kreuzstein neustadt a. ruebenberge andere seite

Neustadt am Rübenberge, Region Hannover, A: im Stadtteil östl. der Leine, am Parkplatz ggü. des Ehrenmales an der Straße nach Suttorf, ‘Schusterstein oder Stoterstein’

Maße ab Sockel: Höhe 1,80 m, Br. 0,68, T. 0,20, die gut erhaltene rechteckige Kreuzsteinplatte aus Sandstein zeigt beidseitig eingerillt im Rahmenfeld die Darstellung eines langschaftigen gotischen Nasenkreuzes in doppelter Kreisbogenlinie übergehend, wobei der rückseitige Schaft die erste Bogenlinie durchläuft; die typische Darstellung eines Kreuzsteines, das Christuskreuz auf dem Hügel Golgatha (Verf.); vorderseitig rechts und links des Schaftes zwei Schneidewerkzeuge zur Lederbearbeitung bzw. Werkzeuge des Schusters; am Rand um die obere Hälfte der Steinplatte eine Minuskelinschrift: ‘Anno dni mcccc lxiii submersit Hans Stoter’, Sage: der Schuhmacher Hans Stoter und ein Schneider gerieten in Streit über das Liebesverhältnis zwischen Schuhmachers Tochter und Schneiderssohn; während eines Volksfestes am Platze eskalierte der Streit; der Schneider stieß den Schuhmacher in die nahe Leine, wo jener ertrank; der Täter wurde gefasst; alsbald setzte man den Stein; die jungen Leute wurden dennoch ein glückliches Paar (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-E. H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, S. 49, daraus: 2. F. K. Azzola-H. Bormeth-H. W. Haas, Überregionale Entwicklungszüge historischer Schusterzeichen auf Kleindenkmalen, Breuberg-Neustadt 1980, S. 363-382, 3. J. U. Görlich, Kreuzsteine, Mordsteine, Galgensteine, Stadtoldendorf 1976, S. 21, 4. K. Heckscher, Die Volkskunde der Provinz Hannover, Bd. 1, (Kr. Neust. a. Rbge.) Hamburg 1930, S. 323, 5. A. Hoffmann, Die mittelalterlichen Steinkreuze, Kreuz- und Denksteine in Niedersachsen, Hildesheim/Leipzig 1935, S. 3, 22-23, 6. H. W. Mithoff, Kunstdenkmale und Alterthümer im Hannoverschen, Hannover 1877, S. 148, 7. A. Mandel, Denkmale in Flächennutzungsplänen, in: Leine Zeitung, 27. 6. 1977, 8. F. H. Hesse, Führer durch Hannover Stadt und Land, o.J. S. 176, 9. A. Nöldeke-O. Kiecker-O. Karpa, Die Kunstdenkmale des Kreises Neustadt a. Rbge. Bd. 31, Hannover 1958, S. 147

standort evensen

Neustadt a. Rbge., B: OT Evensen, nördl. Ortsausgang am Waldrand

kreuzstein evensen andere seite

Obertägige Maße: Höhe 1,17 m, Br. 0,58  T. 0,15, der arg ausgewitterte, randumlaufend beschädigte Kreuzstein aus Sandstein, zeigt auf der Ansichtsseite auf vertiefter Kreisfläche, gerade noch erkennbar, ein Kreuz in Malteserform, wohl ursprünglich im Flachrelief; darunter befanden sich noch vor wenigen Jahrzehnten nicht mehr deutbare Einritzungen; das Denkmal stand zwischenzeitlich östl. im Dorfe vor der alten Schule ehe man es vor wenigen Jahren an den heutigen, ursprünglichen Standort zurückversetzte; nach der Sage sollen sich hier während des Dreißigjährigen Krieges zwei verfeindete Brüder im Duell erschossen haben (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-E. H. Baumann s.o. S. 50, daraus: 2. K. Heckscher, 1930, S. 322

kreuzstein otternhagen

Neustadt a. Rbge., C: OT Otternhagen, in der ev. Ortskirche St. Johannes, Eingangsbereich, an der Wand befestigt

Maße: D. 0,56 m, T. 0,15, das runde, mit Schmuckohren besetzte Oberteil eines Kreuzsteins (Schaft durch Abbruch verlorengegangen) aus Sandstein zeigt auf vertiefter Fläche ein im Relief herausgearbeitetes Kruzifix und randumlaufend eine gotische Minuskelinschrift (Kleinbuchst.), wovon folgende Worte lesbar sind: ‘ano dni m cccc xix’; in den Ohren je ein eingetiefter *Dreipass; die Rückseite soll auf vertiefter Fläche ein Kreuz in Malteserform zeigen; das Denkmal war vorher in der östl. Außenwand des Chores eingemauert; in seiner ursprünglichen Gesamtheit ist es einer Beischlags- bzw. Mordwange sehr ähnlich, s. Einf. (Verf.)

 *Dreipass: got. dreibogiges Maßwerk, Stilelement in der Baukunst, sowie auch symbolisch für Dreifaltigkeit                            

Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-E. H. Baumann, s.o. S. 50, daraus: 2. Mandel, 1977, S. 2, 3. Nöldeke-Kiecker, Karpa, 1958, S. 160

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