steinkreuz leipzig-holzhausen andere seite kopie lit. h. quietzsch 1980
standort

Leipzig (kreisfr.) OT Holzhausen, im Ort, Hauptstraße, links des Einganges der ev.-luth. Kirche, Steinkreuz

Maße ab Postament: Höhe 0,68 m, Br. (0,45) T. 0,28, das Steinkreuz aus Rochlitzer Porphyrtuff ist durch Abarbeitung und Beschädigungen arg in seiner einstigen Form entstellt, wobei darüber nur unsicher spekuliert werden kann; das Denkmal stammt aus dem südwestl. Ortsteil südl. der Straße nach Zuckelhausen, östl. der Kreuzung mit der Bahnlinie, wo es ca. 14 m nördl. vom Bahnhofsgebäude stand; im Zuge von Abbrucharbeiten um 1950 zwischenzeitlich vermutlich eingelagert (Verf.) und 1954 auf festem Sockel wieder aufgestellt (Kobuch, 1954); im Winter 2008-09 erfolgte nach Absprache der Denkmalpflege und Pfarrerin Thiel die Umsetzung an die Ortskirche (1. ...kirchengemeinde-holzhausen.de; 2. L.d. Kulturdenkm.)

nach Lit. Meiche, 1919, wurde 1486 ein Totschlag verhandelt zwischen den Holzhäuser Einwohnern Jacoff Melckaw und Anthonius Wittich, wonach neben anderen Verpflichtungen Melckaw ‘eyn steynen creutz setzen sal’; ein weiterer Totschlag an dem Holzhäuser Bauern Brixius Hertel ist aus 1524 überliefert, womit das Kreuz ebenfalls in Verbindung stehen könnte, doch wird in der Quelle keines genannt (Kobuch, 1954); der Unglückliche sei angeblich von vier Männern erschlagen worden      (...holzhausen-sachsen.de-orts-chronik)

Lit. Kobuch, 1954: ‘hat bereits jahrzehntelang in den Bahnhofsanlagen gestanden, genauer gesagt, an der Mauer der Stallgebäude, von denen vor vier Jahren ein Teil abgerissen wurde’

schriftl. Mitteilung eines Dr. Rudolf Moschkau (1926) an das Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden: ‘Steinkreuz, Flur Holzhausen, am nördlichen Abhang des Kolm bei Liebertwolkwitz, früher in einem Graben liegend, später verschwunden, Fuß abgebrochen’; diese Angaben bestätigte damals (Mitt. an Moschkau) der Landwirt Henniker in Holzhausen (Bruder des Gemeindevorstehers Henniker in Zweenfurth); eine Identität mit obigen Steinkreuz kann in Erwägung gezogen werden (H. Quietzsch)

Quellangaben: Lit.: 1. Harald Quietzsch, Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, III. Inventar Bezirk Leipzig, Berlin 1980, S. 97-98, Nr. 51 m. Abb. 69 (Kopie), daraus: 2. A. Meiche, Zur Steinkreuzforschung, Neues Archiv für sächs. Geschichte und Altertumskunde, Leipzig 1919, Bd. 40, S. 189-196, 3. M. Kobuch, Das Holzhäuser Steinkreuz, Festschrift Heimatfest Holzhausen, 1954, S. 29-32, 4. G. Müller, Steinkreuze, Heimatkundl. Blätter, Dresden, 2. Jg., H. 16/17, S. 90

Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Kulturdenkmale in Holzhausen (Leipzig): Steinkreuz Hauptstraße, 1524 (Mord- und Sühnekreuz) Steinkreuz, ehemals an der Stötteritzer Landstraße, 2008/2009 an der Kirche aufgestellt, ID 09259940, 2. ...holzhausen-sachsen.de-ortschronik, 3. ...kirchengemeinde-holzhausen.de

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Rötha, OT Oelzschau, Lkr. Leipzig, Ortskern, an Hausecke Ost u. West der Krzg. (nordöstl. der Kirche) Straße der Freundschaft-Sportlerweg (Abgang der Straßen nach Rohrbach u. Belgershain) 2 Steinkreuze

steinkreuz oelzschau andere seite kopie lit. h. quietzsch 1980 kopie lit. g. a. kuhfahl 1928

A: l. westl., Obertägige Maße: Höhe 0,70 m, Br. 0,63, T. 0,28, prellsteinartig aufgestelltes Steinkreuz aus Rochlitzer Porphyrtuff mit partiellen Abschlägen an Kopf und einem Arm, Umrisskanten gefast; nach Lit. Helbig, 1905, Reste eines Schwertgriffes auf der Ansichtsseite, evtl. gerade noch über Kreuzungsfeld schwach erkennbar (Verf.) denkmalgeschützt seit 15. Dezember 1962; in Verbindung mit Objekt B sollen sich hier ‘welche’ erschlagen haben (H. Quietzsch) 

steinkreuz oelzschau
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kopie lit. g. a. kuhfahl 1928

B: ggü., östl., Obertägige Maße: Höhe 0,65 m, Br. 0,50, T. 0,20, ebenfalls prellsteinartig aufgestelltes Steinkreuz aus Quarzporphyr mit eingezogener gerundeter Kreuzarmverfüllung (Winkelstützen, konsolenartig bis in den unteren Schaft), leichte Asymmetrie aufweisend, in sich nach links gekrümmt; links im Schaft kaum mehr erkennbare eingerillte Klinge einer Hieb- oder Stichwaffe (Schwert, Dolch) gleiche Sage und denkmalgeschützt wie A; die Straße nach Belgershain ist auch unter der Bezeichnung der ‘Heilige Weg’ bekannt (H. Quietzsch)

Quellangaben: Lit.: 1. H. Quietzsch s.o. S. 30-33, Nr. 18/19 m. Abb. 17-19 (Kopien), daraus: 2. G. A. Kuhfahl, Die alten Steinkreuze in Sachsen, Dresden 1928, S. 133-134 m. Abb. 86-87 (Kopien), 3. K. Helbig, Die Steinkreuze im Königreich Sachsen als Grenzzeichen, 1905, 3. Bd., H. 12, S. 380, 4. M. Engelmann, Das Steinkreuz im Walde, Kulturspiegel des Kreises Borna, Borna April 1955, S. 6-7

kopie lit. h. quietzsch um 1912 kopie lit. h. quietzsch um 1935

Rötha, OT Kömmlitz, Lkr. Leipzig, bis 1935 westl. Ortsteil an der Dorfstraße, ca 50 m westl. vom Abzweig nach Trages, unmittelbar vor dem ehem. Armenhaus; danach am südl. Ortsrand, östl. an der Straße nach Trages, an Nordostecke des Abzweiges eines Feldweges entlang der Gutsgärten nach Osten; um 1948 brachte ein Lehrer Schulz das Steinkreuz ohne ersichtlichen Grund in den Gutspark Oelzschau, wo es seither liegt (s. Foto links aus 1912 vor dem Armenhaus, rechts um 1935 an den Gutsgärten) (Verf. frei nach Lit. H. Quietzsch, 1980); nach der aktuellen Liste der Kulturdenkmale in Rötha befindet sich das Steinkreuz wieder im Bereich seines ursprünglichen Standortes am Armenhaus in Kömmlitz (Verf.) 

Maße: Höhe 0,78 m, Br. 0,48, T. 0,22, Steinkreuz lat. Form aus Rochlitzer Porphyrtuff, gerundete Enden, linear eingetiefte Darstellung eines Schwertes; denkmalgeschützt seit 3. Juni 1975; nach der Sage haben sich ein Schuster und ein Schneider um die Bettelpfennige gestritten, dabei wurde einer erschlagen (Angabe mündl. von Emil Jahn, Kömmlitz, um 1962, vom Vater überliefert) nach anderer haben sich ein paar Schneider erstochen oder ein Offizier im Dreißigj. Krieg fiel und wurde hier begraben (Helbig, 1905)

Quellangaben: Lit.: 1. H. Quietzsch s.o. S. 25-27, Nr. 7 m. Abb. 12-13, daraus: (Kopien) 2. K. Helbig, 1905, S. 379-380 u. 1906b, S. 13-14 m. Abb. 24, 3. G. A. Kuhfahl, 1912, S. 60 u. 1936, Nr. 139, 4. M. Engelmann, 1955, S. 6, 5. G. Müller-H. Quietzsch-H.-J. Wendt, Zur Steinkreuzforschung und -erhaltung, Sächs. Heimatblätter 1964, 10. Jg., H. 3, S. 257-268 m. Abb. 12

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