kopie lit. f. stoerzner 1988

Krölpa, OT Herschdorf, Saale-Orla-Kreis, südl. an der Straße nach Pößneck, ca. 150 m nach Ortsausgang, Steinkreuz

Maße: Höhe ab Sockel 0,96 m, Br. 0,66, T. 0,28, das Steinkreuz lat. Form aus Kalkstein mit Schafterweiterung, gerundet verbreiterten Kopf und Arme, ursprünglich mit Kantenfasung von 7 cm des Schaftes und geringfügig am Kopf, kann von diesen Merkmalen her in frühgotische Stilepoche eingeordnet werden (13.-14. Jh. Verf.); die Ansichtsseite zeigt zwei vertikal linear eingetiefte, parallel verlaufende Linien, vermutlich der verbliebene Rest einer einstigen größeren Darstellung (Schwert ?) auf dem Scheitel eine näpfchenförmige Vertiefung, die als Abriebsmal deutbar ist, s. Einf. (Verf.)

das Denkmal stand ursprünglich weiter südsüdöstl. ostseitig am ehemaligen Weg nach Schlettwein, wenige Meter südl. vor dessen Abzweigung von der Landstraße Herschdorf-Pößneck (ehem. ‘Saalfelder Weg’); dort ist das Kreuz auf einer Flurkarte von 1836 eingetragen (Mitt. F. Franz, Schlettwein, Kopien F. Störzner, Erfurt); die Flurnamen lauten hier: ‘Kreuzstein-Stück’ und ‘Am Kreuzstein’; 1869 erfolgte eine Versetzung näher zur Straße hin, jedoch noch etwa 20 m entfernt und um 1915 rückte der Gutspächter W. Liesicke, Herschdorf, das Kreuz dicht an die Straße, in den Bereich der markanten Straßenkurve, nahe des derzeitigen Standortes (Mitt. F. Franz, Schlettwein); am 6. April 1974 wurde das Kreuz um 12 m nach Westen verbracht, wo es von Steinmetzmeister W. Born, Krölpa, auf einem 20 cm hohen Sockelstein aufgesetzt und verankert wurde; der Schaftfuss ist seit langer Zeit abgebrochen, von daher ist das Kreuz komplett sichtbar; ein Metallgitter schützt den Standort; nach Lit. H. Hübner, 1904, wurde der ursprüngliche Standort des Kreuzes um 1870 archäologisch untersucht, wobei ‘verschiedene Rüststücke eines Reitersmannes zu Tage gefördert wurden’ (Verf. frei nach Lit. F. Störzner, 1988)

Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirke Gera-Suhl, Weimar 1988, S. 44-45, Nr. 68 m. Abb. 85 (Kopie), daraus: 2. H. Hübner, Die Orts-Chronik von Herschdorf bei Pößneck, Pößneck 1904, S. 9-10, 3. H. Oertel, Vom Sühnekreuz zum Unfallkreuz, in: Pößnecker Zeitung u. Ziegenrücker  Kreisanzeiger 1927, S. 572, 4. R. Funke, Steinkreuze am Wege, in: Die Heimat im Bild, Beil. zur Pößnecker Zeitung 16, 9. April 1944, S. 8, 5. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960, S. 62, Nr. 404 m. Abb. 78, 6. H. Deubler-R. Künstler-G. Ost, Steinerne Flurdenkmale in Ostthüringen, Gera 1978, S. 30/74 // Internet: 1. ...kroelpa.de-Steinkreuze (Ang. Schwertdarstellung)

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