Grafenau, OT Döffingen, Lkr. Böblingen, A/B/C: südl. im Ort, bündig vermauert in einer Gebäudewand im Bereich 'Dätzinger Straße' südl. Ende 'Bei der Linde' bzw. 'Mühlgasse', 3 Steinkreuze

Maße: s. Ang. B. Losch 1981

Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 7219 Weil der Stadt R 93600 H 96870. In die Mauer der Scheune Dätzinger Straße 111 eingefügt (Numerierung von links nach rechts). Beschreibung: (I) Buntsandstein, (II) Schilfsandstein, (III) Buntsandstein. (I) am rechten Arm nachträglich abgerundet, am Schaft abgeschliffen. (II) Schaft fehlt. (III) zeigt ganzflächig Bearbeitungsspuren. Maße: (I) Höhe 0,70 m, Br. (0,53), (II) (0,45), 0,62, (III) 1,0, 0,71, Form: (I) grob gefügt mit niedrigem Kopf; Querbalkenansicht etwas verkleinert. (II) auffallend hohe Querbalkenansicht, die rechte Armaußenfläche leicht zum Kopf hin geneigt. (III) leicht betonte Querbalkenlänge, etwas seitlich verschoben. Zeichen: (I) Große Pflugschar, aufwärts gerichtet, Spitze abgerundet; breiter, nach unten erweiterter Schaft. (II) Winkeleisen. (III) Pflugschar, nach unten weisend, Schaft breit und parallelkantig. Datierung: (I) ca. Mitte 15./16. Jh. (II) ca. Ende 15./Anfang 16. Jh. (III) ca. 15./16. Jh. Volkstümliche Überlieferung: Im Dreißigjährigen Krieg sollen sich ein Metzger, ein Maurer und ein Zimmermann in großer Hungersnot um eine Ratte gestritten haben. Zwei seien ums Leben gekommen; der dritte habe die Ratte verzehrt, sei jedoch ebenfalls bald gestorben, da die Ratte vergiftet war. Zum Andenken seien die Kreuze mit den  Berufszeichen der Umgekommenen errichtet worden (Mitt. v. Hauptlehrer Reger, Döffingen, an die LV (N, C/31). Entsprechend: Drei hätten sich in der Hungersnot umgebracht 'wegen einem Ratt', weil sie 'nix zum Fressen' gehabt hätten. Man sehe noch 'das Zimmermannszeichen, den Winkel und die Maurers-Kelle'. Ähnlich: Drei Menschen haben sich in großer Hungersnot wegen einer Maus umgebracht' (Textkopie B. Losch 1981)  

Quellangaben:  Lit.: 1. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken - Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 9, Grafenau I-III, Ortsteil Döffingen (o.F.), daraus: 2. Karl Heß, Sühnekreuze an einem Döffinger Fachwerkhaus, in: Aus Schönbuch und Gäu (Beil. z. Böblinger Boten), 1957, N. 12

Internet: 1. ...kleindenkmale-bb.de-Döffingen, Sühnekreuze m. 3. Fotos

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Döffingen D: nordöstl. vom Ort, ca. 250 m nach dem Ende bzw. letzten Anwesen der Ortsstraße 'Zum Ulrichstein', deren Verlängerung nordwärts am Waldrand entlang zum Standort führt, 'Ulrich-Gedenkstein'

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), obeliskenförmiger Gedenkstein mit eingerillter Inschrift, die an den Tod des Grafen Ulrich von Württemberg, am 23. August 1388, in der Schlacht bei Döffingen erinnert; Inschrift: 'Zur / Erinnerung / an den hier am 23. Aug. / 1388 / gefallenen / Graf Ulrich / 1888', darunter das Württembergische Wappen im Relief (Verf.)

'Der Ulrichstein ist ein historisches Denkmal in der baden-württembergischen Gemeinde Grafenau, welches 1888, im 500. Todesjahr des Grafensohnes Ulrich von Württemberg, errichtet wurde. Das Denkmal ist 1,50 Meter hoch und besteht aus rotem Sandstein. Graf Ulrich fiel in der Schlacht bei Döffingen im Jahre 1388, welche als die größte und blutigste Schlacht des 14. Jahrhunderts in ganz Süddeutschland gilt. Er führte die Vorhut der Armee des Landesfürsten, die hier in den Kampf gegen die Freien Reichsstädte zog. Die gesamte Vorhut wurde aufgerieben. Doch seinem Vater, Eberhard dem Greiner, der mit der Hauptarmee kam, gelang es, die Schlacht noch zu gewinnen. Die Schlacht bei Döffingen gilt als die entscheidende Schlacht, durch welche die Macht des Schwäbischen Städtebundes zerbrach, und die somit das Herzogtum und später das Königreich Württemberg ermöglichte (Textkopie: Quelle: ...wikipedia.org-wiki-Gedenkstein-Ulrichstein)

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. ......wikipedia.org-wiki-Gedenkstein-Ulrichstein, daraus: Textkopie, 1 Foto Ulrichstein ohne Gitter v. 15.11.2005 (Kopie), Urheber: 'Giftzwerg 88' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY-SA 3.0, 1 Foto mit Gitter v. Mai 2005 (Kopie), Urheber: 'Markus Hagenlocher' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY-SA 3.0, 2. ...old.zeitreise-bb.de-Döffingen-Ulrichstein m. Foto

verschwundene Steinkreuze:

Grafenau, OT Dätzingen
'An der Straße nach Aidlingen. Flst. 1239. Vermutlich beim Straßenbau 1969/71 abhanden gekommen. Vor Jahren sei hier jemand ums Leben gekommen' (Textkopie B. Losch 1981)

Quellangaben: Lit.: 1. B. Losch, 1981, S. 14, 1. Grafenau, Ortsteil Dätzingen

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