Obersulm, Lkr. Heilbronn, A: OT Affaltrach, im Ort, an der Mauer des Kirchplatzes der Johanneskirche, 'Pfarrgasse', Steinkreuz

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), Steinkreuz lat. Form aus Sandstein mit Verstümmelung seines rechten Armes (Verf.)

Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 6822 Obersulm R 28050 H 44230. In der Kirchstraße, an der Mauer des Kirchplatzes. Das Kreuz wurde ca. 1950 in der Nähe des früheren Gasthauses zum 'Lamm' ausgegraben. Beschreibung: Sandstein; linker Arm größtenteils abgebrochen. Maße: Höhe 2,00 m, B. 1,10, T. 0,33, Form: Groß und mächtig. - Von der breiten Ansatzstelle des Kopfes verläuft die linke Kante schräg nach rechts, wodurch sich der Kopf nach oben verschmälert (40 cm). Der linke Arm setzt mit höherer Ansichtsfläche am Schaft an (42 cm) als der rechte, dessen Unterseite leicht ansteigt, während die Armunterseite links (soweit noch erhalten) eher leicht abzufallen scheint. - Deutliche Kantenabschrägung auf der Vorderseite. Zeichen: Leicht asymmetrisches Kreuz in parallelen Konturen in der Kreuzmitte (H 38, B 37, A 7). Datierung: ca. 15. Jh. Volkstümliche Überlieferung: Affaltrach sei früher Marktflecken gewesen; zwei Marktfrauen sollen sich gegenseitig umgebracht haben' (Textkopie B. Losch 1981) 

Quellangaben:  Lit.: 1. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken - Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 55, Obersulm I, Ortsteil Affaltrach (o.F.)

Internet:

nachbildung urheber:  peter schmelzle
kopie b. losch 1981 original alter standort

Obersulm B: OT Sülzbach, im Ort, Innenseite der Umfassungsmauer des Kirchplatzes der Kilianskirche, 'Glockengasse' (Nachbildung), Original in der Michael-Beheim-Schule, Steinkreuz, Benennung: 'Beheim-Sühnekreuz'

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), schmalbalkiges Steinkreuz lat. Form aus Sandstein mit markant breitem Querbalken mit eingehauener Inschrift: 'beham schultheitz tzu sültzbach erschlagen / godgnad'  (Verf.)

Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 6822 Obersulm R 24900 H 45640. Neu aufgestellt an der Innenseite der Umfassungsmauer des neu angelegten Kirchplatzes. Für das Kreuz wurde hier ein kleiner Bereich mit Steinplatten ausgelegt; als Wetterschutz dient ein geschwungenes Kupferdach, das in die Mauer eingelassen ist. - Früher stand das Kreuz an der Ostseite der Kirche in Sülzbach. Beschreibung: Sandstein. Vor der Neuaufstellung wurden der fehlende Kopfbalken und ein Stück am unteren Schaftteil ersetzt sowie der beschädigte Querbalken restauriert. Maße: Höhe 1,20 m, Br. 1,22, T. 0,20, Form: Schmale Ansichtsflächen. Der neu angefügte Kopf ist kurz, der restaurierte Querbalken dagegen lang; vermutlich war der Kopfbalken ursprünglich höher. Inschrift: Auf dem Querbalken in gotischen Minuskeln und römischen Zahlen 'anno MCDLXXIV wurde michel / beham schulttis tzu sultzbach erschlagen / gotgnad' (Textkopie B. Losch 1981)

...Schließlich kehrte Beheim 1472 in seine Heimat Sülzbach zurück, wurde dort als Schultheiß eingesetzt. Er starb eines gewaltsamen Todes, da er erschlagen wurde. Das Sühnekreuz, das über das Jahr seines Todes Auskunft gab, ist nur unvollständig erhalten, so dass eine genaue Datierung nicht mehr möglich ist. Die Forschung geht überwiegend davon aus, dass er noch in den 1470er Jahren erschlagen wurde. Das historische Sühnekreuz, das der damalige Sülzbacher Ortspfarrer J. Caspart 1875 fand, befindet sich heute in der Michael-Beheim-Schule in Obersulm-Sülzbach. An der Mauer des alten Friedhofs bei der Sülzbacher Kirche ist heute eine 1992 hergestellte Kopie des Kreuzes angebracht (Textkopie ...wikipedia.org-wiki-Michael-Beheim)

Quellangaben: Lit.: 1. B. Losch, 1981, S. 55, Obersulm II, Ortsteil Sülzbach m. Abb. 92 (Kopie), S. 12, daraus: 2. Wilhelm Mattes, Steine erzählen aus der Geschichte der Heimat, in: Hist. Verein Heilbronn 20, 1951, S. 116-125, 3. Wolfgang Bollacher, Steinkreuze im Kreis Ludwigsburg, in: Ludwigsb. Geschichtsbl. 20, 1968, S. 135-161 m. Anm. 44: Michael Beheim, 1416 in Sülzbach geboren, war zuerst Weber, später ein weitgereister Minne- und Meistersänger und nach seiner Rückkehr schließlich Bürgermeister von Sülzbach, vgl. Beheim-Denkmal am Ortsausgang nach Willsbach

Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Datei:Osulm-suelzbach-kilian1.jpg (Kopie), Urheber: 'peter schmelzle' v. 01.10.2010 (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY-SA 3.0 

Obersulm C: OT Willsbach, östl. Ortsrand, ca. 40 m südl. der 'Mühlrainstraße' bzw. ca. 130 m vor deren Einmündung in die Kreuzung 'Kreuzweg'/'Robert-Bosch-Straße' (nahe östl. des Aussiedlerhofes), Steinkreuz

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt)

Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 6822 Obersulm R 26570 H 44300 Flst. 2929/2. Zwischen dem früheren Mühlkanal und dem Aussiedlerhof Mühlrain, auf einer Wiese. Beschreibung: Sandstein. Ein Arm ist aus dem Stamm gebrochen. Die erhaltenen Balken sind durch Beschädung und Verwitterung gerundet. - Das Kreuz steckt tief im Boden. Maße: Höhe 0,60 m, Br. (0,40), T. 0,25, Form: Vermutlich ausgeglichene Proportionen. Stellenweise noch starke Abschrägung der Kanten erkennbar (7 cm). Datierung: ca. 15./16. Jh. Volkstümliche Überlieferung: Zwei Frauen sollen in Streit geraten sein und sich mit ihren Sicheln gegenseitig erschlagen haben. Flurnamen: Der Weg zum Grundstück heißt 'Kreuzweg', der Mühlkanal umgangssprachlich 'Kreuzbach'   (Textkopie B. Losch 1981)

Quellangaben: Lit.: 1. B. Losch, 1981, S. 55, Obersulm III, Ortsteil Willsbach (o.F.)

Internet:

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