kreuzstein marienwerder standort kirchhof kopie lit. mueller-baumann

Hannover, A: OT Marienwerder, Kirchhof ev. Pfarrkirche (ehem. Klosterkirche am Quantelholz) vor nordseitiger Langhauswand

Obertägige Maße: Höhe 0,78 m, Br. 0,73, T. 0,14, der Kreuzstein aus Kalkstein ist arg ausgewittert; etwa ein Drittel seiner ursprünglichen Höhe ist abgeschlagen, die Bruchstelle ist nachbehandelt bzw. gerundet worden; dieser Befund lässt sich bezüglich der noch vor wenigen Jahrzehnten gut sichtbaren eingerillten Darstellungen der Vorder- und Rückseite annehmen; ein gotisches nasenbesetztes Kreuz auf Halbkreisbogen stehend, das am Rand in eine Rahmenlinie übergeht; Kopfbalken fehlt; imgrunde die klassische Darstellung eines Kreuzsteines, das Christuskreuz auf dem  Hügel Golgatha (Verf.)

 Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-E. H. Baumann, Kreuzstzeine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, S. 60

brueningstein hannover linden
standort torhaus von alten

Hannover, B: OT Linden,  am östl. Torhaus zum Schloßgarten von Alten, Von-Alten-Allee, ‘Brüningstein’

andere seite

Obertägige Maße: Höhe 1,33 m, Br. 0,67, T. 0,27, der Kreuzstein aus Sandstein mit rundem Oberteil soll ursprünglich an der alten Lindener Richtstätte gestanden haben und war inschriftslos; er ist angewittert und wurde in jüngerer Zeit partiell bearbeitet; Vorder- und Rückseite zeigen auf vertiefter Kreisfläche ein im Flachrelief herausgearbeitetes griechisches Kreuz, das im Schaft in eingerillte Linien übergeht und auf Halbkreisbogen steht; die typische Darstellung eines Kreuzsteines - das Christuskreuz auf dem Hügel Golgatha (Verf.)

es existieren Holzschnitte aus dem Jahre 1736, die das Denkmal in der Nähe der Ihmebrücke vor dem Calenberger Tor zeigen; durch Straßen- und Brückenneubau erfolgten mehrmalige Umsetzungen, bis es der Graf von Alten-Linsingen im Jahre 1890 an den heutigen Standort bringen ließ; in jener Zeit war noch eine unleserliche, einst vergoldete Inschrift vorhanden gewesen, die den Graf annehmen ließ es handle sich um ein Sühnemal für einen seiner Vorfahren; daraufhin erfolgte das Einbringen der heute sichtbaren Inschrift: ‘DOM. NOB. / OB. / BRUNING DE. ALTEN. / 20. Oct. / A. D. / 1413’; seit dieser Zeit nennt man den Kreuzstein ‘Brüningstein’; nach der Sage gerieten zwei Edelleute Brüning von Alten und ein ‘Herr von dem Haus’ im Jahre 1340 wegen eines Jagdfalken in Streit; ersterer forderte ein Duell und als beide in Begleitung ihrer Gefolge nahe der Ihmebrücke zusammen trafen eskalierte die Begegnung in einem Scharmützel, wobei die Edelleute und neun Knechte im klirrenden Schwertkampfe fielen; am Platze setzte man wenig später das Sühnemal; neben diesen sagenhaften Überlieferungen, urkundlich nirgends erwähnt, existiert nur der Entwurf eines Sühnevertrages im Klosterarchiv Barsinghausen aus dem Jahre 1417 zwischen den Edelleuten Herman und Brant von dem Haus und den damaligen Vormündern des Corde von Alten (einziger Nachfahre des Brüning v. Alten), der als verbindlich für ein stattgefundenes Duell gelten kann, bei welchem Brüning v. Alten den Tod fand; darin werden diverse Sühneleistungen aufgelistet: 1000 rheinische Gulden für Bau und Ausstattung einer Kapelle binnen vier Jahren, Teilnahme an 100 Seelenmessen, Wallfahrten nach Aachen und Wilsnack usw.; ob dieser Vertrag je zustande kam bleibt offen, ebenso die Frage ob es sich wirklich um den Sühnestein für Brüning v. Alten handelt oder ob dafür ein heute ausgegangenes Steinkreuz, das sog. ‘Brunninges crutze’ nahe der Ihmebrücke, gesetzt wurde (s.u verschollene Objekte, Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Müller-Baumann s.o. S. 89-90, daraus: 2. P. Alpers, Märchen, Sage und Volkslied in Niedersachsen, in: Schriften des Nieders. Heimatbundes, Celle 1954, S. 59, 3. D. E. Baring, Beschreibung der Saala im Amt Lauenstein, Lemgo 1744, S. 89, 4. H. Böhme, Die Kreuzsteine um Hannover, in: Die Spinnstube, 4. Jg., Nr. 15, Göttingen 24. 7. 1927, S. 321, 5. U. Diederichs-Chr. Hinze, Sagen aus Niedersachsen, Düsseldorf/Köln 1977, S. 181, 195-198, 6. Engelke, Lindener Dorfchronik, 1954, S. 83, 7. W. Görges, Vaterl. Geschichten und Denkwürdigk. der Vorzeit der Lande Braunschweig und Hannover, Braunschweig 1881, S. 66--69, 8. R. Hartmann, Geschichte der Residenzstadt Hannover, Hannover 1885, S. 107, 246-247, 295, 9. F. H. Hesse, Führer durch Hannover Stadt und Land, o.J., S. 4, 10. A. Hoffmann, Die mittelalterlichen Steinkreuze, Kreuz- und Denksteine in Niedersachsen, Hildesheim/Leipzig 1935, S. 2, 17, 11. H. W. Mithoff, Lohnregister der Stadt Hannover, Hann. 1869, S. 197, 12. Redeker, Historische Kollektaneen, Hannover 1723, 13. P. Siedentopf, Was alte Steine erzählen, Hann. 1928, S. 26, 14. H. Weichelt, Hannnoversche Geschichten und Sagen, Norden o.J., S. 72, 15. W. Winkel, Hannover, Eine Heimatkunde, Hann. 1954, S. 139

weisse kreuz hannover andere seite duellstein hannover andere seite

Hannover, C: OT Oststadt, Weiße-Kreuz-Platz, Grünanlage, ‘Weißes Kreuz’ (Nachbildung)

Maße ab Einfassung: Höhe 1,44 m, Br. 0,75, T. 0,16, das vor etwa 200 Jahren noch vorhandene originale Steinkreuz aus Kalkstein gab dem Platz und einer Straße den heutigen Namen; die Kopie wurde nach einer Skizze aus Lit. Redeker (1728) durch die Firma Natursteinwerk Hans Kaufhold, Herrenhausen, angefertigt und im September 1980 aufgestellt, doch bereits am darauffolgenden Morgen lag das Denkmal durch Vandalismus umgestürzt und zwischen Schaft und Oberteil zerbrochen am Boden; nach Sanierung wenig später mit Ölfarbe beschmiert und wieder bereinigt worden

Quellangaben: Lit.: 1. Müller-Baum. s.o. S. 93

Hannover, D: OT Kleefeld, im Eilenrieder Stadtwald zwischen Kleestraße und Messeschnellweg, nördl. der Bahnlinie am Fuße des Rodelbahnhügels,   ‘Duellstein’

Obertägige Maße: Höhe 0,60 m, D. 0,28, nach Lit. F. H. Hesse stand der Denkstein Anfang des 20. Jh. fünf Schritte abseits der Kreuzung des von der Bult in die Eilenriede führenden Reitweges mit dem Radfahrweg nach dem Zoologischen Garten; das Denkmal bezeichnet die Örtlichkeit des Pistolenduelles im Jahre 1859 zwischen einem Leutnant von Bock und dem Marineoffizier Georg Chüden, wobei letzterer den Tod fand; der Erinnerungsstein ist säulenartig gearbeitet; Abschlag am Kopfteil; tief eingebrachte Inschrift: ‘G.C. / 1.Febr. / 1859’   

Quellangaben: Lit.: 1. Müller-Baum. s.o. S. 92, daraus: 2. H. Brauns, Die Eilenriede, in: Hann. Geschichtsblätter 1938, S. 32, 3. A. Hoffmann, 1935, S. 65

kreuzstein bothfeld standort kreuzstein bothfeld

Hannover, E: OT Bothfeld, ev. Pfarrkirche St. Nicolai, außen links des Turmeinganges, in 50 cm Höhe eingemauert

Maße: Höhe 0,90 m, Br. 0,60, die Kreuzsteinplatte aus Kalkstein zeigt in zwei etwa gleichgroßen vertieften Rahmenfeldern, die von eingerillten Linien begrenzt werden, im Flachrelief ein nasenbesetztes gotisches Kreuz, dessen Schaft unten die Platte verlässt und in einen 13 cm langen Zapfen übergeht; dieser und nachstehender Kreuzstein stammen ursprünglich aus naher, heute überbauter Feldflur, der Örtlichkeit wo ein Mord geschehen sein soll; wann ihre Versetzung an die Kirche erfolgte ist ungewiss; 1288 wird bereits eine Kirche in Bothfeld erwähnt, doch stammt der heutige Turmbau aus dem 14. Jh., evtl. ist der Stein auch nachtträglich eingesetzt worden (Verf.)        

F: ev. Pfarrkirche, in der Turmhalle an die Türwand gelehnt, Maße: Höhe 0,90 m, Br. 0,63  T. 0,15; der Kreuzstein aus Kalkstein zeigt auf der Ansichtsseite die eingerillte Darstellung eines gotischen nasenbesetzten Kreuzes, dessen Enden in die Rahmenlinie übergehen; die zapfenförmige Basis ist etwas nach rechts versetzt angelegt; einige leichte Beschädigungen; die arg verwitterte Rückseite soll gleiches Kreuz als eingetiefte Darstellung zeigen; vorher stand das Denkmal an der Außenmauer des Turmes, rechts vom Eingang; eine feste Aufstellung an zugänglicher Stelle wäre wünschenswert (Verf.) der Glockenturm ist der älteste Teil, der im Jahre 1288 erstmals erwähnten Kirche zu Bothfeld

Quellangaben: Lit.: 1. Müller-Baumann, s.o. S. 60-61, daraus: 2. F. H. Hesse o.J. S. 11, 3. A. Hoffmann, 1935, S. 3, 20 4. C. Wolff, Die Kunstdenkm. der Provinz Hannover, Hannover 1899, 5. A. Ostermeyer, Kreuz- u. Gedenksteine bei Hannover, Deister Weser Zeitung, Hameln 6. 8. 1977, 6. H. A. Prietze, Die Sieben Trappen bei Benthe, in: Niedersachsen, 28. Jg., Nr. 5, Bremen 1922-23, S. 117, 7. H. Tehnzen, Kreuzsteine und Steinkreuze, in: St. Nicolai Gemeinde Bothfeld, Bothf. 1980, 8. W. Winkel, Hannover meine Heimatstadt, Hann. 1967, S. 78-79

sieben maenner stein hannover detail hinweistafel kopie st. aegidienkirche hannover
st. aegidienkirche hannover
hannoverwapp

Hannover, G: Historisches Museum, Am Hohen Ufer, ‘Siebenmännerstein, Spartanerstein’

Maße: Höhe 2,40 m, Br. 0,58, D-Rundteil 0,55, T. 0,18, der hohe Erinnerungs- oder auch Grabstein aus Kalksandstein, 15. Jh. ist in seiner Gestaltung ein typisches Memorialobjekt des norddeutschen Raumes, doch hinsichtlich des unterteilten Schaftes weicht er von den gewohnten Formen ab, ist aber der sog. *Beischlags- bzw. Mordwange ähnlich (Verf.); das mit Schmuckohren besetzte, runde Oberteil zeigt im kräftigen Relief eine Kreuzigungsszene, Christus am Kreuz zwischen Maria und Johannes; zwischen Rundteil und Schaftansatz eine restaurierte Bruchstelle, die vor einigen Jahren durch zwei Eisenklammern unsachgemäß befestigt wurde, wobei die eingetieften Abdrücke noch sichtbar sind; darunter im schmalen Teil des Schaftes, auf vertiefter gerahmter Fläche, im Flachrelief ein schrägstehender Wappenschild mit der * Marienblume, Teil des Wappens der Stadt Hannover, nicht wie fälschlicherweise oft als Kleeblatt beschrieben; oben im gerundet abgesetzten breiteren Schaftunterteil eine eingehauene, dreizeilige Minuskelinschrift: ‘gi.rikn.un.arm  / en.lat.iu.dese.dot / erbame.mcccclxxx’ (ihr Reichen und Armen, lasst euch diesen Tod erbarmen. 1480) im Anschluss folgt ebenfalls auf vertiefter, gerahmter Fläche im kräftigen Relief die Darstellung von sieben betenden, barhäuptigen Männern in kniender Haltung; der früheste, bekannte Standort des Denkmales war an der 1354 fertiggestellten Marienkapelle die sich außerhalb der Stadtmauer unweit des Aegidientores befand, etwa wo sich heute das Theater a. Aegi befindet; im Zuge des Ausbaues der Stadtbefestigungen erfolgte 1534 der Abriss des Gotteshauses und ein hölzener Neubau an anderer Stelle, der 1645 gänzlich verschwand; bis 1986 befand sich der Siebenmännerstein, heute durch eine Kopie ersetzt, s.o. an der südöstl. Chorwand der St. Aegidienkirche ehem. ev. Pfarrkirche nahe des Aegidientorplatzes; diese, dem heiligen Ägidius, einer der 14 Nothelfer, geweihte Kirche steht im Areal des abgegangenen Dorfes Tigislege, 10. Jh., einer der drei Siedlungskerne Hannovers und findet ihre Anfänge bereits 1163 als dreischiffige romanische Kirche; seit 1347 die noch heute erkennbare Bausubstanz einer dreischiffigen gotischen Hallenkirche mit Chor und Langhaus; die Ursprünglichkeit des Siebenmänner- oder auch Spartanerstein genannten Denkmales wird mit dokumentarisch nachweisbaren Überlieferungen einer Fehde zwischen der Stadt Hannover mit dem Bischof von Hildesheim und dem Welfenherzog Heinrich von Wolfenbüttel im Verband mit braunschweigischen Fürsten in Verbindung gebracht; im Jahre 1486 soll ein Angriff auf den Döhrener Wartturm erfolgt sein, wobei die sieben Verteidiger den Tod fanden, indem der Turm in Brand gesetzt wurde; diese Datierung steht jedoch im Widerspruch zur Jahreszahl 1480 der Inschrift; jener 1382 errichtete Turm, heute von der ausgebauten Trasse der Hildesheimer Straße umflossen, war integrierter Teil der südl. Hannov. Landwehr, in damaliger Zeit eine halbe Wegstunde vor den Mauern der Stadt gelegen; wie z. B. der Lindener- oder Pferdeturm waren dies wichtige Kontroll- und Sicherheitsposten im Vorfeld der Stadt, die hauptsächlich an den wichtigen Handelsstraßen eingerichtet wurden; von diesem Hintergrund inspiriert, verfasste um 1820 der hannoversche Schriftsteller Wilhelm Blumenhagen seine Erzählung Hannovers Spartaner, die sich an heroische Antike anlehnt, eine gern gehörte Stadtsage, die zur zweiten Namensgebung ‘Spartanerstein’ führte

* Beischlagwange: Beischlag: Terrasse mit Brüstung und Freitreppe in der gesamten Frontbreite des Hauses an der Straßenseite, ersetzt im Ost- und Nordseeraum den Garten des Stadthauses und schützt Erdgeschoss und Hauseingang mit Diele vor Hochwasser; Beischlagswange: meist mit religösen Darstellungen verzierte Steinstelen, oft mit runden Oberteil aber auch nur rechteckig, paarweise an Treppenaufgängen des Beischlages aufgestellt oder an den Seiten von Bänken usw.; daraus entwickelte sich die sog. Mordwange, auch als freistehendes Flurdenkmal; * Marienblume: volkstümliche Bezeichnung für Wiesen-Schaumkraut, weitere dieser Art sind Bettbrunzer, blaues Brunnenkressich, Fleischblume, Gauchblume, Harnsamen, Maiblume, Pinksterbloem, Präriekraut, Schaumkraut, Storchenschnäbli, Strohblume, Wasserkraut, Wiesenkresse und Wilde Kresse                                                       

Quellangaben: Lit: 1. Müller-Baumann, s.o. S. 88-89, daraus: 2. A. Hoffmann, 1935, S. 2, 17, 3. W. Winkel, 1967, S. 16, 4. D. E. Baring, 1748, S. 61-62, 5. H. W. Mithoff, 1871, S. 72, 6. H. Blume, Kreuzsteine in und um Hildesheim, Braunschweig 1934, S. 30, 7. H. Beyer, Wahrheit und Dichtung in der Geschichte der Stadt Hannover, Hann. Geschichtsblätter 1954, S. 178, 8. J. U. Görlich, Kreuzsteine, Mordsteine, Galgensteine, Stadtoldendorf 1976, S. 16, 25, 34, 9. F. H. Hesse o.J. S. 2, 10. A. Nöldeke, Kunstdenkmäler der Provinz Hannover, Hann. 1932, S. 125-126, 11. A. Ostermeyer, 1977, 12. Fr. Peßler, Alt_Hannover als schöne deutsche Stadt, Hann. 1926 S. 28-29, 13. P. Siedentopf, 1928, S. 21, 14. J. Schade, Was hat der Sieben-Männer-Stein mit dem Döhrener Turm zu tun ?, Maschseekurier, Hannover 1984, S. 11, 15. O. Ulrich, Der Brüningstein, in: Hann. Geschichtsblätter 1898, S. 345, 16. P. Ucla, Les steles discoidales du Languedoc, Paris 1981, S. 72-73 

verschollene Objekte Stadt Hannover: 1. ein vermauerter Kreuzstein in der Kellertreppe Kreuzstraße 5 wurde in das damalige Vaterländische Museum, heute Historisches Museum am Hohen Ufer verbracht; nach den Zerstörungen der Bombenangriffe von 1943 verschollen; 2. ein Kreuzstein wurde 1928 bei Kanalisationsarbeiten im Pflaster des Hauses Bergstraße 10 aufgefunden, Calenberger Neustadt; hier befand sich die 1371 zerstörte Burg Lauenrode sowie eine bedeutsame Calenbergische Gerichtsstätte, das Denkmal wurde als Gerichtsbarkeitszeichen gedeutet, ebenfalls in das Vaterl. Mus. verbracht und seit Kriegsende verschollen; 3. im Bereich Allerweg, Seifeldstraße, OT Linden östl. Deisterplatzkreisel, geht aus alten Flurkarten die Bezeichnung ‘Bei den sechs Kreuzen’ hervor; hier soll sich zur Zeit des germanischen Marstemgaues eine Gerichtsstätte befunden haben, die um 1130 zur Grafschaft Enger, der Grafen von Roden gehörte; waren es nur Steinkreuze oder auch Kreuzsteine darunter ist nicht zu klären; 4. ca. 600 m nördl. an der Ostseite der B 6 verweist die Dreikreuzenstraße auf drei Objekte hin, die hier gestanden haben sollen; 5. im OT Linden wird ein Steinkreuz in städtischen Urkunden von 1482 u. 1503 ‘Brunninges crutze’ genannt, es stand bis etwa 1750 in der Nähe der alten Ihmebrücke vor dem Calenberger Tor, die heutige Örtlichkeit des Gasthauses Zum schwarzen Bären; dieses Steinkreuz soll mit dem eigentlichen Sühnemal des 1413 im Duell gefallenen Brüning von Alten identisch sein (nach anderer Überlieferung) 6. im OT Döhren sollen noch um 1750 in der Nähe der Landwehrgrenze, unweit des Döhrener Turmes, 4 Kreuzsteine beisammen gestanden haben; sie werden mit der Hinrichtung von Gewalttätern namens Hänschen von Rode, Jaspar Hahnebut und Caspar Reusche in Verbindung gebracht, die nach dem Dreißigj. Krieg im Gebiet von Hannover einige Raubmorde verübten; 7. im OT Kirchrode auf dem ehemaligen Pfarrgrundstück ‘Bi den Krüzen’, das sich ca. 200 m südl. der evgl. Pfarrkirche befand, sollen 3 Kreuzsteine gestanden haben, die als Brückenbelag verwendet wurden und heute als verschollen gelten; 8. ein heute verschollenes Holzkreuz stand in Kirchröder Flur im Waldgebiet Seelhorst (früher Grevemeyers Holz) am Wege von der Waldwirtschaft zum Stadtteil Bemerode; dort soll ein Förster von einem Wilddieb erschossen worden sein; ein Kreuzarm zeigte die Inschrift: ‘Homo Memento Mori’ (Mensch-gedenke des Todes!)                                          

Quellangaben: Lit.: 1. Müller-Baumann s.o. S. 88-94

c.2006

www.kreuzstein.eu