steinkreuz holzhausen

Georgsmarienhütte, OT Holzhausen, Lkr. Osnabrück, Hofeinfahrt Stertenbrink

andere seite

Obertägige Maße: Höhe 0,60 m, Br. 0,73, T. 0,20, das parallelkantige Steinkreuz aus Sandstein lat. Form mit Abschlag am rechten Kreuzarm lag im Jahre 1907 eines morgens ausgegraben mitten auf der Straße vor dem Anwesen und wurde vom damaligen Eigentümer wieder an seinem Standort aufgestellt; 1987 wurde das Denkmal von einem Dachdeckermeister aus der Umgebung entwendet, um es in dessen Garten aufzustellen; nach Sicherstellung durch die Stadt kam das Steinkreuz nach wenigen Monaten an den alten Standort zurück (Mitt. des heutigen Eigentümers an Verf.) das Steinkreuz steht imgrunde an der mittelalterlichen Wegführung der Straße Sutthausen-Hagen, 100 m von der heutigen Haupstraße entfernt (Verf.) Sage: A: zwei Brüder oder Dragoner töteten sich hier im Streit, B: ein Glockengießermeister tötete seinen Gesellen im Zorne über eine gefertigte Glocke während seiner Abwesenheit

Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-E. H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen,  Bremen und Hamburg, 1988, S. 99, daraus:    2. W. Crone, Kreuzsteine im Osnabrücker Lande, Bremen 1909, S. 386, 3. A. Hoffmann, Die mittelalterlichen Steinkreuze, Kreuz- und Denksteine in Niedersachsen, Hildesheim/Leipzig 1935, S. 8, 45

foersterstein hankenberge
detail inschrift
standort

Hilter, OT Hankenberge, Lkr. Osnabrück, südwestl. des Ortes, 100 m südl. der ehem. Kohlenzeche Hilter Berg (Denkmal), weglos im Wald, ‘Försterstein’

Maße: Höhe ges. 2,0 m, das aus Feldsteinen unterschiedlicher Größe errichtete Gedenkmal mit Inschriftstafel am Haupstein, ein bearbeiteter Findling, bezeichnet die Örtlichkeit einer grausamen Mordtat: ‘Hier fiel / am 7. Aug. 1919 / durch Mörderhand / Herm. Kerkau / staatl. Hegemeister / zu Hankenberge’

als der Hegemeister Hermann Kerkau, Hankenberge, nach seinem gewohnten Reviergang nicht zurückkehrte verständigte seine Frau am anderen Morgen, dem 8. August 1919, die Oberförsterei und vermeldete auch eine noch am Abend erfolglose Nachsuche mit Nachbarn; nach einer Stunde trafen die Hegemeister Tangermann, Wildberger und Henkel im Forsthause Hankenberge ein und veranlassten mit einigen Einwohnern eine sofortige Nachsuche; Frau Kerkau beteuerte den Beamten eindringlich: ‘wenn etwas schlimmes meinem Manne zugestoßen ist so war es der Tischler Sch.’; nicht weit vom Ort in Richtung zum Hohnsberge hin wurde in einer Fichtendickung zwischen mannshohen Farn die schrecklich zugerichtete Leiche des Beamten gefunden; der Schädel samt einer Gesichtshälfte war zertrümmert, Gewehr, Hut, Stock und Notizbuch fehlten; in unmittelbarer Nähe des Tatortes wurde der Verlust einer Eiche (Holznummer 9) festgestellt, wobei die Lage der frischen Späne erkennen ließen, das Stücke von etwa 1 m Länge geschnitten wurden; auch zeigten Axthiebe am Stumpf die Merkmale zweier Scharten in der Schneide des Werkzeuges; am Vortage des Verbrechens, was schnelle Ermittlungen ergaben, wurde der verdächtige Tischler Sch. im Ort gesehen, als er eine Fuhre Holz vermutlich zur Noltmann’schen Sägemühle brachte; Hegemeister Henkel forschte dort nach und die Betreiber gaben an, dass Sch. mehrere Wagennaben habe drehen lassen und auch ein halbbearbeitetes Stück zurückgelassen habe, das als Beweisstück sichergestellt wurde; als die Übereinstimmung mit der ebenfalls sichergestellten Stammscheibe des Wurzelstockes nahe des Tatortes festgestellt wurde, ordnete die einberufene Gerichtskommission eine sofortige Durchsuchung des Anwesens des Tischler Sch.; auf dem Hof wurden frisch aufgestapelte Radspeichen gleichen Holzes aufgefunden, sowie versteckt weitere Stammstücke des gestohlenen Eichenbaumes; nach genauerer Untersuchung der Gerätschaften, wie den Handsägen und Äxten des Tischlers, fand sich große Übereinstimmung mit den Spuren vor Ort, sowie auch die Axt mit den zwei Scharten in der Schneide sichergestellt werden konnte; Sch. stand als Mörder fest und wurde verhaftet; als er dem Untersuchungsrichter zum zweiten Verhör vorgeführt werden sollte, beging Sch. in seiner Zelle Selbstmord durch Erhängen 

Quellangaben: 1. frei nach Lit. Otto Busdorf, Wilddieberei und Förstermorde, 1993, Verl. Neumann-Neudamm, mit Genehmigung des Verl.

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