kopie lit. f. stoerzner 1988 stiebritz-stein
kopie lit. f. stoerzner 1988 kreuz im muehltal kopie lit. w. haun 2006 vor 1993

Jena (kreisfr.), OT Isserstedt, ca. 900 m südöstl. des Ortes, im Mühltal, ca. 80 m südl. der B 7, östl. am Weg, der nahe der oberen Waldgrenze in südl. Richtung von der B 7 abzweigt, Gedenkstein, ‘Stiebritzstein’, Flur: ‘Hopfthal’

Obertägige Maße: Höhe 1,20 m, Br. 0,31-0,37, T. 0,20-0,25, die sich verjüngende Steinsäule aus Kalkstein mit viereckigem Querschnitt zeigt auf der Schauseite (Westseite) die 11-zeilige eingerillte Inschrift:

‘DENKMAL / DER HIER / AM XXVI. FEBRUAR / MDCCCXXX / DURCH DAS GROSE / WASSER VERUNGLÜCK / TEN JUNGFRAU / I. F. H. STIEBRITZ / GEB ZU JENA / DEN XXI. MAI / MDCCCXIII.’ (Ostseite wenige nicht mehr lesbare Schriftzeichen)

die Inschrift, alljährlich mit schwarzer Farbe nachgezeichnet, wurde 1878 von der Gemeinde Isserstedt erneuert (wohl nur Westseite), dabei der Tag des Unglückes verändert (Lit. W. C. Helmrich, 1902); nach der Überlieferung ist hier ein Mädchen auf dem Heimweg von einem Verwandtenbesuch in Isserstedt ertrunken; der Gedenkstein für die hier am 12. 2. 1838 verunglückten J. H. F. Stiebritz aus Jena wurde von ihrem Bräutigam errichtet (Lit. Helmig, 1902)

Kirchenbuch Isserstedt: ‘Am 12. Februar 1830 verunglückte und wurde am 2. Maerz mit Predigt beerdigt Jungfrau Johanna Friederike Henriette Stiebritz, des Joh. Heinr. Stiebritz, Bürgers und Maurers in Jena älteste Tochter, alt 16 Jahre 10 Monate 6 Tage ...’ (nach Lit. Helmrich Original nicht zugänglich) (Verf. frei nach Lit. F. Störzner, 1988)

Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirk Gera-Suhl, Weimar 1988, S. 27-28, Nr. 33 m. Abb. 38 (Kopie), daraus: 2. W. C. Helmrich, ‘Wanderbilder und Waldparthieen aus Jena’s Umgegend und dem Saalethale’, 2. Aufl. Jena 1902, S. 29-31

verschollene Objekte:

Isserstedt, Steinkreuz, 1993 durch Diebstahl entwendet (Lit. W. Haun, 2006), Maße: Höhe 1,05 m, Br. 0,78, T. 0,19-0,32, das Steinkreuz lat. Form aus Muschelkalkstein mit Schwertzeichnung stand ursprünglich am Ortsausgang von Isserstedt nach Kötschau (B 7), rechts, auf einer kleinen Anhöhe nahe der ehem. Waidmühle; im Zuge der Separation 1875 wurde es um ca. 1,6 km nach Südosten in das Mühltal versetzt, wo es 5 m südöstl. der B 7 in der Mitte des hier in südöstl. Richtung von der Straße abzweigenden Waldweges zur nahen Zigeunerquelle (Leutraquelle) stand (ca. 500 m nordwestl. der Gaststätte ‘Carl August’); dieser Standort liegt in der Wüstungsflur ‘Rödel’, Flurname: ‘Am Rödelborn’; diese Umsetzung hatte wohl ihren Grund darin, das Kreuz als Wegweiser zu benutzen, wofür es umgestaltet wurde, dabei ging die Schwertzeichnung teilweise verloren - der Querbalken wurde eingeglättet, mit ‘Quelle’ versehen sowie ein Pfeil darunter (Quelle der aus dem Ziskauer Tal kommenden Leutra)    

das Denkmal wurde früher am alten Platz oft durch ‘Schatzgräber’ ausgegraben, letztmalig von wildfremden Personen und trotz des Einspruches herbeigeeilter Anwohner in einer dunklen Herbstnacht um das Jahr 1859; man vermutete eine 1806 dort vergrabene Kriegskasse (Lit. O. Ratz, 1939)

Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner, 1988 s.o. S. 28, Nr. 34 m. Abb. 39 (Kopie), daraus: R. Neumann, ‘Alte Steinkreuze in der Gegend der mittleren Saale’, Weißenfels 1907, S. 17-18, 2. O. Ratz, ‘Die Wüstung Rödel im Mühltal bei Jena’, Jena 1939, S. 217-218, 3. H. Köber, ‘Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960, S. 57, Nr. 333, 4. G. Ost, ‘Alte Steinkreuze in den Kreisen, Jena, Stadtroda und Eisenberg’, Jena 1962, S. 13 m. Abb. S. 14 (weitere div. Lit.)

6. Winfried Haun, ‘Steinkreuze in Jena’, Jena 2006, S. 47-49, Nr. 6 m. Abb. (Kopie), daraus: 7. Thür. Landeszeitung (TLZ) vom 19. März 1993: ‘Ein mittelalterliches Steinkreuz aus Muschelkalk, das im Mühltal an der B 7 zwischen Gasthaus Carl August und Isserstedt stand, haben unbekannte entwendet. Das Kreuz war auf einem Hügel eingelassen und hatte ein Gewicht von 200-300 Kilogramm. Es hat laut Polizei einen Wert von etwa 20 000 Mark’

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