standort blick von west standort lehmengrube

Gleisweiler, Lkr. Südliche Weinstraße, ca. 700 m nordöstl. des Ortes, kleine Parkanlage an der Ostseite der neuen Landstraße (L 519) nach Burrweiler, etwa am höchsten Punkt der Ortsverbindungsstraße, 3 Steinkreuze, 1 Bildstock, einige Grenzsteine u. 1 modernes ‘Kunstwerk’, das sich in die Örtlichkeit einfügen soll, Verf.

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bildstock gleisweiler
andere seite andere seite andere seite

A: Obertägige Maße: Höhe 0,68 m, Br. (0,55) T. 0,22, Steinkreuz wohl einst lat. Form, roter Sandstein, durch Abschlag eines Kreuzarmes verstümmelt, B: Höhe 0,93 m, Br. 0,78, T. 0,19, Steinkreuz lat. Form, roter Sandstein, parallelkantig, auf einer Seite zwei etwa vertikal parallel verlaufende eingerillte Linien, C: Höhe 0,66 m, Br. (0,52) T. 0,18, Steinkreuz wohl einst lat. Form, roter Sandstein, nur noch fragmenthaft in Kopf und einem Arm erhalten, linear eingetieftes Seselmesser (Rebmesser, ...hainfeld.de)

Seselmesser

Ang. Lit. F. Weinmann, 1973: östl. des Ortes an einem Feldweg in der ‘Lehmengrube’ stehen drei Steinkreuze lat. Form aus rotem Sandstein nebeneinander; bei nur einem Kreuz ist ein Arm abgeschlagen, im Schnittpunkt des leicht beschädigten dritten Kreuzes sind zwei ‘Sesel’ (Rebmesser) eingehauen; diese Kreuze werden mit der ‘Seselschlacht’ in Verbindung gebracht (Verf. frei nach F. Weinmann):

‘Unter den Dörfern der mittleren ‘Haingeraide’ (auch Haardtgeraide, einst durchgehendes Waldgebiet zwischen dem Oberelsass bis in das Gebiet von Bad Dürkheim, dessen Besitzansprüche in der Region bereits seit dem 6. Jh. durch die Franken geregelt waren, ...wikipedia.org-wiki-Haingeraide), einer Gemeinschaft uralten Bauernwaldbesitzes, hatten sich die Einwohner von Burrweiler und Gleisweiler so stark vermehrt, dass sie ihre Weinberge immer mehr in das allen gemeinsame Weidenland ausdehnen mussten. Deshalb beschlossen sie den Roschbachern und Flemlingern die Viehtrift zu wehren und verjagten deren Hirten und Herden, die aber am nächsten Tag, von ihren bewaffneten Bauern begleitet, wieder erschienen. Die Bewohner von Burrweiler und Gleisweiler ergriffen ebenfalls ihre Waffen, und es kam zu der sog. ‘Seselschlacht’, bei der das Rebmesser die Hauptwaffe war. Die drei Steinkreuze soll man über den Gräbern der Gefallenen aufgerichtet habe. Quelle: Schultagebuch Burrweiler’ (Textauszug Lit. F. Weinmann)

obiger Bildstock, der sich etwas näher zur Straße hin befindet, zeigt auf einem Wappenschild ebenfalls zwei Sesel und wird im Volksmund auch mit diesem Ereignis in Verbindung gebracht, das jedoch bisher nicht näher datiert wurde, denn nachweislich gab es hier früher oft in diesem Zusammenhang Streitigkeiten, die mit Todesopfern endeten - ‘Während des niederländischen Krieges Ludwigs XIV. im Jahr 1673 – so berichtet im IX. Band des „Theatrum Europaeum“, Frankfurt am Main 1682 – seien „zu Hainfeld am Gebürg im Stifft Speyer“ vier französische Offiziere ins Wirtshaus gekommen. Es gab Händel und Auseinandersetzungen und Hainfelder Winzer hätten ihnen „die Hälse abgeschnitten“.’ (Textauszug ...hainfeld.de-Seselmesser)

Quellangaben: Lit.: 1. Fred Weinmann, Steinkreuze und Bildstöcke in der Pfalz, 1973, S. 28-29, Nr. 43/44/45/46, daraus obige Ang. (s. Literaturang.)

Internet: 1. ...hainfeld.de-Seselmesser, 2. ...wikipedia.org-wiki-Haingeraide u. Liste der Kulturdenkmäler in Gleisweiler: nördlich des Ortes an der L 507, an der Grenze zu Burrweiler, Sühnekreuze; Sandstein, wohl aus dem 16. Jh., Bildstock, spätgotisch, wohl aus dem 16. oder 17. Jh.

bildstock burrweiler andere seite kopie lit. f. weinmann 1973
standort friedhof parkplatz

Burrweiler, Lkr. Südliche Weinstraße, nördl. Ortsrand, nördl. Ende des Parkplatzes am Friedhof (‘Hauptstraße’), erhöhtes Gelände westl. der Friedhofskapelle

Obertägige Maße: Höhe ges. 1,60 m, Bildstock aus rotem Sandstein mit giebelförmig gestalteter Ädikula (Bildnische), die den markant gefasten Schaft überragt, oberes Schaftende kleines längsorientiertes Kreuz ausgearbeitet (Verf.); der Formgebung nach mittelalterlicher Herkunft; der Volksmund berichtet, dass hier ein General begraben läge, der in der Schlacht am nahen Schänzel 1794 gefallen sei (Lit. F. Weinmann)

nach Lit. F. Weinmann, 1973, wird der frühere Standort wie folgt angegeben: ‘An der Straße, die von Hainfeld zum Heldenstein führt, steht am Nordabhang des Geisberges, kurz bevor die Straße von Burrweiler einmündet, ein Bildstock am Rande eines Weinberges.’ - diese Örtlichkeit liegt etwa 200 m nördl. des heutigen Friedhofes an der K 59 nach Hainfeld, weinige Meter östl. ihres Abzweiges von der K 58 nach Ramberg (Modenbachtal); der Geisberg oder auch Schlossberg ist die etwa 100 m nordöstl. des Friedhofs gelegene Anhöhe, auf der sich bis in die Zeit des großen deutschen Bauernkrieges (1525),  die Geisburg erhob, wovon heute nur noch ein Gedenkstein mit Inschriftstafel erinnert (Verf. nach ...wikipedia.org-wiki-Burg Geisberg)

s. Link, woraus der Tod des preußischen Generals von Pfau in der Schlacht am Schänzel am 13. Juli 1794 hervorgeht, doch dürfte der Bildstock viel früher anzusetzen sein (Verf.)

Das Oesterreicher - Denkmal auf dem Schänzel bei Edenkoben

Quellangaben: Lit.: 1. F. Weinmann, 1973 s.o. S. 13-14, Nr. 8 (s. Literaturang.), Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Burg Geisberg u. Liste der Kulturdenkmäler in Burrweiler: Friedhofskreuz, Bildstock und Grabmal, Im Immengarten, auf dem Friedhof, Friedhofskreuz, Sandstein, bezeichnet 1916; Bildstock, wohl aus dem 16. oder 17. Jh. (Bild); Grabmal K. Minges, neugotische Stele, Muttergottes, um 1868, 2. ...wikisource.org-wiki-Das Osterreicher - Denkmal auf dem Schänzel bei Edenkoben

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