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Ebsdorfergrund, OT Hof Capelle (ca. 1,2 km nördl. von Beltershausen, L 3135), Lkr. Marburg-Biedenkopf, auf dem Gelände unmittelbar südl. des Anwesens 'Hof Capelle Nr. 1' (südlichstes Anwesen der Gehöftgruppe, ca. 100 m von der Landstraße L 3135 entfernt und vom dortigen Radweg aus zu erreichen), Denkstein, Benennung: 'Konrad-von-Marburg-Stein' 

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), kreuzbekrönter, giebelförmig abschliessender Denkstein mit eingerillter Inschrift: 'Hier stand / eine Marien-Kapelle / errichtet vom Deutschen / Orden an der Stelle / wo im Jahre 1233 / M. Conrad von Marburg / durch Mörderhand fiel'; das 1872 errichtete Denkmal soll angeblich die Stelle bezeichnen, wo am 30. Juli 1233 der katholische Tyrann Konrad von Marburg - Bluthund des Papstes Gregor IX (Verf.) - samt seiner Schergen von den Mannen Rudolf II. von Vargula (Schenk zu Saaleck) erschlagen wurde; die genaue Örtlichkeit ist umstritten, bis dahin stand an diesem Platz eine aus gleichem Anlass von den Deutschordensrittern im Jahre 1248 errichtete Kapelle (urkundlich 1250: 'provisor kapelle, qua recubat magister Cunradus predicator'), die damals abgerissen wurde und imgrunde die Keimzelle der heutigen Ansiedlung bildete (Verf. frei nach wikipedia.org-wiki-Konrad von Marburg, wikipedia.org-wiki-Hof Capelle)

Historischer Hintergrund:
Marburg a.d. Lahn gehörte in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts zur Landgrafschaft Thüringen. Als umherziehender Priester und Magister wird Konrad v. M. etwa ab 1214 in der gesamten Region bis zum Rhein hin durch aufseheneregende, befürwortende Kreuzzugspredigten bekannt, die u.a. auch den Thüringer Landgrafen Ludwig bewegen an den Kreuzzügen teilzunehmen. Nach dessen Tod in Italien holt er seine junge Witwe, die später heilig gesprochene Elisabeth von Thüringen, an seinen Hof nach Marburg, die dort ein Hospital gründet.
Seine Energie sich für die römische Kirche einzusetzen bleibt auch dem Papst Gregor IX in Rom nicht verborgen, der im 13. Jh. das Amt 'Heilige Inquistion' zur Ketzerbekämpfung einführt. Eingesetzt als Inquisitor erhält Konrad v. M. vom Papst Sonderprivilegien, die ihn bemächtigen Inquisitionsverfahren abzukürzen und Angeklagte ohne Einhaltung der bis dato üblichen zeitraubenden Verfahrensregeln auf dem Scheiterhaufen hinrichten zu lassen. Mittels dieser Berufung, wie es jeher kirchlicher Justiz zu eigen war (Hexenprozesse), entwickelt Konrad v. M. eine willkürliche Schreckensherrschaft, die von beispielloser Grausamkeit geprägt ist, indem er Tausende unschuldige Delinquenten als Ketzer (Teufelsanbeter) unmenschlich foltern ließ und die grässlichsten Todesstrafen verhängte. Er brachtes es fertig, zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurtelte Mütter vor den Augen ihrer Kinder verbrennen zu lassen. Auch hochrangige Personen, wie Grafen, Bischöfe und Fürsten gerieten in seine Fänge, worauf er bis in höchste Kreise immer mehr Hass erzeugte und imgrunde seine Ermordung selbst provozierte. Als er an jenem Julitage 1233 im Ebsdorfer Grund mit seinen drei Dienern und ein paar Söldnern ein junges Mädchen und einen alten Greis öffentlich auf dem Scheiterhaufen verbrennen lassen wollte, brachen plötzlich die Reiter Rudolf des II. von Vargula hervor und erschlugen die Unholde - und wenn man christlichen Glaubens ist - ein gerechtetes Gottesurteil (Verf. frei nach wikipedia.org-Konrad von Marburg)    

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Konrad von Marburg, 2. ...wikipedia.org-wiki-Hof Capelle, 3. ...heiligenlexikon.de-Biographien-Konrad-von-Marburg, v. 'Joachim Schäfer', daraus: Zeichnung (Kopie), Urheber: 'Joachim Schäfer' - Ökumenisches Heiligenlexikon, Liz.-Nr. CC BY-SA 4.0 

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