Melle, OT Gesmold, Lkr. Osnabrück, außerhalb westl. vom Ort an der Südseite der Straße nach Bissendorf, Üdinghausener Straße, kurz vor der Autobahnbrücke, ‘Sundermannsteine, - kreuze’ |
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die durch Trockenmauer verfestigte Anlage wurde im Jahre 2008 von Gemeinde und Heimatverein Gesmold geschaffen, s.u. vorherige Situation (Verf.) |
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A: Obertägige Maße: Höhe 0,45 m, Br. 0,48, T. 0,24, das arg verstümmelte Steinkreuz aus Sandstein zeigt auf der Rückseitedie die nur noch fragmenthaft erhaltene Darstellung eines eingetieften Beiles, B: Höhe 0,65 m, Br. 0,56, T.0, 20, parallelkantiges Steinkreuz lat. Form aus Sandstein, vermutlich Schaft durch Abbruch verkürzt (Verf.) |
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in einem Bericht des Bissendorfer Vogtes Caspar Hermann Ernst von 1717 werden zwischen Bissendorf und Gesmold zwei Standorte von Steinkreuzen erwähnt: die ‘Dreibrüdersteine’ bei Nemden, am Nemdener Kirchweg, und die ‘Sundermannsteine’ bei Gesmold; die Sagen über die Kreuze beider Standorte ähneln sich, berichten in einigen Versionen von Brudermord; speziell hier stammten die Brüder nach der Sage vom Gesmolder Hof Sundermann, nahe der Hase; im Streit um das Erbe gab sich der Mörder nach der Tat selbst den Tod; ganz in der Nähe des Standortes der Steinkreuze verläuft der Sundersieksweg nach Süden; die Darstellung eines Beiles gibt Anlass zu weiterer Deutung: imgrunde ist das Beil (auch Schwert) auf derartigen Steinmalen ein Symbol des mittelalterlichen Blut- oder Hochgerichtes und weniger als Tatwaffe zu sehen; von daher kann das Kreuz die Örtlichkeit einer Richtstätte bezeichnet haben oder wurde an Stelle einer Untat gesetzt, die vor obiger Institution verhandelt wurde; in diesem Zusammenhang ist die sog. Femlinde im Ortskern von Gesmold zu beachten, ein uralter Platz aus heidnischer Zeit, wo Gericht gehalten wurde (Thie- oder Thingplatz) Gesmold (mold = althochdeutsch Mal) wird im Jahre 1160 erstmals urkundlich erwähnt, liegt nördl. des Loh an einer alten Handelsstraße; die Herren von Gesme errichteten den ersten Gutshof, dem bald Kirche und weitere Gebäude folgten, die Keimzelle des heutigen Ortes (Verf.) |
Quellangaben: Lit.: 1. Werner Müller-E. H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, Hameln 1988, S. 102, Bissendorf, unbekannte Anzahl v. Steinkreuzen zwischen Bissendorf u. Gesmold nach Hinweistafel Steinkreuze Nemden, Nr. 3715.5, Internet: 1. ...gesmold-geschichte.de-Sundermannsteine; Hinweistafel bei Standort der Steinkreuze Nemden, Sundermannsteine, s. Nemden |
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