standort st. nicolai kapelle holzen
kreuzstein holzen andere seite

Holzen, Lkr. Holzminden, südseitig links des Einganges der St. Nicolai-Kapelle

Obertägige Maße: Höhe 1,40 m, Br. 0,87, T. 0,20, die wuchtige, arg ausgewitterte bzw. abgetretene Kreuzsteinplatte aus rotem Sandstein lag bis November 1982 an der ehem. Holzer Mühle als Steg über den Mühlenbach; ein gewisser Herr Jahns, Duingen hat damals die Bedeutung der Steinplatte erkannt und ihre Umsetzung an die Kirche bewirkt; die heutige Ansichtsseite ist die Rückseite, ein erhaben auf vertieftem Grund herausgearbeitetes gotisches Nasenkreuz, dessen Enden nahtlos in den Rand übergehen; vor einigen Jahrzehnten war nach unten ein Stabansatz erkennbar, damit handelt es sich um die Darstellung eines Vorhalte oder Vortragekreuzes (Verf.); die abgetretene Vorderseite,  lässt nur noch Fragmente eines Ringes mit einer lat. Inschrift sowie Ansätze eines Kreuzes erkennen; röm. Jahreszahl, unvollständig ‘...CCCC... I I I I’; in ‘Kulturpfade’, Führer zu kulturhistorisch interessanten Stätten in der Voglerregion, Herausgeber: Samtgde. Eschershausen, werden folgende Informationen gegeben: Ein Bauer verunglückte 1785 tödlich. Ihm wurde an der Wickensener Straße dieser Kreuzstein errichtet. 1850 wurde dieser dort entfernt und als Fußsteg über den Mühlenbach gelegt. 1982 wurde der Stein vor der Kapelle aufgestellt.; bereits im Jahre 1775 werden in den ‘Hassel’schen Kollektaneen’ zwei verschollene Holzener Kreuzsteine erwähnt; später bei Steinacker, 1907 und Hoffmann, 1935, ist wahrscheinlich obiger Kreuzstein einer der beiden Steine; weiterhin ist im angrenzenden Eschershausen der Flurname ‘Auf den drei Kreuzen’ nachgewiesen, der auf das Vorhandensein von drei Steinkreuzen hinweist; ein Steinkreuz steht an der Holzer Straße, doch eine evtl. Identität der verbleibenden zwei Objekte mit den erwähnten Holzener Steinen dürfte nicht mehr zu klären sein (s. Eschershausen) die Aufstellung des Kreuzsteines für den zu Tode gekommenen Bauern an der Wickensener Straße im Jahre 1785 ist keinesfalls mit der Ursprünglichkeit des Denkmales in Verbindung zu bringen; dafür spricht die Machart sowie die gotischen Stilelemente, unverkennbar epochial 14.-15. Jh. (Verf.) 

Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-E. H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, S. 195, 192, daraus: 2. Fr. Schreiber, Ein Kreuzstein in Holzen wiederentdeckt, in: Täglicher Anzeiger Holzminden 7. 12. 1982, 3. W. Müller, 1982a, S. 187 u. 1982c, S. 73-74, Internet: 1. Kulturpfade, Samtgde. Eschershausen

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