gedenkstein eberswalde

Eberswalde, Lkr. Barnim, Heegemühler Straße, vor dem Zaun des Westendstadions, ‘Mordstein’

Obertägige Maße: Höhe 1,30 m, Br. 0,45, T. 0,25

der giebelfgörmig gestaltete Erinnerungsstein bezeichnet die Stelle einer Mordtat, auf der Vorderseite die eingetiefte, mit schwarzer Farbe nachgezogene Inchrift: ‘Flösser / Regimenter / Schönfeld / a. Schöpfurth /  i.d. 26. Juli 1867 / erschossen.’; gegen Ende des 19. Jh. war die von Waldwegen durchzogene Gegend um die damalige Eisenhammer Chausse im Westen der Stadt Eberswalde noch recht unberührt; an jenem Tag holte der Flößerregimenter Schönfeld (Vorsteher) aus Schöpfurth vom Rentamt in der Breiten Straße wie immer die Lohngelder für die Flößer seines Dorfes; bei der Stolz’schen Mühle im Wirtshaus Warbeckes Ecke kehrte er ein um sich für den langen Heimweg zu stärken, doch ein hier anwesender junger Arbeiter aus Biesenthal namens Liepner wurde des großen Geldbetrages gewahr, den Schönfeld in einer Geldkatze am Gürtel unter dem Rock trug; unbemerkt folgte er ihm auf dem Heimweg und bei den Eisenhammer Kusseln erschoss er den Flößerregimenter, raubte das Geld und verschwand; alsbald fanden den Toten zwei Frauen, die Mittagsbrote zum nahen Eisenhammer trugen, am Abend brachten die beiden Söhne, ebenfalls Flößer, den toten Vater nach Hause; um die Stelle der Untat zu kennzeichnen kerbten sie ein Zeichen in eine Kiefer, tagsdarauf schafften sie Reisig zu einem großen Haufen heran - die Örtlichkeit ‘Toter Mann’ war geboren und jeder Vorbeikommende warf einen Zweig darauf, so hielt sich der Haufen lange Zeit; der Mörder konnte wenig später ermittelt werden und musste eine lebenslange Zuchthausstrafe verbüßen; 1870 setzte man den Erinnerungsstein; Christian Friedrich Schönfeld wurde am 6. Juni 1794 in Schöpfurth geboren;   während der Napoleonischen Kriege diente er im 3. Batallion des 3. Kurmärkischen Landwehr-Infanterieregimentes gegen die Fremdherrschaft; 1814 heiratete er eine Büdnerstochter (Kleinbauer) aus Steinfurth; durch Holzflößen unterhielt er seine Familie; 1833, nach dem frühen Tod seiner Frau, heiratete er Johanna Henriette Freimuth und arbeitete sich in dieser Zeit zum Flößerregimenter empor, das Amt, welches er bis zu seinem gewaltsamen Tod, im 73. Lebensjahr, ausübte (Verf.)

Quellangaben: Bildquelle: R. Stange, freier Mitarbeiter, Lit.: frei nach dem Eberswalder Jahrbuch für Heimat- Kultur- und Naturgeschichte 1998-99, Seite 137-141, Internet:

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