standort blickrichtung norden

Bad Colberg-Heldburg, OT Lindenau, Lkr. Hildburghausen, A: ca. 1 km nordwestl. des Ortes, 4 m nordöstl. der Straße nach Einöd (Heldburg), am südl. Rand des hier einst in den Wiesengrund führenden Feldweges, Flur: ‘Beim steinernen Kreuze’, Steinkreuz

steinkreuz lindenau andere seite detail draufsicht kopie lit. f. stoerzner 1988

Obertägige Maße: Höhe 1,15 m, Br. 0,93, T. 0,32, das massive, breitflächige Steinkreuz lat. Form aus Sandstein besitzt einen verhältnismäßig hohen Kopf und kurze Arme, auf der Ansichtsseite zur Straße hin, im Kreuzungsfeld, ein 3 cm plastisch hervorgearbeitetes, erhabenes Kruzifix (H. 0,40, Br. 0,40); unter dem rechten Arm des Gekreuzigten eine lochartige Vertiefung, die als Abriebsmal deutbar ist, s. Einf.; nach Lit. P. Lehfeldt / G. Voss, 1904, war damals noch ein eigeritzter Kreis zu sehen, der das Kruzifix umschloss; auf dem Scheitel lochartige Eintiefungen, die ebenfalls als Abriebsmale deutbar sind (Verf.); Lit. E. Plat, 1920: ‘Nach Aussage der älteren Bewohner sollen hier gelegentlich einer Kirchweihrauferei fünf Mann erschlagen worden sein’ (Verf: frei nach Lit. F. Störzner, 1988)

Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirke Gera-Suhl, Weimar 1988, S. 98, Nr. 20 m. Abb. 21 (Kopie), daraus: 2. P. Lehfeldt / G. Voss, Bau- u. Kunstdenkmäler Thüringens, Herzogthum Sachsen-Meiningen 2, Jena 1904, S. 339, 3. G. Lilie, Steinkreuze in Thüringen und im fränkischen Grenzgebiete, in: Thür. Monatsbläter 23/8, Erfurt 1915, S106-107, 4. E. Plat, Über Steinkreuze in Franken und Thüringen, in: Das Bayerland 31/15, München 1920, S. 252 m. Abb., 5. P. Georgi, Von den alten Steinkreuzen oder Sühnesteinen im Bezirke Suhl, Schleusingen 1959, Bl. 8 (Stand: Museum für Ur- u. Frühgeschichte, Weimar), 6. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960, S. 66, Nr. 449 m. Abb. 8

kopie lit. f. stoerzner 1988

Lindenau B: ca. 2,2 km nordöstl. des Ortes, südl. eines Waldweges unterhalb des ‘Eichberg’ im ‘Fuhrmannsgrund’ (Flurname), Steinkreuz, Benennung: ‘Fuhrmannskreuz’ (derzeit kein aktuelles Foto verfügbar)

Obertägige Maße: Höhe 1,60 m, Br. 1,02, T. 0,24, das Steinkreuz lat. Form aus Sandstein zeigte um 1920 ‘auf dem unteren Teil ein L und ein R undeutlich zu erkennen’ (Lit. Schromm); alle bekannten Abbildungen seit dieser Zeit zeigen das Kreuz umgesunken am Boden liegend; 1980 wurde das Denkmal durch den damaligen staatlichen Forstwirtschaftsbetrieb Hildburghausen beschädigt, worauf 1981 eine Bergung der Bruchstücke durch die Herren Bahn und Gall vom Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens, Weimar, erfolgte; ein Heldburger Steinmetz fügte die Teile wieder zusammen, wobei nach Bildvorlage ein neues Oberteil gefertigt wurde; 1986 ist das rekonstruierte Steinkreuz wieder am Platze aufgestellt worden (Mitt. VEB Unterland, Heldburg am 6. 1. 1987 telefonisch); nach den Überlieferungen ist hier ein im Sumpf steckengebliebener Fuhrmann mit einem anderen Fuhrmann in Streit geraten, weil jener nicht helfen konnte, dabei ist einer erschlagen worden; zur Strafe musste der Täter das Kreuz zur Erinnerung errichten; zwei Fuhrleute sollen hier beim Abspannen tödlich verunglückt sein oder zwei Männer hätten sich gestritten, wobei einer gleich hier, der andere etwas weiter entfernt starb; deshalb soll dort ein zweites Kreuz gestanden haben oder noch stehen soll; der Standort liegt unmittelbar am hier entlang führenden alten Handelsweg zwischen Heldburg und Coburg (Verf. frei nach lit. F. Störzner, 1988)

Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner, 1988 s.o. S. 98-99, Nr. 21 m. Abb. 22 aus 1958 (Kopie), daraus: 2. E. Plat, 1920 s.o. S. 250 m. Abb., 3. P. Georgi, 1959 s.o., 4. H. Köber, 1960 s.o. S. 66, Nr. 450, 5. H. Schromm, Die Geschichte eines Dorfes, Lindenau 1960, 6. W. Gall, Archäologische Bodendenkmale, in: Freies Wort 31/95, Beil. 15 (SED Organ), Suhl 1982

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