kreuzstein lonzig kopie w. saal 1989 original andere seite
standort

Gutenborn, OT Lonzig, Burgenlandkreis, im Ort Grünanlage bei Hauptstr. 18 (Kopie, Original im Schlossmuseum Zeitz)

Maße: Kopie, Höhe 0,95 m, Br. 0,56, T. 0,18, Original, 1,17 m, 0,54, 0,16, der wohl einst etwa rechteckige Kreuzstein aus Sandstein soll nach einem Bericht von 1931 auf einem Feld des Landwirtes Voigt im Hühndorfe, ein Ossiger Flurstück gegen Lonzig zu, gefunden und bereits 1910 an das Museum in Zeitz gebracht worden sein; die Fundbeschreibung erwähnt mehrere größere Steine, unter denen der Stein gefunden wurde, von daher ist nicht auszuschliessen, dass sich dort eine frühmittelalterliche Grabanlage befand; die gesamte Oberfläche ist vertikal wellenartig geglättet, wobei der Eindruck entsteht, dass sich die aufsteigenden Linien baumartig unter dem Kreuz ausbreiten und es einschliessen - die Frage, ob hier bereits das Motiv ‘Lebensbaum’ vorliegt ist wohl nur unter Vorbehalt zu beantworten; in der oberen Hälfte eingerillt drei konzentrische Kreise (D.: 0,52, 0,48, 0,39), die ein gleicharmiges Krückenkreuz (...wikipedia.org-wiki-Kruckenkreuz) umschliessen, in dessen Kreuzarmwinkeln 4 kleine Kreuzchen linear eingeritzt sind; über den Kreisen die Darstellung eines nach links gerichteten Kurzschwertes (Klinge 0,22, Griff 0,06, Parierstange 0,10) flankiert von zwei schräg stehenden lat. Kreuzen, die in die Kreisrillung übergehen; das Denkmal wird mit dem Templerorden in Verbindung gebracht, der im benachbarten Droyßig einen Hof besass und nach dem ein Teil des Droyßiger Waldes noch heute ‘Templerholz’ heißt (Verf. frei nach Lit. W. Saal)    

Quellangaben: Lit.: 1. Walter Saal, Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle, Halle 1989, S. 44-45, Nr. 3. m. Abb. 175, Kopie (unter Ossig, OT von Schellbach) daraus: 2. W. Schulz, Steinkreuze im Zeitzer Land, in: Zeitzer Heimat 6, 1959, S. 210-219, 245-250, 271-280, 3. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960, 4. Walter Saal, Steinkreuze im Zeitzer Land, in: Zeitzer Heimat 7, 1960, S. 84-86, 98-100, Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Gutenborn, OT Lonzig: Lonziger Hauptstraße südöstlich von Nr. 18 auf einer Grünfläche, Gedenkstein, Nr. 094 86589, Kleindenkmal

denkstein geussnitz kopie w. saal 1989 andere seite
standort

Zeitz, OT Geußnitz, Burgenlandkreis, Ortskern, Grünanlage im nördl. Winkel Zeitzer Straße Einmündung Rödener Weg

detail hinweistafel in situ

Maße: Höhe ges. 1,0 m, Br. u. 1,0 o. 0,60, T. 0,15, die oben gerundet abschliessende Sandsteinplatte zeigt auf vertiefter, gerahmter Fläche im Relief ein achtspeichiges Rad mit einem Durchmesser von 0,42 m und einer 3 cm tief durchbohrten Nabe; das Denkmal befand sich bis 1979 ca. 1,5 km westl. des Ortes, im nordwestl. Winkel der Kreuzung der Straßen Geußnitz-Droßdorf (K 2609) mit Hainichen-Großpörthen (K 2217)

nach den volkstümlichen Sagen soll es sich um ein Pflugrad handeln (?) - am alten Platz soll ein Großknecht den Kleinknecht erschlagen haben als dieser zu lange fernblieb um aus der Schmiede die Pflugschar zu holen; nach anderer Version sei es umgekehrt gewesen; eine andere  Erzählung, hinsichtlich der Darstellung, gibt an es handle sich um ein altes Wegezeichen, weil hier die alte Handelsstraße zwischen Gera und Leipzig verlief (Lit. W. Saal)

diese Deutung dürfte mit großer Wahrscheinlichkeit zutreffen, denn kaum ist hier die Symbolik ‘Mainzer Rad’ zu übersehen, oft auf Kleindenkmalen bzw. Sühnemalen am Wege dargestellt, die einmal auf ‘Handelsstraße’ aber auch auf die Involvenz ‘Fuhrmann’ hindeutet; von daher könnte der Stein für ein längst vergessenes Geschehnis an der alten Kreuzung der Altstraße gesetzt worden sein (Verf.)    

Quellangaben: Lit. 1. W. Saal s.o. S. 46, Nr. 13. m. Abb. 185, Kopie, daraus: 2. W. Saal, Verzeichnis der Steinkreuze des Landes Sachsen-Anh. Teil I, in: Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte 36 (1952), S. 149-163, 3. W. Saal s.o. 1960, 4. W. Schulz s.o. 1959, 5. H. Köber s.o. 1960; 6. Walter Saal, Steinkreuzsagen aus Sachsen-Anhalt, Der Radstein von Geußnitz, Merseburg 1992, S. 39 (Herausgeber: Rainer H. Schmeissner, Internationale Steinkreuzforschung, Regensburg 1992)

c.2016 www.kreuzstein.eu