kopie lit. k. dill 1984

Neudrossenfeld, OT Igelsreuth, Lkr. Kulmbach, ca. 500 m südwestl. vom Ort, nordseitig am Fahrweg nach Langenstadt, bei nördl. einmündenden Feldweg, Kreuzstein, Benennung: ‘Peststein’

(derzeit kein aktuelles Foto verfügbar) Obertägige Maße: Höhe 0,60 m, Br. 0,48, T. 0,20, der sich verjüngende Kreuzstein aus Sandstein zeigt auf der Vorderseite ein linear tief eingehauenes gleicharmiges Balkenkreuz von 10 cm Balkenbreite (Verf.)

‘An einem Verbindungsweg (Altstraße) von Unterbrücklein nach Langenstadt liegt der Einödhof Igelsreuth, der 1284 erstmals urkundlich genannt wird, als der Graf von Orlamünde das halbe Dorf ‘Igelsgeruot’ dem Kloster Langheim verkauft. Durch eine Pestwelle starb das Dorf aus und verfiel. Im Urbar des Klosters Langheim von 1390 heißt es: ‘3 wüste Lehen.’ Im Landbuch Kulmbach von 1398: ’Igelsreuth 10 burggräflich wüste Lehen.’ Erst 1603 wird wieder ein Bauer erwähnt. Geht man vom Einödhof aus in Richtung Langenstadt, so kommt man nach 700 m zu einem Kreuzstein, der rechts an einer abzweigenden Fuhre steht. - Die Sandsteinplatte ist 60 cm hoch, 48 cm breit und 20 cm stark. Auf der Vorderseite ist ein eingeritztes griechisches Kreuz, dessen Balkenbreiten 10 cm betragen. - Der Kreuzstein wird allgemein als ‘Peststein’ bezeichnet und soll einmal ein Grenzstein gewesen sein, als Igelsreuth noch ein größeres Dorf gewesen war. Als dort die Pest ausbrach, durften sie nicht in die Langenstädter Mühle fahren, sondern mußten ihre Getreidesäcke absetzen und dort auch das Mehl abholen. Auf diese Weise blieb Langenstadt von der Pest verschont. Aus Dankbarkeit wurde der Kreuzstein errichtet. - Der Kreuzstein dürfte als Grenzstein und auch als Wegweiser an zwei Altstraßen vor 1300 errichtet worden sein’ (Textkopie Lit. K. Dill, 1984) 

Quellangaben: Lit.: 1. Karl Dill, Flurdenkmäler im Landkreis Kulmbach, Lkr. Kulmbach 1984, S. 36-38, Nr. 43 m. Abb. (Kopie)

c.2019 www.kreuzstein.eu