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Kriftel, Main-Taunus-Kreis, Ortskern, Lindenplatz, Kreuzung Bahnhof-, Frankfurter- und Lindenstraße bei Denkmal der Kriegsopfer 1914-18, ‘Bonifatiuskreuz’

Obertägige Maße: Höhe 1,35 m, Br. 0,67, T. 0,20, das Steinkreuz lat. Form aus Basalt besitzt abgerundete Kanten, einen Schaft mit etwa quadratischem Grundriss, sowie abgeschrägte Kreuzarmoberseiten, evtl. durch das Abziehen mittelalterlicher Hieb- u. Stichwaffen entstanden, s. Einf.; Kopf verjüngt sich markant nach oben (Verf.); das ‘Bonifatiuskreuz’, wie der Name schon sagt, wird allgemein in primärem Ursprung mit der Bonifatiusroute in Verbindung gebracht (s. Kalbach-Riedberg, Harheim, Heldenbergen, Eschborn) und stamme demnach aus dem 8. Jh.; diese Legende über den Aufstellungsgrund der Bonifatiuskreuze konnte bisher nicht bewiesen oder belegt werden, vielmehr ist hier von einem Sühnekreuz späterer Zeit auszugehen, s. Textauszug H. Riebeling, 1977:

‘Das in einem Betonsockel ruhende geklammerte Steinkreuz wurde 1977 restauriert und in seiner ursprünglichen Höhe an der Linde neu aufgestellt. Es ist kreisförmig mit treppenartigen Basaltsäulen umgeben, die die Entwicklung des Ortes symbolisieren sollen. Auf der Oberseite des Kopfes und der gerundeten Arme befinden sich gleichmäßig näpfchenartige Vertiefungen, die für die Aufnahme von Kerzen gedient haben können - ein Brauch, der auch an einem Steinkreuz in Niederösterreich sichtbaren Ausdruck gefunden hat. Das Steinkreuz wird als ‘Bonifatiuskreuz’, ja sogar als Taufkreuz bezeichnet, weil durch Kriftel der Leichenzug gezogen ist und hier Rast gehalten haben soll. Diese Legende ist ebenso vage wie die des Bonifatiuskreuzes von Eschborn-Sossenheim. Hier haben sich spätere Wunschvorstellungen auf Flurdenkmale übertragen, die an Altstraßen, Kreuzungen und oft begangenen Wegen standen, wohin sie als Sühne- und Erinnerungskreuze vornehmlich gestellt wurden. Über den Aufstellungsgrund für die erst in jüngster Zeit benannten Bonifatiuskreuze konnte bislang nichts bewiesen und belegt werden. Aus weiträumigen Vergleichen gewonnene Erkenntnisse und Folgerungen erhärten jedoch die Ansicht, daß auch diese Steinkreuze den Sühne- und Erinnerungsmalen zugeordnet werden können’

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Quellangaben: Lit.: 1. Heinrich Riebeling, Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, Dossenheim/Heidelberg 1977, S. 165, Nr. 5916.1, daraus: 2. H. Riebeling, Steinkreuze im Main-Taunus-Gebiet, in: Rad und Sparren, Zs. d. Vereins Rhein-Main-Taunus e.V., 1 (1976) H. 2, S. 26, 3. Bernhard Taranczewski, Zur Entstehung des Namens Kriftel, Beitrag zur Geschichte u. Soziologie, 1974, H. 1, 4. Ein Basaltkreuz und seine Geschichte, Höchster Kreisblatt v. 10. 5. 1977, Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Kulturdenkmäler in Kriftel: Steinkreuz, Frankfurter-, Bahnhof-, Lindenstraße, Obj. Nr. 46397, 2. ...kriftel.de-kriftel-gemeindeportrait-geschichte

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