urheber: h.-g. morr
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Heddesbach, Lkr. Rhein-Neckar-Kreis, A: östl. Ortsrand, ca. 100 m südöstl. unterhalb der Peterskirche, an der nordseitigen Brückenmauer der Ulfenbachbrücke befestigt (Laxbach/früher Lachsbach), 'Sommergasse', Steinkreuz

Maße: (aktuell nicht bekannt), etwa in seiner einstigen Obertägigkeit erhaltenes Steinkreuz lat. Form aus Buntsandstein, dessen unterer Schaftteil mit zugehöriger Basis fehlt, im Kreuzungsfeld ein kleines linear eingetieftes Kreuz, das die groß eingehauene Jahreszahl '17+96' in zwei Ziffernpaare trennt, wohl eine Zugabe, die mit der Ursprünglichkeit des weitaus älteren Steinkreuzes nichts zu tun hat; unmittelbar östl. der Brücke zweigt vom alten Weg nach Brombach der Weg zur alten Mühle ab (Verf.)

Ang. B. Losch, 1981: 'Standort TK 6518 Heidelberg-Nord R 87730 H 82640. Befestigt mit Eisenhalter an der steinernen Laxbachbrücke unterhalb der Kirche. Beschreibung: Sandstein. Maße: Höhe 0,80 m, Br. 0,76, T. 0,17, Form: Kopf minimal, Arme deutlich (nur an der Unterseite) verbreitert. Der Schaft setzt etwas breiter an als der Kopf. Zeichen: Winziges Kreuz in der Mitte. Inschrift: Große Jahreszahl '1796'. Volkstümliche Überlieferung: 'Man erzählt sich ja, daß bei einer Langenthaler Beerdigung die Heddesbacher Glocken zu läuten anfingen, wenn die Leiche bei dem Kreuz unten an der alten Lachsbachbrücke ankam' (J. Schäfer-Mannheim, 1930). Ein Russe soll dort getötet worden sein' (Textkopie B. Losch 1981)

Quellangaben:  Lit.: 1. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken - Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 180, Heddesbach I (o.F.), daraus: 2.  J. Schäfer-Mannheim, Beiträge zur Geschichte des Dorfes Heddesbach im Odenwald, Neckarsteinach 1930, S. 39

Internet: 1. ...morr-siedelsbrunn.de-Steinkreuze, stumme Zeugen alter Schuld (PDF), daraus: 2 Fotos, (Kopien), S. 25, Urheber: Hans-Günther Morr, 2. ...heddesbach.de/unsere-gemeinde/sehenswertes/alte-brücke m. 2 Fotos, 2. ...heddesbach.de-Alte Brücke m. 2 Fotos

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Heddesbach, Lkr. Rhein-Neckar-Kreis, B: nordöstl. des Ortes im Ulfenbachtal, ca. 50 m südöstl. der Straße nach Unterschönmattenwag / L 3105 (günstig erreichbar: ca. 2 km nach den letzten Anwesen der L 3105 bzw. 460 m nach dem Abzweig nach Brombach zweigt ein Waldweg nach Süden ab, rechts, der zweimal links haltend den Standort nach ca. 90 m erreicht), Steinkreuz, Benennung: 'steinerne Hacke'

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), nur noch einarmiges Kreuz einst lat. Form aus Sandstein mit eingehauener Jahreszahl '1892' auf der abgeflachten Oberseite des verbliebenen Armes (Verf.)  

Ang. B. Losch, 1981: 'Standort TK 6519 Eberbach R 88960 H 84400, Flst. 829. In der Nähe der Straße nach Unterschönmattenwag, nördlich der 'Herzklinge'. Beschreibung: Sandstein. Maße: Höhe (0,60 m), Br. (0,45), T. 0,15, Form: Kleiner, hakenförmiger Stein. Linker Arm an der Oberseite schräg nach außen abgeflacht. Inschrift: In der abgeflachten Oberseite des Armes '1892'. Vermutlich in diesem Jahr neu zugehauenes Reststück eines Kreuzes (F. Mößinger, 1936).
Volkstümliche Überlieferung: 'Vor langer Zeit waren nun die Herzklinger Wiesen im Besitz zweier Familien, und auch hier wurde bald der einen, bald der andern Partie nächtlicher Weile das Wasser entzogen, so daß endlich der etwa 16jährige Bub der eben berechtigten Familie sich abends mit einer Hacke versehen hinter der Eiche am kalten Brunnen verbarg, um denjenigen, der etwa wieder das Wasser abwenden wollte, auf frischer That ertappen und züchtigen zu können. Es dunkelte bereits, als ein Mann herbeischlich und in aller Stille das 'Währ' aufzog, welches bisher geschlossen, das Wasser nöthigte, die Wiesen zu überrieseln, welche dem Vater des Lauschers gehörten. Zornglühend mit erhobener Hacke sprang letzterer hinter dem Baume hervor, den Unbekannten an dem Wehr anschreiend und nach ihm schlagend; zum Unglück war auch dieser kampfbereit, erhielt aber bald von seinem Gegner einen so kräftigen Schlag mit der Hacke, daß er mit zerschlagenem Schädel todt niederstürzte. ...als man die Leiche ins Dorf brachte, zeigte es sich, daß der 'Petterich' (Pathe) es war, den jener erschlagen hatte. Die Geschichte meldet nur noch, daß der gleichsam unabsichtliche Mörder in wahnsinniger Verzweiflung seinem Pathen bald im Tode nachgefolgt sei, und daß man zum ewigen Andenken und zu bleibender Warnung das Bild des Mordwerkzeuges, der Hacke, eingemeißelt habe in einen an der Unglücksstätte aufgerichteten Stein; und eben dieser Theil der Herzenklinger Wiesen wird noch heute genannt: an der steinernen Hacke' (Langheinz). Die Stelle soll verrufen sein; Zugtiere wollen nicht weitergehen und Räder drehen sich nicht mehr (F. Mösinger, 1936)' (Textkopie B. Losch 1981)

Ang. H. Riebeling, 1977: 'Standort TK 6519 R 88960 H 84400. Maße: Höhe 0,60 m, Br. 0,45, T. 0,15. Standort: Nördlich der 'Herzklinge' unweit der Straße nach Unterschönmattenwag. Die 'steinerne Hacke' wird dieser seltsam geformte Stein genannt. An einem Schaft spreizt sich winkelartig ein Arm ab, der an der Außenkante abgeflacht ist. Auf dieser Schräge ist die Jahrzahl 1892 eingetieft. Es handelt sich hier ohne Zweifel um einen 1892 restaurierten Steinkreuztorso, ein Steinkreuz also, dessen Kopf und ein Arm abgeschlagen waren. Der stehengebliebene Rest wurde dann sauber begradigt, so daß die heutige 'steinerne Hacke' daraus geformt wurde. Sage 1: Zwei Familien, die Besitz (Wasserrechte) in den Herzklinger Wiesen hatten, wurde öfter zur Nachtzeit das Wasser entzogen. Der 16jährige Junge der zu jener Zeit berechtigten Familie legte sich mit einer Hacke auf die Lauer, erwischte einen Mann, der das Wehr aufzog, und erschlug ihn mit der Hacke. Kurz danach stellte sich heraus, daß der Bub seinen Paten erschlagen hatte. Der unabsichtliche Mörder soll in wahnsinniger Verzweiflung bald seinem Paten in den Tod nachgefolgt sein. Als bleibende Warnung und zum Andenken habe man einen Stein aufgerichtet und eine Hacke eingemeißelt. Sage 2: Die Stelle ist heute noch verrufen. Zugtiere sind dort kaum weiterzubringen, die Räder am Wagen drehen sich nicht mehr' (Textkopie H. Riebeling, 1977)

Quellangaben: Lit.: 1. B. Losch, 1981, S. 180-181, Heddesbach II (o.F.), daraus: 2. Friedrich Mößinger, Steinkreuze zwischen Rhein, Main und Neckar, in: Archiv f. Hess. Geschichte u. Altertumskunde NF XIX (1936), S. 62, Nr. 29, 3. Langheinz, Sagen und Gebräuche der Gegend von Hirschhorn, in: Archiv f. Hess. Geschichte und Altertumskunde 14, 1879, S. 1-88, 4. Carl Christ, Denkmäler aus der Gegend von Heidelberg und vom Odenwald, in: Kurpfälzer Jahrbuch 1925, S. 122, Nr. 24; 5. Heinrich Riebeling, Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, Dossenheim/Heidelberg 1977, S. 202, Nr. 6519.8, Heddesbach (o.F.), daraus: 6. Friedrich Mößinger, Steinkreuze zwischen Rhein, Main und Neckar, in: Archiv f. Hess. Geschichte u. Altertumskunde NF XIX (1936), S. 49-98

Internet: 1. ...morr-siedelsbrunn.de-Steinkreuze, stumme Zeugen alter Schuld (PDF), daraus: Foto (Kopie), S. 28, Urheber: Hans-Günther Morr

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