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Olbersdorf, Lkr. Görlitz, im Ort, im Bereich des Anwesens 'August-Bebel-Straße Nr. 139', Steinkreuz

urheber g. mueller-h. quietzsch 1977 urheber g. mueller-h. quietzsch 1977

Obertägige Maße: (aktuell unbekannt), Steinkreuz lat. Form aus Sandstein mit verstümmeltem Kopf, reparierter Abbruch eines Armes, ersetzter Schaftfuß (Verf.)

Lit. G. Müller-H. Quietzsch, 1977: Ortsmitte, östlicher Ortsrand, nördlich vom Bahnhof Niederdorf, 45 m nordöstlich der Einmündung des Weges von der Dorfstraße zum Bahnhof in einen Weg längs des Bahnkörpers, unmittelbar nordwestlich des letzteren Weges, hinter einem Zaun (= Lage der Fundstelle). 1 Steinkreuz. Kretschamfeld. Kopf, Arme und Schaftrest nahezu gerade. Das als Kopf angenommene Ende sehr kurz. Sandstein. Zur Zeit der Aufnahme liegend. Auf dem Scheitel des als Kopf angenommenen Endes linear eingeritzt: kleines Kreuz mit Hakenenden (?). Höhe: = erhaltene Länge: 61 cm, Breite: 91 cm, Stärke: 24 cm. Vermutlich 1495. Fußteil des als Schaft angenommenen Endes fehlt, geringe neue Abschläge an den Armen durch Bergung. Nach der Auffindung und vor der Neuaufstellung (s.u.) ein Arm abgebrochen, jedoch fachgerecht wieder angefügt. Am jetzigen Standort keine Gefährdung. Seit Frühjahr 1971, entgegen den Vorschlägen des Landesmuseums weitab der Fundstelle, auf ebenerdig abschließenden Sockel aufgestellt: Mbl. 5154 (107), N 13,0 / O 18,85 - im südwestlichen Ortsteil (Oberdorf), in dem Rasendreieck, das durch die Gabelung der Straße nach Johnsdorf und Oybin gebildet wird. Wohl Sühnekreuz. Das im Sühnevertrag von 1495 (Schöppenbuch Olbersdorf) geforderte Steinkreuz (Korschelt 1862) könnte auf den Fund zutreffen: Der Besitzer der Niedermühle mußte wegen eines begangenen Totschlags, neben anderen Leistungen, ein 'steynen kreutze' setzen. Bei Kuhfahl, der sich auf den Sühnevertrag stützt, als verschwunden aufgeführt. September 1969 bei Feldbestellung aufgefunden (Haase 1970: 'Frühjahr 1970'; Hänchen 1976). Altbekannt als verschwunden. (Textkopie)

Ang. ...olbersdorf.de: 'Das Olbersdorfer Sühnekreuz', 1969 auf den Kretschamfeldern aufgefunden, Totschlag 1495 des Müllermeisters Jorge an dem Bauern Heidematthes. Der Täter verglich sich mit der Witwe des Erschlagenen: ein Tuchgewand geben, dreißig Seelenmessen lesen, ein Seelbad stiften, eine steinerne Kapelle mit einem Kruzifix aufrichten, ein steinernes Kreuz setzen und eine Romfahrt tun wollen.

Ang. G. A. Kuhfahl, 1928, Verzeichnis II, Verschwundene Steinkreuze, S. 226: Nr. 46, Olbersdorf b. Zittau, Laut Urkunde von 1495 versprach der Besitzer der Niedermühle ein Kreuz zu setzen wegen Totschlags. - Korschelt, Geschichte von Olbersdorf bei Zittau, 1864 S. 96

Quellangaben: Lit.: 1. Gerhardt Müller-Harald Quietzsch, Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Dresden, Berlin 1977, S. 390-392, Olbersdorf, Kr. Zittau, Mbl. 5154 (107), N 7,45 / O 14,0 m. Abb. 305/306 (Kopien), daraus: 2. G. A. Kuhfahl, Die alten Steinkreuze in Sachsen, Dresden 1928, S. 226, Nr. 46, 3. G. Korschelt, Strafen des Mittelalters, in: Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit, Organ des Germanischen Museums, N.F., 1862, Nr. 4, Sp. 118-119 u. Geschichte von Olbersdorf bei Zittau, Zittau 1864, S. 96, 4. H. Knothe, Die Stellung der Gutsunterthanen in der Oberlausitz zu ihren Gutsherrschaften, in: Neues Lausitzisches Magazin, Bd. 61, Görlitz 1885, S. 159-308, 5. R. Müller, Alte Steinkreuze in der Südlausitz, in: Oberlausitzer Heimatzeitung, 1932, Nr. 3, S. 38, 6. M. Haase, Wertvoller Fund in Olbersdorf, in: Sächs. Zeitung, Ausg. Zittau, 1970, Nr. 119, 7. P. Hänchen, Ein Olbersdorfer Steinkreuz von 1495, in: Sächs. Heimatblätter, 1976, H. 4, S. 178-179 

Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Bodendenkmale in Olbersdorf: besonderer Stein, Olbersdorf, Steinkreuz, Spätmittelalter, August-Bebel-Straße 139, daraus: Fotokopie, Urheber: 'Jwaller' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY-SA 3.0

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