kopie lit. h. quietzsch 1980
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Mockrehna, OT Gräfendorf, Lkr. Nordsachsen, ca. 2 km nordöstl. des Ortes im Wald, nördl. vom ‘Johann-Georgen-Flügel’, ca. 8 m nördl. eines Ost-West verlaufenden Waldweges (nach ‘Forsthaus 2’, an der Straße nach Weidenhain, übernächsten Waldweg nach Osten ca. 2 km zum Standort folgen), Steinkreuz, Benennung: ‘Steinern kreutz’

das Steinkreuz gotischer Epoche (14. / 15. Jh.,Verf.) muss nach 1980 (s. Kopie Lit. H. Quietzsch) schwere Beschädigungen erlitten haben - es ist heute nur noch fragmenthaft im Schaft und einem Kreuzarm erhalten; laut Hinweistafel in situ soll hier angeblich im Jahre 1723 ein Förster von einem Wilddieb erschossen worden sein; der Mörder verriet sich im Wirtshause selber, wurde verhaftet und musste vor seiner Hinrichtung das Steinkreuz setzen lassen (Verf.)

Ang. Lit. H. Quietzsch, 1980

Ostnordöstlich vom Ort, im Wald, nördlich vom Johann-Georgen-Flügel, in der westlichen Hälfte der Forstabteilung 337, 100 m westl. der dem Flügel zunächst liegenden Wegekreuzung, 8 m nördlich vom Ost-West verlaufenden Weg. 1 Steinkreuz. ‘Steinern kreutz’ - auf dem um 1560 von Johannes Humelius aufgenommenen Riß der sog. Torgauer Heiden. Kopf, Arme und Schaft zur Kreuzung zu verjüngend, schlank. Sandstein. Nahezu N-S (Ausrichtung). Wetzmerkmale an der W-Seite des N-Armes. Höhe: O-Seite 168 cm, W-Seite 146 cm, Breite: 75 cm, Stärke: 32 cm. Auf der W-Seite vom Kopf und vom N-Arm alte Abschläge; beide Schauseiten weisen neuere Einschläge und Absprünge durch Geschosse auf. Größeres Wühlloch vor der Westseite am 26. 4. 1972 verfüllt, durch diese Bodenlockerung inzwischen nach Osten schief gedrückt. Geschützt seit 4. 2. 1963. Um 1650 ist das Steinkreuz als Kleinzeichnung im Umriß, die der Frontalansicht des Originals entspricht, und mit der Bezeichnung ‘Steinern kreutz’ kartiert (Humeliusriß, Staatsarchiv Dresden: Schrank VI, 77, Bl. 11a) - dazu Abb. 29). Auf der Kartenbeilage Kuhfahl 1928 unter Klitzschen kartiert (Textkopie Lit. H. Quietzsch, 1980)

kopie lit. h. quietzsch 1980 humeliusriß  abb. 29

Abb. 29. Gräfendorf, Kr. Eilenburg (Inv. 19). Ausschnitt aus der Karte von Johannes Humelius: Torgauer Heide. Original Staatsarchiv Dresden. Farbige Tuschzeichnung mit Flächenkolorit, um 1560. Die Vergrößerung auf etwa 2:1 entspricht etwa einem Maßstab von 1:25 000. Norden unten ! Im Mittelgrund das Steinkreuz, rechts oben der Ort Gräfendorf. (Textkopie Lit. H. Quietzsch, 1980)

Quellangaben: Lit.: 1. Harald Quietzsch, Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Leipzig, Berlin 1980, S. 44-46, Nr. 19 Gräfendorf, Kr. Eilenburg Mbl. 4443 (2538), S 17,4 / W 14,9 m. Abb. 28/29 (Kopien), daraus: 2. E. Henze, Vortrag über Schwedenkreuze, 30. 1. 1909, Veröffentlichnungen des Altertumsvereins Torgau H. 21, S. 16-17 u. 1935, Steine stehen am Wege und in den Forsten, S. 52-53, 3. E. Obst, Mord- u. Sühne-Kreuze, ‘Tote Männer’, auch Unfallmale in den Muldekreisen Bitterfeld und Delitzsch u. in der Dübener Heide, 2. Aufl. Bitterfeld 1921, S. 38, 4. E. Fritzsche, Die Dübener Heide und ihre Umgebung, Ein Wanderbuch 1927, S. 47-48 u. 1934, Die Steinkreuze und ihre Verwendung in der mittelalterlichen Rechtspflege, in: Der deutsche Erzieher, Beil. Lehrerbund im Gau Halle-Merseburg, 2. Jg., Nr. 12, S. 308-311 m. Abb. u. 1934, Unsere Steinkreuze ein Mittel einstiger Rechtspflege und Kirchenzucht, in: Die Heimat, Bl. für Geschichte u. Heimatkunde im Gebiet der Mittelelbe, Beil. zur Torgauer Zeitung, Nr. 21/22, 5. B. Liebers, Unsere Steinkreuze - germanische Heiligtümer ?, in: Erzieher s. o. Nr. 1, S. 8-13, 6. H.-G. Pernutz, Stumme Zeugen stehen am Wegesrand, in: Mitteldeutsche Nationalzeitung, Halle 1937, 8. Jg., Nr. 139, 7. Walter Saal, Verz. der Steinkreuze des Landes Sachsen-Anhalt, Teil I, Südteil, Halle 1952, S. 149-163, 8. K. Reinboth, Die alten Steinkreuze, in: Kulturspiegel des Kreises Torgau, März 1955, S. 14-16 m. Abb., 9. Heimatkalender, Bitterfeld 1955

Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Bodendenkmale in Mockrehna, OT Gräfendorf: besonderer Stein, Steinkreuz, Spätmittelalter, ostnordöstlich des Orts im Wald, nördlich des Johann-Georgen-Flügels, 100 m westlich der nächstgelegenen Wegkreuzung, Schutz seit 4. Februar 1963, daraus: Fotokopie, Urheber: Lutzto (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY-SA 3.0

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