuzung zu verjüngend. Sandstein. NNO-SSW (Ausrichtung). Näpfchen auf dem Scheitel des Kopfes, wohl natürlich. Höhe: OSO-Seite 115 cm, WNW-Seite 105 cm, Breite: 88 cm, Stärke: 33 cm. Vor 1971 bereits Schaft weggebrochen und geklammert. 1932 Schaft erneut weggebrochen und an der WNW-Seite mit Eisenschiene befestigt, allgemeine oberflächliche Verwitterung, alte Kantenabschläge. Keine Gefährdung. Geschützt seit 27. 7. 1972. Mehrfach neu gegründet. Sagen: a) Hier sei ein Rittmeister mit seinem Pferd tödlich gestürzt. b) Ein Hund mit feurigen Augen ließ niemand vorüber. In der Literatur auch unter Mannewitz. z. B. Kuhfahl 1928. Altbekannt. (Textkopie)

verschollene Objekte: Pirna, 'Mehrere Kreuze, an den Krietzschwitzer und Rottwerndorfer Wegen. - Bösigk, S. 40, 41.' (Möglicherweise in Großcotta zusammengetragen' (G. A. Kuhfahl, 1928, Verz. II, S. 227, Nr. 49)

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Ang. H. Torke, 1990:
Auf der Höhe des Hausberges in Pirna, dessen nach der Elbe vorstoßender Sporn die ehemalige Festung Sonnenstein trägt, steht am Rande der im Mittelalter nach Böhmen führenden Straße und heutigen Fernverkehrsstraße 172 ein großes Steinkreuz. Man erblickt das Kreuz westlich der Straße, die sich hier vom Sonnenstein ansteigend der Hochebene zuwendet (4-5 Steinkreuze, die hier noch Anfang des vergangenen Jahrhunderts hier standen, sind bei einem Ausbau der Straße verloren gegangen). Knapp 100 Meter weiter in Richtung Krietzschwitz befindet sich auf der gleichen Straßenseite das frühere Vorwerk Mannewitz. Das Steinkreuz wurde deshalb auch oft als Mannewitzer Kreuz bezeichnet. Mannewitz ist der Name einer im 14. Jahrhundert untergegangenen Siedlung, deren erste urkundliche Erwähnung 1296 erfolgte (A. Meiche, Histor.-Topographische Beschr. der Amtshauptmannschaft Pirna, Dresden 1927, S. 177). Aus dieser Beurkundung entnahm O. Speck, daß das Dorf Mannewitz nicht zur Pflege Pirna und damit zum Königreich Böhmen, sondern zur Herrschaft Dresden und der Mark Meißen gehörte: 'Es lief also damals (1296) die böhmisch-meißnische Grenze zwischen dem Schloß Pirna und dem Dorf Mannewitz. Das uralte steinerne Kreuz in der Nähe des Vorwerkes Mannewitz ... könnte daher sehr wohl einst zur Bezeichnung dieser Grenze gesetzt worden sein (O. Speck, Die wüste Mark Mannewitz bei Pirna, in: Mitt. Verein f. Geschichte d. Stadt Pirna, 1920, H. 5, S. 3). Obwohl letzteres sehr zweifelhaft erscheint, folgt doch daraus, daß vielfach im Mittelalter Grenzen und Verkehrsverbindungen bestanden, die für die Auswahl des Ortes der Steinkreuzsetzung von Bedeutung gewesen sein mögen, heute aber kaum oder nicht mehr zu erkennen sind. (Textkopie)

Horst Torke, Alte Steinkreuze zwischen Dresden, Pirna und Sächsischer Schweiz, Schriftenreihe des Stadtmuseums Pirna, H. 1 (2. überarb. Aufl.) Pirna 1990, Nr. 70, S. 20, 42

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Auch für den Raum Pirna führt Bösigk Beispiele einer Verminderung des Steinkreuzbestandes an (F. L. Bösigk, Über Mordkreuze, Vortrag am 12. 1. 1857, in: Mittheilungen des Königlich Sächs. Vereins für Erforschung u. Erhaltung vaterländischer Alterthümer 10, H. Dresden, S. 31-44): 'Von den am Fuße des Hausberges gelegenen letzten Häusern der Stadt Pirna führt in südöstlicher Richtung ein ziemlich steil aufsteigender Fußweg nach der von Pirna nach dem Dorfe Krietzschwitz führenden Straße. Da wo dieser Fußweg in die gedachte Straße ausläuft, befanden sich bis zur Mitte der zwanziger Jahre dieses Jahrhunderts vier oder fünf steinerne, in kleinen Entfernungen von einander stehende, mehr oder minder eingesunkene Kreuze ... Als diese Straße neu und gerade angelegt wurde, sind sie dadurch beseitigt worden'. Hieraus ist ersichtlich, daß jene Stelle, wo heute nur noch das große Steinkreuz am Rande der Straße steht, ein bevorzugter Platz für die Aufstellung von Steinkreuzen gewesen sein muß. Ob die Tatsache, daß dort eine Gerichtsstätte lag, dazu beigetragen hat, läßt sich mit Gewißheit nicht sagen. (Textkopie)

Horst Torke, Alte Steinkreuze zwischen Dresden, Pirna und Sächsischer Schweiz, Schriftenreihe des Stadtmuseums Pirna, H. 1 (2. überarb. Aufl.) Pirna 1990, Nr. 71, S. 82

Quellangaben: Lit.: 1. G. Müller-H. Quietzsch, 1977, S. 328-329, Nr. 212, Pirna, Mbl. 5049 (83), N 20,3 / O 13,9 m. Abb. 252 (Kopie), daraus: 2. G. A. Kuhfahl, 1928, Nr. 155 m. Abb. 84 (Kopie) u. 1936, Nr. 211, 3. F. L. Bösigk, Über Mordkreuze, Vortrag am 12. 1. 1857, in: Mittheilungen des Königlich Sächs. Vereins für Erforschung u. Erhaltung vaterländischer Alterthümer 10, H. Dresden, S. 31-44, 4. M. Eckardt, 1888, S. 4, 5. R. Kutsche, Die alten Steinkreuze der Stadt Pirna, in: Über Berg und Tal 1933, Nr. 5, S. 81-83, 6. G. Müller, 1934, S. 68-70 u. 1964, S. 293

Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Bodendenkmale in Pirna: besonderer Stein, Pirna, Steinkreuz, Spätmittelalter, südsüdöstlich des Ortskerns, westlich an der Straße nach Krietzschwitz, nördlich des Vorwerks Mannewitz,
Schutz seit 27. Juli 1972, m. Foto


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