standort blickrichtung norden

Erbendorf, Lkr. Tirschenreuth, A / B: nördl. im Ort, im Winkel ‘Wetzldorfer Str.’ / ‘Thanner Str.’, an Grundstücksgrenze vor einer Hecke, Flur-Nr. 1174, 2 Steinkreuze,    1 Marterl

steinkreuz erbendorf
steinkreuz erbendorf kopie lit. r.h. schmeissner 1977
gesamtansicht

Obertägige Maße: A l.: Höhe 0,91 m, Br. 1,0, T. 0,14, Steinkreuz lat. Form aus Granit, am Kopf der Ansichtsseite die Initialen ‘HA’ und die kaum noch erkennbare Jahreszahl ‘1687’; B: Höhe 0,68 m, Br. 0,69, T. 0,21, Steinkreuz lat. Form aus Granit ohne Zeichen und Inschrift; zwischen den Kreuzen ein neuzeitliches ‘Marterl’, dessen Kruzifix samt Sockel nicht mehr vorhanden ist; nach der Sage sollen sich hier zwei Knechte bei einer Schlägerei tödlich verletzt haben (Verf. frei nach Lit. R. H. Schmeissner, 1977) 

Quellangaben: Lit.: 1. Rainer H. Schmeissner, Steinkreuze in der Oberpfalz, Regensburg 1977, S. 259, Nr. TIR 13 (A), TIR 14 m. Abb. 34, S. 407 (Kopie), daraus: 2. Johann Baptist Lehner, Land und Leute am Steinwald, II, Krummenaab 1926, S. 72-73, 3. Joseph Höser, Geschichte der Stadt Erbendorf und deren Pfarreien, Kallmünz 1926, S. 493, 4. Michel Hardt, Die Flurdenkmäler des Landkreises Neustadt a. W. und des Stadtkreises Weiden, Bayreuth 1971, S. 11, 5. Bezirks-Amt Kemnath 26, 6. Amtsblatt des Lkr. Neustadt a. W. 2 (Erbendorf früher zugehörig)

Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Erbendorf: Wetzldorfer Straße, Thanner Straße, Zwei Steinkreuze, Bezeichnet mit „1687“; an der Ecke Thanner Straße, Nr. D-3-77-116-22

kopie ...fichtelgeb.bayern-online.de
steinkreuz erbendorf steinkreuz erbendorf

Erbendorf C / D: südöstl. im Ort, östl. der Einmündung ‘Windischkapellenstraße’ in die ‘Tirschenreuther Straße’, links und rechts des Einganges der ‘Windisch-Kapelle’ (Flur-Nr. 384/2), 2 Steinkreuze

Obertägige Maße: C l.: Höhe 0,81 m, Br. 0,90, T. 0,25, Steinkreuz lat. Form aus Granit mit Beschädigung eines Armes und 0,5 cm tief linear eingetieftes Messer (53 cm lang); D: Höhe 0,88 m, Br. 0,78, T. 0,23, Steinkreuz lat. Form aus Granit mit kaum mehr sichtbaren Konturen eines Messers (55 cm); beide Kreuze standen vorher an den Längsseiten der Kapelle (J. Höser, 1926), doch ist nicht hier vom ursprünglichen Standort der Kreuze auszugehen, vielmehr ist zu vermuten , dass sie vom nahen Ortsausgang nach Tirschenreuth stammen und eventuell bei Straßenausbau weichen mussten (Verf.)

Die sog. ‘Windisch-Kapelle’ geht angeblich auf eine Maria-Hilf Kapelle aus dem Jahr 1534 zurück (R. H. Schmeissner, 1977). Um 1700 neu errichtet, wurde sie 1804 im Zuge der Säkularisation teilweise zerstört und ging 1805 bei einer Versteigerung in den Besitz des Erbendorfer Schreinermeisters und Bildhauer Joseph Windisch über, der sie wohl nach Instandsetzung als Farbsiederei nutzte. Als sich später beim Einlegen der Kapelle ein Unfall ereignete, war das der Grund für die Wiederaufrichtung bzw. zum Erhalt der Andachtsstätte (Verf. frei nach ...fichtelgebirge.bayern-online.de-Windischkapelle in Erbendorf im Fichtelgebirge)

Eine besondere Beachtung verdienen die zwei eingesunkenen Kreuzsteine aus Granit, die außerhalb der Windischkapelle an deren Längsseiten stehen. Solche merkwürdige Gedenksteine sind in unserer Gegend mehrfach zu finden. Über ihre Bedeutung sind sich die Heimatforscher nicht einig. Früher wurden sie für Pechsteine, Schwedenkreuze und Feldvotivkreuze gehalten, in neuester Zeit werden sie als Marterln oder Sühnekreuze erklärt. Diese Auffassung dürfte wohl die richtige sein. Sie mußten vom Mörder zur Sühne für seine Untat errichtet werden. Zweifellos sind schon mehr als 300 Jahre über diese Steine an der Windischkapelle hinweggezogen. Sie gehören einer Zeit an, da der gewöhnliche Mann des Lesens noch unkundig war. Damals mußte man daher die Martersteine mit Bildern und Zeichen versehen, um dem Volke die Ereignisse kund zu machen, die ihre Errichtung veranlaßten. Aus den eingemeißelten Figuren an den beiden Kreuzsteinen bei der Windischkapelle ist mit Sicherheit zu schließen, daß sich hier eine schwere Bluttat ereignete, der zwei Menschenleben zum Opfer fielen, denn jeder der beiden Kreuzsteine zeigt auf der Vorderseite ein etwa 1/2 m langes Zeichen, das deutlich als die Abbildung eines Messers zu erkennen ist ... (Textkopie: Lit. R. H. Schmeissner, aus: Joseph Höser, Erbendorfer Chronik 1926)

Quellangaben: Bildquelle: ...fichtelgebirge.bayern-online.de-Windischkapelle in Erbendorf im Fichtelgebirge), Lit.: 1. R. H. Schmeissner, 1977 s.o. S. 259-260, Nr. TIR 15 (C), TIR 16 (D), daraus: 2. Joseph Höser, 1926 s.o. S. 491-492, 3. Johann Baptist Lehner, 1926 s.o. S. 73, 4. Bezirksamt Kemnath 26, 5. Amtsblatt des Lkr. Neustadt a. W. 26, 6. F. Busl, Tirschenreuth, zahlreiche Publikationen über Steinkreuze, s. Rubrik Literatur

Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-L. d. B. Erbendorf: Nähe Windischkapellenstraße, sog. Windischkapelle, Verputzter Massivbau mit Satteldach, Putzgliederung und dreiseitigem Schluss, im Kern 16./17. Jahrhundert, erneuert um 1805; mit Ausstattung, Nr. D-3-77-116-23

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Erbendorf E: westl. des Ortes im Bereich der Bundesstraßenkreuzung, ca. 15 m nordseitig der ‘Kemnather Str.’ (B 299), im Wiesenstück unmittelbar westl. der Auffahrt auf die B 22 Richtung Bayereuth, (Flur-Nr. 1717 / Flurkartenbezeichnung: ‘Am Kreuzstein’, Mündung alte Pressather und Kemnather Bezirksstraßen), 1 Steinkreuz, 1 Feldkreuz (Altenstädter Feldkreuz)

Obertägige Maße: Höhe 0,92 m, Br. 0,90, T. 0,18, Steinkreuz lat. Form aus Granit, nach Abbruch unter den Kreuzarmen und Beschädigungen im unteren Bereich wieder repariert und in Schutzfläche aus Pflastersteinen neu aufgestellt; im Volksmund ‘Kreuzstein’ genannt; dahinter das renovierte sog. ‘Altenstädter Feldkreuz’ aus Holz; Text der Hinweistafel: ‘Holzkreuz-Erneuerung / 2007 / Gestiftet Joseph Höser Kreis / Konstruktion / Math. + Jos. Stock / Georg Schober - Jos. Thomas’ (Verf. frei nach Lit. R. H. Schmeissner, 1977)

Quellangaben: Lit.: 1. R. H. Schmeissner, 1977 s.o. S. 258-259, Nr. TIR 12, daraus: 2. J. Höser, 1926 s.o. S. 493

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