kopie lit. g. schaetzlein 1985
kopie lit. g. schaetzlein 1985

Großeibstadt, Lkr. Rhön-Grabfeld, nordwestl. Ortsrand bei der Kreuzkapelle (1728), zwischen der ‘Kreuzbergstraße’ (Einm. ‘Kapellenweg’) und der B 279 (Südseite), Gedenkkreuz

Obertägige Maße: Höhe 1,12 m, Br. 0,75, T. 0,24 (Ang. Lit. G. Schätzlein, 1985), das Steinkreuz lat. Form aus Kalkstein mit geringfügigen Beschädigungen zeigt auf der Vorderseite, etwa über die gesamte Fläche, nachstehende Inschrift (lt. G. Schätzlein): ‘DIESER / ORT IST / ZUM LEICHENHOE / GEWEIHT WORDEN 1803 / WORAUF 40 MENSCHEN RUHEN / EINGEGANG / EN 1808 / VERFERT / IGT 1811’ (richtig: LEICHENHOF, Verf.), darüber am Kopfbalken ein kleines Kreuzchen im Relief (Verf.)

das Steinkreuz ist nach der Inschrift im Jahre 1811 zum Gedenken an den hier von 1803 bis 1808 betriebenen, geweihten Friedhof aufgestellt worden, wobei 1980 die Anlage überarbeitet wurde; warum dieser Begräbnisplatz bereits nach 5 Jahren aufgegeben wurde ist nach Lit. G. Schätzlein, 1985, unbekannt: 

‘Ohne der lokalen Forschung vorgreifen zu wollen, nehme ich an, daß dieser Friedhof zur Abwehr einer Säkularisation der Kreuzkapelle angelegt wurde. Nach der Okkupation des Bistums Würzburg durch das Königreich Bayern am 26. / 29. August 1802 trieb die bayerische Regierung mit dem Organisationsreskript vom 27. 12. 1802 die Säkularisierung energisch voran. Auch der Kreuzkapelle könnte das Schicksal anderer Kirchen und Kapellen gedroht haben, insbesondere als es sich hier um Besitz des Klosters Wechterswinkel gehandelt hatte, und alle Klöster aufgehoben und ihr Besitz dem Staat zugeschlagen wurde’ (Textkopie, G. Schätzlein, 1985)

es kann durchaus angenommen werden, dass sich dieses Steinkreuz bereits lange vor 1811 im Bereich des Standortes befand und für diesen Zweck eine zweite Verwendung erfuhr, denn die Lage unmittelbar an einer Ortsverbindungsstraße und am Ortsrand ist typisch für das Vorhandensein von Steinkreuzen (Verf.); weiterhin sind im Umfeld der Kreuzkapelle nicht näher angegebene archäologische Befunde sichergestellt (...geodaten.bayern.de-Baudenkmäler), die wohl mit dem Bau der Kapelle in Beziehung stehen könnten (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Gerhard Schätzlein, Steinkreuze und Kreuzsteine im Landkreis Rhön-Grabfeld, Mellrichstadt 1985, S. 198-199, Katalog-Nr. 5628.6 m. Abb. (Kopie), daraus: 2. Hinweise von Heimatpfleger Otto Schulz, Bad Königshofen

Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Großeibstadt: 1. Nähe Kreuzbergstraße; Kreuzbergstraße, Gedenkkreuz für 1811, Schlichtes Sandsteinkreuz mit Inschrift, errichtet 1814, Nr. D-6-73-127-25, 2. Nähe Kreuzbergstraße; Kreuzbergstraße, Kreuzkapelle, Einseitig offener, polygonal geschlossener Massivbau mit Walmdach und schmiedeeisernem Gittertor, spätbarock, bezeichnet „1758“; mit Ausstattung, Nr. D-6-73-127-25; 2. ...geodaten.bayern.de-Baudenkmäler, Archäologische Befunde im Bereich der frühneuzeitlichen Kreuzkapelle bei Großeibstadt, mit ehem. Bestattungsplatz der Neuzeit. nachqualifiziert, Nr. D-6-5628-0171

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