autor: dr. otmar fugmann kopie lit. r. graf 1979

Kronach, OT Knellendorf, Lkr. Kronach, östl. der Ortsmitte, ostseitig nahe der Bahnlinie (kurz nach Bahnunterführung Weg nach Norden ca. 60 m folgen, rechts) Gedenkstein für Todesfall

Maße: Höhe 4,0 m, der Sandsteinobelisk, bekrönt mit einer Palmette, sitzt auf einem quadratischen Sockel mit gesimsten Profil, die Eckvorlagen verbunden durch flache Giebel, Basis gestuft auslaufend; Sockelinschrift der Südseite:

‘An dieser Stelle verschied eines plötzlichen Todes am 29. Septbr. 1870 Abends 7 Uhr der k. Bezirksamtmann von Kronach Joh. Martin aus Neukirchen a/Br.’

darunter am Sockel:

‘Wanderer ! Seine Seele sey Deinem Gebete empfohlen’

im Zuge der Flurbereinigung 1977 wurde das Denkmal an den derzeitigen Platz nahe der Bahnunterführung versetzt, vorher stand der Stein ca. 400 m östl. des Ortes, am nördl. der beiden in den ‘Franziskanerweg’ einmündenden Fuhrwege, der aufgelassen wurde (Verf. frei nach Lit. R. Graf, 1979)

Quellangaben: Lit.: 1. Roland Graf, Wegkreuze-Bildbäume-Gedächtnissteine, Kronach 7-1979, S. 35, Nr. 47 m. Abb. Kopie (Heimatkundliches Jahrbuch des Lkr. Kronach, Arbeitskreis Heimatpflege)

Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Kronach, OT Knellendorf: Erlwiesen, am Fußweg nach Birkach, Gedenkstein  Sandsteinobelisk, 1870, Nr. D-4-76-145-350  

autor: tors kopie lit. r. graf 1979 hasslach

Teuchnitz, OT Haßlach, Lkr. Kronach, südöstl. Ortsausgang nach Reichenbach (Altstraße / Kapellenstraße aus Reichenbach), ‘Am Roller 8’, Gedenkstein für Totschlag

Ang. Lit. R. Graf, 1979: ‘östl. Ortsausg. nach Reichenbach, in der scharfen Rechtskurve rechts am Hang zwischen den Häusern Nr. 43 u. 44’

Maße: Höhe ca. 2,20 m, Gußeisenkreuz auf Sandsteinsockel, der nach drei Seiten hin walmdachförmig abschliesst (zur Ansichtsseite hin) und auf vertiefter Zierrahmenfläche der Ansichtsseite ein griechisches Kreuz im Relief zeigt; der von Glorien umstrahlte golden hervorgehobene Corpus Christi ist am Gußkreuz angeschraubt; Rankenwerk ziert die Kreuzenden, am Kreuzkopf das ‘INRI’ Schriftband

im Volke hält sich die Erzählung, dass hier ein Mensch erschlagen und anschliessend über den Sandsteinfelsen des ehemaligen Bierkellers hinabgestürzt wurde (Verf. frei nach Lit. R. Graf, 1979)

Quellangaben: Lit.: 1. R. Graf, 1979 s.o., S. 28-29, Nr. 39 m. Abb. (Kopie), Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-L. d. B. in Teuschnitz, OT Haßlach: Bei Am Roller 8, Wegkreuz Gusseisen auf Sandsteinsockel, 19. Jh., Nr. D-4-76-180-27 

kopie lit. r. graf 1979 nordhalben autor: tors teuchnitz kopie lit. r. graf teuchnitz kopie lit. r. graf teuchnitz

Nordhalben, Lkr. Kronach, ca. 1 km nordwestl. des Marktfleckens an der Straße nach Tschirn, am Beginn des Hochwaldes, am Stamm der ersten Fichte in 10 m Höhe, Heiligenbild für erschlagenen Bauer

die gerundet abschliessende Bildtafel hinter Glas mit Messingband gerahmt zeigt in moderner Bemalung die lehrende Hl. Anna mit erhobenem Zeigefinger und das Buch als Attribut, daneben die kindliche Maria; beide Figuren sind von einem Heiligenschein umgeben; unter dem Bild ein Eisenring für die Aufnahme einer Vase mit Blumenschmuck; die Bildtafel war ursprünglich an einem Holzpfahl befestigt und stand unmittelbar an der Straße; an dieser Stelle wurde ein Bauer tot aufgefunden, der nach dem Verkauf von Vieh seines Geldes beraubt und erschlagen wurde (Verf. frei nach Lit. R. Graf, 1979)

Quellangaben: Lit.: 1. R. Graf, 1979 s.o., S. 66-67, Nr. 87 m. Abb. (Kopie)

Teuschnitz, Lkr. Kronach, A: (2. u. 3. Foto v.l.), südl. Ortsausgang, unterhalb des Torberges nahe links der Straße, Gedenkkreuz für Gutsverwalter Michael Rehm

Maße: Höhe ca. 2,50 m, reich verziertes Gußeisenkreuz auf Sandsteinsockel mit walmdachförmig gesimsten Abschluss; nach weit verbreiteter Überlieferung sei hier ein Pfarrer ermordet worden, doch das wirkliche Geschehnis geht aus den Aufzeichnungen von Rektor Hans Raab aus Teuschnitz hervor:

‘Man schrieb den 2. August des Jahres 1826. Damals war Teuschnitz noch mit der alten Stadtmauer umgeben, hatte ein unteres und oberes Tor (Torberg und zwischen den Häusern Reichenb. Str. 1 und Rappoltengrüner Str. 1) und zwei Seitenpförtchen. Der damalige Pfarrer war Georg Greim, der unter der Mithilfe eines ‘ständigen Taglöhners’, heute würde man Gutsverwalter sage sein 75 Tagwerk großes Pfarrgut selbst bewirtschaftete. Dieser Gutsverwalter hieß Michael Rehm, im Volksmund ‘Erdenmichel’

Zu dieser Zeit waren die Bauern der Pfarrei verpflichtet, dem Pfarrer den ‘Zehnten’ in Naturalien zu zahlen. Wirtschaftlich besser gestellte Bauern waren säumige und schlechte Zahler. Um sie an ihre Ablieferungspflicht zu erinnern, begab sich der Pfarrer mit seinem Verwalter nach Wickendorf, um in einer Versammlung die Bauern hinsichtlich ihrer Ablieferungspflicht aufzuklären. Dabei fiel auf, daß besonders ein Bauer das Wort führte und in scharfen Worten gegen den ungerechten Zehnten Front machte, während die übrigen Bauern still zuhörten. Um 10 Uhr nachts, bei stockdunkler Nacht, traten Greim und Rehm den Heimweg nach Teuschnitz an. Am Fuße des Torberges angelangt, trat plötzlich aus dem Dunkel der Nacht eine männliche Gestalt den Heimkehrern entgegen und schlug mit einem starken Knüppel auf den Pfarrer ein. Dieser fiel zu Boden und stellte sich tot. Rehm kam seinem Herrn zu Hilfe, wurde jedoch von dem nächtlichen Angreifer derart mit dem Knüppel getroffen, daß er bewußtlos zusammenbrach. Der Pfarrer kroch mittlerweile zum unteren Tor, alarmierte unter lauten Hilferufen den Torwächter und die anliegenden Bewohner und schilderte kurz den Überfall auf ihn und den Erdenmichel. Mit Dreschflegeln und Mistgabeln gings zum Tatort. Der Übeltäter aber war in der Nacht verschwunden. Rehm lag bewußtlos am Boden. Man brachte den Bewußtlosen in die Apotheke Greser, wo heute die Post ist und dort starb, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, der 49 jährige Rehm.

Er hinterließ eine Witwe mit vier unmündigen Kindern. Wer aber war der Täter dieser grausigen Tat ? In Wickendorf wurde der meckernde Bauer, der das Wort geführt hatte, verhaftet und ihm der Prozess gemacht. Nur auf Indizien wurde er zu einer langjährigen Zuchthausstrafe verurteilt, obwohl er immer und immer wieder seine Unschuld beteuerte. Langsam begann Gras über die Sache zu wachsen ! Bis ...

Zwei Jahre nach diesem Überfall kam ein Bote zu Pfarrer Greim von der Finkenmühle und bat ihn, sofort mit ihm in die Finkenmühle zu gehen, um dem Knecht, der beim ‘Pfadenschleifen’ unter einen Holzstamm kam und schwer verunglückte, die letzte Ölung zu erteilen. Und nun, bei der Beichte des verunglückten Knechtes, kam die ganze Geschichte mit seinem Hintergrund ans Licht der Öffentlichkeit. Der sterbende Knecht in der Finkenmühle berichtete, daß er der Mörder war. Seine Tat sei ein gewaltiger Irrtum gewesen: Er liebe nämlich in Wickendorf ein Mädchen und in den zwei Männern am Torberg vermutete er zwei Nebenbuhler, denen er einen Denkzettel anhängen wollte. Er bereue seine Tat und bat den Pfarrer, zu veranlassen, daß der unschuldig eingesperrte Bauer aus Wickendorf sofort aus dem Zuchthaus entlassen und in seiner Ehre wieder hergestellt werde, was Pfarrer Greim auch tat. (Textkopie Lit. R. Graf, 1979)

Quellangaben: Lit.: 1. R. Graf, 1979 s.o., S. 92-94, Nr. 124 m. Abb. (Kopie, 3. Foto v.l.), daraus: ‘Überfall und Mord am Torberg 1826’, maschinenschriftliche Aufzeichnung von Rektor Raab, H., Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Teuschnitz: Am Torberg, Wegkreuz  Gusseisen auf Sandsteinsockel, 19. Jh., Nr. D-4-76-180-19, daraus: Bildquelle (2. Foto v.l.) Autor: Tors  

Teuschnitz B: ca. 500 m nördl. der Stadt zwischen zwei Vogelbeerbäumen, Gedenkstein Maria Fröba

walmdachförmig gesimst abschliessender Sandsteinsockel mit allseitigen reliefierten Rautenbändern; nordseitig gerundet abschliessende Blechtafel mit ausgegangener Inschrift; das einst aufgesetzte Gußeisenkreuz war bereits lange vor 1979 abgebrochen; über die Setzung des Gedenksteines berichtet die Pfarrchronik Teuschnitz: ‘Am 15. Juli 1901 wurde die Gütlersfrau Maria Fröba auf offenem Felde vom Blitz getroffen und als Leiche nach Hause verbracht. Ein auf Veranlassung des Pfarrers gesetzter Gedenkstein bezeichnet als Mene Tekel für die Vorübergehenden die Unglücksstelle’ (Sterbebuch der Stadt Teuschnitz) (Verf. frei nach Lit. R. Graf, 1979)

Quellangaben: Lit.: 1. R. Graf, 1979 s.o., S. 98-99, Nr. 133 m. Abb. (Kopie)

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