steinkreuz engerda

Uhlstädt-Kirchhasel, OT Engerda. Lkr. Saalfeld-Rudolstadt, nordwestl. des Ortes, ca. 400 m nach dem Ortsausgang nach Schmieden, 4 m ostseitig der Straße neben der ‘Kugelbaum’ genannten alten Linde, im östl. Winkel des in nördl. Richtung abzweigenden Wiesenweges, Flur: ‘Gericht’, Steinkreuz

Obertägige Maße: Höhe 0,64 m, Br. 0,91, T. 0,28, das Steinkreuz wohl ursprünglich lat. Form aus Sandstein weist Kantenfasung auf (gleichmäßig 7-9 cm) sowie geringfügige Erweiterung der Kreuzarme; obere Armwinkel mit kleinen gerundeten Füllungen, vermutlich ursprünglich auch unten; der Schaft fehlte bereits, als das Denkmal im Frühjahr 1933 beim Ausheben von Baumlöchern, ca. 300 m südwestl. des derzeitigen Standortes, im Erdreich entdeckt wurde (Bericht von K. Schönheid, Rudolstadt, an das Thür. Landesamt für Denkmalpflege u. Heimatschutz v. 22. 8. 1937, auch die Nachsuche im Bereich der Fundstelle durch K. Schönheid blieb erfolglos); das Kreuz lag dann an der nördl. Straßenböschung, bis es 1966 von Bodendenkmalpflegern an der jetzigen Stelle, fest verankert auf einem Zementsockel, neu errichtet wurde (Verf. frei nach Lit. F. Störzner, 1988)

Quellangaben: Lit.: Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirke Gera-Suhl, Weimar 1988, S. 51, Nr. 80 m. Abb. 107 (Kopie), daraus: 2. H. Deubler, Die Bodendenkmalpflege im Kreis Rudolstadt, in: Rudolst. Heimathefte 1 /8 Rudolst. 1955, S. 197-200 u. weitere Publik. 1962, 1968, 1970, 3. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960, S. 60, Nr. 380, 4. H. Deubler-R. Künstler-G. Ost, Steinerne Flurdenkmale in Ostthüringen, Gera 1978, S. 42 / 75 m. Abb. S. 87

standort blickrichtung westen

Uhlstädt-Kirchhasel, OT Weitersdorf, Lkr. Saalfeld-Rudolstadt nördl. Ortsrand, ca. 30 m nordöstl. der romanischen Kapelle, Steinkreuz

weitersdorf detail darstellung andere seite kopie lit. f. stoerzner 1988 weitersdorf

Obertägige Maße: Höhe ab Sockel 2,0 m (ges. 2,50), Br. 1,01, T. 0,25-28, Sockel Br. 0,85, T. 0,65, das relativ langschaftige Steinkreuz lat. Form aus Sandstein mit Kantenfasung von 10 cm ist hinsichtlich seiner ausgearbeiteten sog. ‘Nasen’ an Kopf, Arme und Schaft in gotische Epoche einzuordnen (14. / 15. Jh.); das Kreuz ist auf dem originalen Sockelstein verankert eingelassen; die Ansichtsseite (Ostseite) zeigt auf dem Längsbalken, 6-12 cm plastisch herausgearbeitet, eine menschliche, gewandete Gestalt mit langem Haarschopf auf Konsole stehend, die in ihrem linken Unterarm einen Wappenschild hält (Verf.); der Schaft weist zwei Bruchstellen auf, die um 1960 zementiert und geklammert wurden (Verf. frei nach Lit. F. Störzner, 1988) 

‘Es geht die Sage, ein Mönch liege hier begraben, dies Kreuz sei ein Mönchskreuz; wer des Nachts dahin gehe, liefe Gefahr, geohrfeigt zu werden. Einer, der das Kreuz umgefahren, hätte die Hand im Gesicht gespürt’ (Textauszug Lit. F. Danz, 1884)

nach Lit. H. Deubler, 1970, sollen die Arme des Kreuzes vorübergehenden Faulpelzen Ohrfeigen austeilen; der Friedhof wurde um 1695 angelegt; ortsgeschichtliche Details über das Vorwerk Weitersdorf bzw. der Teilwüstung ‘Weiberstal’ (Weitersdorf) in Lit. H. Deubler, 1958, sowie zur Kapelle in Lit. O. Mühlmann, 1963

dorfkirche - rom. kapelle weitersdorf

der weilerartige Ort Weitersdorf, eine alte Rodungssiedlung und ehemaliges Kochberger Vorwerk, heute nur noch aus einem Hof bestehend, wird 1351 erstmals als ‘Wybirstal’ erwähnt. Im Wappen die romanische Kapelle und das gotische Steinkreuz (Quelle: ...uhlstaedt-kirchhasel.de-weitersdorf); die einstige Dorfkirche, ein rom. Bauwerk, wird in das 11. / 12. Jh. datiert und war dem Heiligen Bonifatius geweiht; nach längerer Pause wird die Kirche seit 1996 wieder gottedienstlich genutzt, im Innern befindet sich ein Taufstein oder Weihwasserbecken mit rom. Ornamentik, außen ein kleiner Friedhof mit Grabmälern aus dem 18. Jh.; in unmittelbarer Nähe führt die Wegverbindung Rudolstadt-Großkochberg vorbei (Quelle: ...wikipedia.org-wiki-weitersdorf)

Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner, 1988 s.o. S. 65-66, Nr. 107 m. Abb. 188 (Kopie), daraus: 2. F. Danz, Mittheilungen über Steinkreuze ..., Schwarzb.-Rudolst.-Landeszeitung 116/77, Beil. 30. März, Rudolstadt 1884, 3. P. Lehfeldt, Bau-u. Kunstdenkm. Fürstenthum Schwarzb.-Rudolst., Bd. 1, Jena 1894, S. 87 m. Zeichn. S. 90, 4. H. Bergner, Handbuch der kirchl. Kunstaltertümer in Deutschland, Leipzig 1905, S. 366 m. Zeichn., 5. R. Neumann, Alte Steinkreuze in der Gegend der mittleren Saale, Weißenfels 1907, S. 20, 6. K. Birkner, Mord- und Sühnekreuze in der Rudolst. Gegend, in: Schwarzburgbote 21, 20. Juni, Rudolstadt 1926, 7. E. Franke, Sühnekreuze in der Umgegend Rudolstadts, in: SB 7, 16. März, Rudolst. 1928, 8. H. Deubler, Die Wüstungen im Kreis Rudolstadt, in: Rudolst. Heimathefte 1, Rudolst. 1955, S. 22-32/52-64/87-92 u. Über die Entstehung von Orts- u. Flurwüstungen im Kr. Rudolst., in: RHH, Rudolst. 1958 u. Waldlandsagen..., Jena 1970, S. 12-13, 9. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960, S. 60, Nr. 379, 10. O. Mühlmann, Denkmalgeschützte Bauwerke im Kreisgebiet. Die Kapelle in Weitersdorf, in: RHH 9, Rudolst. 1963, S. 264-268 m. Abb., 11. R. Künstler, Stand der Steinkreuzforschung in der DDR, RHH 16, Rudolst. 1970, 9/10, S. 212-217, 11/12, S. 260-266, 12. H. Deubler-R. Künstler-G. Ost, Steinerne Flurdenkmale in Ostthüringen, Gera 1978, S. 39/76, 13. B. Schnabel-F. K. Azzola, Die Steinkreuze in Rheinhessen, in: Alzeyer Geschichtsblätter 15, Alzey 1980, S. 83-207 m. Abb. S. 108

kopie lit. f. stoerzner 1988 partschefeld

Uhlstädt-Kirchhasel, OT Partschefeld, Lkr. Saalfeld-Rudolstadt, nordöstl. Ortsrand, südl. am Weg vom Dorf zum Culmsen, vor dem Zaun des dortigen, etwa dreieckigen Gartengrundstückes im Wegewinkel, Steinkreuz  

Obertägige Maße: Höhe 1,35 m, Br. 0,47, T. 0,22, das relativ langschaftige Steinkreuz lat. Form aus Sandstein ist durch Abschlag eines Armes verstümmelt, lässt aber hinsichtlich des verbliebenen Ansatzes Asymmetrie erkennen, weil die Kreuzarme in unterschiedlichen Höhen angesetzt sind (Verf.); die Ansichtsseite zeigt auf dem Schaft eine vertikale, kaum noch erkennbare lineare Einritzung, die nach Lit. D. Maaser, 1972, als Schäferstab gedeutet wird (Verf. frei nach Lit. F. Störzner, 1988) 

nach der Sage sollen sich hier zwei Schäfer im Streite über die Hutplätze gegenseitig erschlagen haben, und einer der Schäfer liege unter dem Kreuz begraben (Lit. D. Maaser, 1972, S. 15)

im Zusammenhang mit dieser Sage existierte ein zweites Steinkreuz, das südl. vom Ort auf dem ‘Kreuzenberg’ stand und 1931, nach anderem Bericht von A. Fritz, Partschefeld, kurz nach 1948, zerschlagen wurde; darunter liege der zweite Schäfer begraben (Lit. D. Maaser, 1972)

Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner, 1988 s.o. S. 57-58, Nr. 93 m. Abb. 105 (Kopie), daraus: 2. R. Bürner, Sühnesteine, in: Thür. Monatsblätter 23 / 9, Erfurt 1915/16, S. 120-122, 3. H. Deubler, 1955 s.o. S. 199, 4. H. Köber, 1960 s.o. S. 59, Nr. 367, 5. D. Maaser, Die Steinkreuze von Partschefeld, in: RHH 18 s.o. 11/12, S. 264, Rudolstadt 1972, 6. H. Deubler-R. Künstler-G. Ost, 1978 s.o. S. 40/75

c.2019 www.kreuzstein.eu