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Wennigsen, OT Bredenbeck, Region Hannover, A: nordseitig an Straße nach Holtensen, am Radweg, ‘Rästepahl’

Obertägige Maße: Höhe 0,76 m, Br. 0,35 T. 0,35, der im Volksmund ‘Rästepahl’ genannte Kreuzstein weist einen etwa quadratischen Grundriss auf und ist oben gerundet; die Ansichtsseite zeigt ein kleines eingeritztes Kreuz (8 cm) die beiden östl. Kanten sind vom Boden bis kurz über die Mitte gefast; Ost- u. Westsseite mit Längsrillen von der Mitte bis zum Boden; Bredenbeck wird erstmals 1025 urkundl. erwähnt; 1388 wurden die Herren Knigge Besitzer des Schlosses zu Bredenbeck; der Stein soll die Örtlichkeit des Kniggeschen Gerichtes bezeichnen, wird aber auch als Gemarkungsgrenzmal gedeutet; hier rasteten die Leichenzüge von Bredenbeck nach dem Holtenser Kirchhofe, sowie Kiepenträger; von daher rührt die volksmundliche Bezeichnung ‘Rästepahl’ her; nach der Sage halte sich um die Mitternachtsstunde in der Nähe des Steines ein weißes Kalb auf, welches den Passanten den Hals umdreht, wie einem Pastor aus Holtensen widerfahren ist (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-E. H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg 1988, S. 110, daraus: 2. F. H. Hesse, Führer durch Hannover Stadt und Land, o.J., S. 186

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Bredenbeck, B: südwestl. des Ortes, Gelände des 1924 geschlossenen Kalkwerkes, Waldrandzone Deister, ‘Ernst-Adele-Stein’

Obertägige Maße: Höhe 1,15 m, Br. 0,67 T. 0,27, der giebelförmig gestaltete Erinnerungsstein aus Sandstein zeigt auf der Vorderseite eine ovale, geglättete Fläche im Lorbeergranz mit eingerillter Inschrift: ‘Ernst  Adele / 1866 / 5. Januar / 1916’

rückseitig vertieftes rechteckiges Inschriftsfeld mit 9 eingerillten Nachnamen, untereinander, die Stifter des Steines: Schnücke, v. Frankenberg, Schaper, Remmers, Schwarz, Herbst, Wittstruk, Behnsen, Budd; der Erinnerungsstein wurde am 5. 12. 1916, anlässlich der goldenen Hochzeit von Ernst Freiherr Knigge u. seiner Gattin Adele, Gräfin v. Bernstorff, gesetzt; E. Knigge wurde während kommunistischer Unruhen 1920 in Endorf am Harz ermordet, sein Grab auf dem Kniggeschen Waldfriedhof in Wennigsen-Steinkrug (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Günther Klapproth, Gedenksteine im Deister, 2002, S. 62 Nr. 56

Bredenbeck, C: ca. 300 m westl. des ehem. Kalkwerkes, am Frauenweg (s.o.r.)

Obertägige Maße: Höhe 0,83 m, Br. 0,67, T. 0,40, der trapezförmige Erinnerungsstein aus Sandstein zeigt auf vertief ter rechteckiger Fläche der Vorderseite die eingerillte Inschrift: ‘JUBILÄUMS / EICHE / 1312 / 1912’

die Familie der Freiherren Knigge, ein Uradelsgeschlecht der Region, ist seit dem Jahre 1338 in Bredenbeck nachgewiesen; ein Ritter Hermann v. Knigge erwarb das damalige Schloss, heute das Gutshaus; zum Grundbesitz gehörten später, neben ausgedehnter Feldflur, große Waldparzellen des südöstl. Deister, der Knigg. Forst; Freiherr Adolf Knigge, geb. 16. 10. 1752, gest. 6. 5. 1796, schuf als vielbeachteter deutscher gesellschaftskritischer Schriftsteller u.a. das Werk ‘Über den Umgang mit Menschen’, das die Grundlage der bekannten Knigge-Anstandsregeln bildete; Wilhelm Freiherr Knigge-Harkerode, 1861-1928, (s. Schreibfehler) förderte maßgeblich Handwerk und Bergbau; es entstand die Glasverhüttung im Nachbarort Steinkrug, noch heute im markanten Denkmal des Schmelzofens erkennbar sowie das Kalkwerk am Deister in Bredenbeck; Harkerode, ein Ort im heutigen Landkreis Mansfeld-Südharz, einst zur Herrschaft Arnstein, der der Grafen v. Mansfeld-Vorderort gehörend, ist eng mit der Geschichte des Hauses Knigge verwurzelt; als um 1678 dieses Fürstenhaus verarmte ging dessen Besitz, vorerst ohne die Burg Arnstein, durch Verpfändung an die Freiherren Knigge über; 1812, unter der Regierung des Königreichs Westfalen, fiel aller Besitz, einschließlich der Burg, an die neuen Eigentümer; um 1700 begannen die Knigges am Ortsrand, nahe des Flüsschen Eine, mit dem Bau eines neuen Schlosses, welches bis zur Enteignung im Jahre 1945 in ihrem Besitz blieb; an das 600 jähr. Bestehen der Freiherren Knigge soll der ‘Jubiläumsstein’ mit der heute abgegangenen ‘Jubiläumseiche’ erinnern

Rückseite komplett geglättet, eingerillt: ‘Wilhelm / Freiherr Knigge / Hakerode, Ernst, Frhr. Kn. Endorf, Odal / Beienrode, Norvin / Hannover, August / Leveste, Moritz / Braunschweig, Jobst / Hannover, Adam / Zehren, Wilhelm / Grunau

detail inschrift

Quellangaben: Lit.: 1. G. Klapproth s.o. S. 61, Nr. 55

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Bredenbeck, D: westl. des Ortes am Frauenweg, ‘Schulze-Stein’

Obertägige Maße: Höhe 0,86 m, Br. 0,67, T. 0,25, der Gedenkstein aus Sandstein an den Revierförster Friedrich Schulze trägt folgende Inschrift: ‘DEM ANDENKEN DES / REVIERFÖRSTERS / FRIEDRICH SCHULZE  + 1913 / ER HEGTE 42 JAHRE / VON 1868 - 1910 / DIESEN WALD / DIE FREIHERRN KNIGGE / BREDENBECK’

Quellangaben: Lit.: 1. G. Klapproth, s.o., S. 60 Nr. 54                                               

Bredenbeck, E: auf dem Gelände des Bredenbecker Sportplatzes, ‘Warnecke-Stein’

Maße ab Sockel: Höhe 1,10 m, Br. 1,30 T. 0,40, sandsteinerner Gedenkstein des Bredenbecker Lehrers August Warnecke, 1878-1932

Quellenangaben: Lit.: 1. G. Klapproth s.o. S. 63 Nr. 57, daraus für alle Objekte: 2. Friedrich Wüllner, Festschrift ‘1200-1950’ 750 Jahr Wennigsen, Wennigsen 1950 u. Der Deister - ein Erlebnis für Wanderer, Barsinghausen 1980 

verschollene Objekte: Bredenbeck, ‘Judenstein’ oder ‘Moritzstein’, im Waldgebiet des Deister an der Westgrenze des sog. ‘Holtenser Hau’, an dem von der Alten Hämelschen Straße nördl. abzweigenden Wege; der Denkstein wurde 1858 zur Erinnerung an den Tod des 18 jähr. Moritz Blumenthal aus Springe aufgestellt; jener hatte im Auftrag seines Vaters in Bredenbeck Rechnungsgelder im Werte von 18 Talern einkassiert  und wurde auf dem Heimweg überfallen und ermordet; der Stein ohne Inschrift wurde von den Angehörigen aufgestellt; heute erinnert nur noch der Judenweg an dieses Geschehnis (Quelle: Lit.: 1. M.-B. s.o. S. 111, daraus: 2. G. Gewecke, reisen im Kniggen Land, Bredenbecker Chronik 1255 - 1970, Selbstverlag 1970, S. 144, 3. F. H. Hesse, o.J. S. 153)

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