steinkreuz frienstedt
standort

Erfurt, OT Frienstedt, Einm. Dietendorfer Straße in B7 nahe Gasthaus Fürstenhof

Denkmalgruppe: 1 Steinkreuz, Bildstockrest, Dogge

detail dogge

Steinkreuz, Obertägige Maße: Höhe 1,80 m, Br. 0,58, T. 0,26, das hohe langschaftige Steinkreuz (Sandstein vom Seeberg), im Schaft restauriert, zeigt auf der Vorderseite eine eingehauene lat. Inschrift aus got. Buchstaben, die im Kreuzungsfeld durch zwei nach außen gewandte Bärentatzen im Relief getrennt wird: ‘ANO 1898 d / meß juny it-nobilis ...rmig.. volkmar / de glichen  ...arip’

nach Lit. F. Störzner befand sich die Denkmalgruppe, bestehend aus einem Steinkreuz und einem Bildstockrest (2 Steinsäulen, 1 Dogge, Verf.) bis Juli 1982 ca. 500 m weiter östl. etwa 12 m südl. der Fernverkehrsstraße ggü. der einmündenen Straße Gottstedt-Frienstedt; aus dem Frienstedter Flurplan von 1640 geht an dieser Stelle ein ‘straßbrun’ genannter Brunnen hervor; die Umsetzung wurde aus Sicherheitsgründen nötig, weil durch Feldbewirtschaftung gefährdet (Quelle: Lit. F. Störzner) die zwei Steinsäulen mit Absätzen, ursprüngl. gleicher Maße, sollen eine Steintafel mit Inschrift getragen haben, die im 19. Jh. verlorenging (Mitt. Pastor Diedrich, Frienstedt) die anbeiliegende ca. 25 cm hohe Steinplatte, s.o. besitzt zwei quadratische 20 cm tiefe Aushaue, in die durch Verzapfung die Steinsäulen verankert waren; dieses grob zugehauene Objekt, auch Dogge genannt (Doppeldogge) befand sich ca. 1 m tief untertägig und bildete somit einen sicheren Halt des Denkmals über lange Zeit; auch unter Steinkreuzen wurde derartige Ankersteine aufgefunden (Verf.) 

nach der Sage wurde das Steinkreuz für einen zu Tode gekommenen Grafen Volkmar gesetzt (Mitt. Pastor Diedrich) Angaben aus Lit. F. Störzner: Datum Inschrift u. Übersetzung: ‘...ANO 1494 d, Im Jahre 1494 in den Tagen der Ernte im Juni starb der adelige Waffenträger Volkar von Gleichen. Seine Seele ruhe in Frieden’ das Steinkreuz wurde im Jahre 1494 oder kurz danach im Zusammenhang mit dem Tod eines Angehörigen des Landadels errichtet (kein Graf von Gleichen, F. Störzner, 1983d) nach anderer Sage soll in einem Krieg ein Graf ermordet worden sein

Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirk Erfurt, Weimar 1984, S. 38-39, Nr. 58, 59 m. Abb. 65, 66, 67, 68, daraus: 2. R. Loth, Die Steinkreuze in der Umgegend von Erfurt, Erfurt 1896, S. 80, 3. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960a, S. 30, Nr. 12, 4. R. Künstler, Bildstöcke in Thüringen - Das Kleindenkmal, Frankfurt a. M. 1979, S. 3

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