steinkreuz beiersdorf andere seite
standort

Pölzig, OT Beiersdorf, Lkr. Greiz, westl. Dorfrand, im Winkel der Einm. ‘An der Bahn’                                                  

Obertägige Maße: Höhe 1,05 m, Br. 0,45, T. 0,20, das hohe Steinkreuz aus Sandstein mit nach unten verbreiterten Schaft weist eine reparierte Bruchstelle unter seinen gerundeten Armen auf; auf dem Kopf, der wohl ursprünglich nur angedeutet war, zwei näpfchenförmige Vertiefungen als Abriebsmale deutbar s. Einf. (Verf.) im unteren Schaft soll noch vor einigen Jahren eine eingeritzte Schwertspitze zu sehen gewesen sein, die von den Dorfleuten auch als Schlüssel gedeutet wurde; am 24. 11. 1979 wurde das Denkmal von seinem ca. 15 m weiter westl. gelegenen ursprünglich Standort, an einem Geräteschuppen, durch G. Kemnitz, Gera und den Mitgliedern des Jugendklubs im Museum für Geschichte, Gera unter Leitung von W. Führ an den heutigen Platz gesetzt; am alten Platz diente das Kreuz als Prellstein und wurde mehrmals von Fahrzeugen umgerissen, wobei es zerbrach und 1967 von O. Köhne, Beiersdorf wiederhergestellt; nach dörflichen Erzählungen sollen hier durchziehende Zigeuner ein Kind beerdigt haben, worauf sich diese Leute bis nach dem 1. Weltkriege am Kreuz bekreuzigten; das Denkmal ist symbolisch im ehemaligen Gemeindesiegel des Ortes Beiersdorf aufgenommen worden; auf der Hinweistafel am Kreuz wird es um 1420 angesetzt; das Sühnekreuz von Beiersdorf steht an einer typischen Örtlichkeit derartiger Denkmale, hier am westl. Dorfrand gab es früher ein wichtiges Wegekreuz, heute noch in den abgehenden Feld- bzw. Wirtschaftswegen erkennbar, alte Wege nach den Dörfern Hirscheld, Wernsdorf und Hermsdorf (Verf.)  

Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirke Gera-Suhl, Weimar 1988, S. 18, Nr. 14 m. Abb. 14, daraus: 2. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960a, S. 63, 3. G. Kemnitz, Bodendenkmäler der Heimat, Gera 1964, 1979, 1980, 4. A. Reuter, Alte Steinkreuze der Heimat, Gera 1968a, S. 12, 5. R. Beier, Geschichte von Pölzig (Otto Kühne) Weimar 1969

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