kopie lit. f. stoerzner 1988 kopie lit. f. stoerzner 1988

Masserberg, Lkr. Hildburghausen, ca. 3 km nordwestl. des Ortes, ca. 30 m östl. der Straße nach Kahlert (Neustadt am Rennsteig, L 2052), ca. 1 km nördl. des Abzweiges nach Gießübel auf der Höhe (über kleinen Pfad von der Straße erreichbar, innerhalb einer mit niedrigem Jägerzaun eingafassten Schutzfläche), ‘Laßmann-Stein’, Flur: ‘Am / Beim Laßmann’ und ‘Tannenstrumpf’

Obertägige Maße: Höhe 0,83 m, Br. 0,33, T. 0,18, der leicht gewölbt abschliessende Gedenkstein aus Sandstein zeigt beidseitig ein plastisch herausgearbeites lat. Balkenkreuz mit gerundeten Enden auf Rechtecksockel, der in abgesetzte Fläche des unteren Drittels übergeht; über dem Kopf ein linear eingetieftes ‘W’, darüber ein gespreiztes ‘M’ mit linearen Kreuz; neben den Armenden links ein ‘C’ und rechts ein ‘L’; auf der abgesetzten Fläche im unteren Drittel die Inschrift: ‘6 October / 1764’; die Initialen ‘CWL’ stehen für Christoph Wilhelm Laßmann; die Monatsangabe auf dem Stein ist falsch, s. Sterbeeintrag (Verf. frei nach Lit. F. Störzner, 1988)

‘Die Volkssage erzählt, dass der kugelfeste Förster Laßmann daselbst von einem zu Pferde sitzenden Zigeunerknaben mit einer Glaskugel, nach anderen mit einem Metallknopf getötet worden sei’ (Lit. F. Störzner, 1988, aus: Lit. J. Bühring / L. Hertel, 1896)

Pfarrarchiv Gehren, Kirchenbuch Gehren 1750-1787, Jg. 1764, Sterbeeintrag für Christoph Wilhelm Laßmann: ‘ist den 6 t. Septbr. 1764 als Er ... wider die Zigeuner Bande u. Diebes Gesindel comandiret, ..., von einem derselben, uf den so genannten Tanenstrumpf Eine Stunde über dem Alten Felde (Altenfeld) erschoßen worden, ... sein Alter erstreckte sich auf 37 Jahre, 11 Monate u. 4 Tage, ...’; auch im Kirchenbuch von Altenfeld ist ein Eintrag enthalten (Lit. F. Störzner, 1988, nach Mitt. von R. Nordhaus, Neustadt a. R., der in einer nicht veröffentlichten Schrift die Ereignisse beschreibt, die zur Setzung des Laßmannsteines führten)

Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirke Gera-Suhl, Weimar 1988, S. 99-100, Nr. 22 m. Abb. 9 (Kopie), daraus: 2. J. Bühring / L. Hertel, Der Rennsteig des Thüringer Waldes, Jena 1896, S. 26-27, 3. J. Bühring, Des Rennsteigs steinerne Chronik, Zeitz 1929, S. 49/116, 4. Leser, Pfingstrunst 1930, Das Mareile 15, Reihe 2, Bote des Rennsteigvereins, Zeitz 1930, S. 144 m. Abb., 5. Sagenhaftes aus dem Rennsteiggebiet, Der Laßmannstein, Meininger Tageblatt 22, Meiningen 1930, 6. W. Mönch, Namensmale am Rennsteig, Thür. Wochenendzeitung 7/48, Erfurt 1936, 7. R. Nordhaus, Der Kreuzstein bei Kahlert ..., Freies Wort Ausgabe Ilmenau 35/63, Suhl 1986, 8. F. Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Thür. Tageblatt 41/184/196/208, Weimar 1986

Neustadt am Rennsteig, OT Kahlert, Ilm-Kreis, ca. 200 m nordöstl. des Ortes, ca. 30 m östl. der Straße nach Neustadt a. R. im Bereich des in östl. Richtung bergauf abzweigenden Feldweges, zwischen zwei Buchen mit Ruhebank, Flur: ‘Kleine Neustadt / Hölle / Alte Altenfelder Straße’, Kreuzstein

Obertägige Maße: Höhe 0,64 m, Br. 0,37, T. 0,37, der im oberen Bereich beschädigte und unregelmäßig zugehauene Steinblock aus Porphyr zeigt auf der Ansichtsseite linear eingetieft drei einfache, etwa gleicharmige Kreuze, zwei mit den Querbalken verbunden (H. 0,14, Br. 0,30), darüber mittig das Dritte (H. 0,12, Br. 0,12); unter den Kreuzen die vermutlich nachträglich eingebrachte Zahl ‘70’; das Denkmal wurde im Frühjahr 1985 ca. 20 m nordöstl. im Wiesengelände aufgefunden und im August jenen Jahres am derzeitigen Platz aufgestellt (Verf. frei nach Lit. F. Störzner, 1988), worauf es seit dem 12. Dezember 1988 urkundlich unter Denkmalschutz steht (Museum für Ur- u. Frühgeschichte, Weimar, Forschungsstelle für die Bezirke Erfurt-Gera-Suhl) 

nach Lit. R. Irmer, 1986, soll der Stein aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges stammen; Lit. R. Nordhaus, 1986, verweist auf zwei weitere, ganz ähnliche Steine, die 40 m bzw. 20 m südl. des derzeitigen Kreuzstein-Standortes standen und verlorengegangen sind - ‘Vor dem zweiten Weltkrieg wurden im Umfeld der Steine Grabungen vorgenommen, ohne jedoch Spuren zu finden, die auf Gräber hätten schließen können’; weitere Recherchen und Vermutungen von R. Nordhaus, die im unmittelbaren Umfeld von alten Gedenksteinen von Bedeutung sind, werden im nachstehenden Zeitungsartikel behandelt, u. a. Großer Nordischer Krieg im Thür. Wald (Verf. frei nach Lit. F. Störzner, 1988)

quelle: thueringer rennsteigverein  e.v.

Textauszug aus: ‘Der Rennsteig des Thüringer Waldes’ von Johannes Bühring / Ludwig Hertel, 1896, Seite 28:                                                                                            ‘Auf der alten Frankenstraße,……, suchten am 22. September 1706 die Sachsen und Polen, 6000 Mann stark, den Schweden Widerstand zu leisten. Sie waren im Begriff, an der ‘Kahr’, etwa 2 km, und dem Mörderskopf (Märterskopf), etwa 3 km südwestlich von Kahlert, den Übergang aus Thüringen nach Franken zu ‘verhauen’, als sie von den Schweden überrascht und nach einem kurzen Treffen in die Flucht geschlagen wurden, wobei 20 Sachsen und einige Schweden fielen…’

(Quelle: Thüringer Rennsteigverein e.V., Neustadt a. R., Der Kreuzstein ist in unserem Gesamtgrenzsteinkatalog unter der Nr. 550 erfasst, Ansicht: 3 eingeschl. Kreuze, 70)

quelle: thueringer rennsteigverein  e.v.

Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner, 1988 s.o. S. 108-109, Nr. 41 m. Abb. 44 (Kopie), daraus: 2. R. Irmer, Der Kreuzstein bei Neustadt. Ein neues Bodendenkmal im Kreis Ilmenau, in: Freies Wort Ausg. (SED-Organ) Ilmenau 35 / 27 m. Abb., Suhl 1986, Kopie-Quelle: Thüringer Rennsteigverein e.V., Neustadt a. R., 3. R. Nordhaus, Der Kreuzstein bei Kahlert ist nicht der einzige seiner Art, in: Freies Wort Ausg. Ilmenau 35 / 63, Suhl 1986, Kopie-Quelle: Thür. Rennsteigverein e.V., Neustadt a.R.

weitere Literaten: Johannes Bühring-Ludwig Hertel, Der Rennsteig des Thüringer Waldes. Führer zur Bergwanderung nebst geschichtlichen Untersuchungen, Jena 1896, S. 28; Dr. Ludwig Hertel, Das Gefecht bei Kahlert, in: Das Mareile Nr. 5 (Bote des Rennsteigvereins) vom 1. Nov. 1900, S. 2

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