kreuzstein barsinghausen
standort

Barsinghausen a. Deister, Region Hannover, A: Osterstraße 7a, überragend in Vorgartenmauer eingesetzt

Obertägige Maße: Höhe 1,10 m, Br. 0,65, T. 0,14, der gerundete Kreuzstein aus Sandstein mit einigen randumlaufenden Beschädigungen wurde 1866 als Laufsteg über einem Graben als Denkmal erkannt und aufgestellt; lange Zeit diente er als Rückenlehne einer Steinbank, bis die Integrierung im Zuge der Neugestaltung der Örtlichkeit erfolgte; das Denkmal zeigt folgende eingerillte Inschrift:

‘ANNO 163(...) / DEN 3 MAY VOR / MITTAGS ZWIS / CHEN 1 VND 2 VHR / IST HEINRICH SCHEIN / VON 3 MORDEREN VN / STRASSENREVBERN AVF / DIESER STEDE NIEDERG / MACHET VND ENTLEIB / WORDEN SEINES ALTER / IM 27 IAHR’

Rückseite durch Heckenbewuchs und höheres Bodenniveau des Gartens nicht zugänglich bzw. einsehbar, zeigt ein sich überschneidendes, schmalbalkiges lat. Kreuz mit eingekehlten Enden; im unteren Teil soll ein Spieß oder auch Saufeder (mittelalterliche Jagdwaffe zur Wildschweinjagd) eingemeißelt sein

Quellangaben: Lit.: 1. Werner Müller-E. H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, Hameln 1988, S. 81 m. Abb. Nr. 3622.1, daraus: 2. A. Hoffmann, Die mittelalterlichen Steinkreuze, Kreuz- u. Denksteine in Niedersachsen, Hildesheim/Leipzig 1935, S. 65, 3. A. Kageler, Bilderchronik des Landes vor dem Deister, Hannover 1935, S. 33-49, 4. A. Wipprecht, Kreuzsteine in Niedersachsen, in: Niederdeutsche Heimatblätter, Hannover 1924, S. 87

gaertner stein
standort

Barsinghausen a. Deister B: ca. 2 km südwestl. des Ortes im Deister nahe der Lauenauer Allee, 80 m südwestl. der Hütte der Forstinteressentenschaft Barsinghausen-Altenhof weglos im Wald, Forstflur Gärtnerbusch, ‘Gärtnerstein’

Obertägige Maße: Höhe 0,95 m, Br. 0,51, T. 0,10, der Erinnerungstein neuerer Zeit bezeichnet die Stelle im Waldgebiet des Deisters, wo ein Mensch zu Tode kam; auf der Vorderseite die eingehauene, interpunktierte Inschrift:                                                                                                                                                                                 ‘HIER. STARB. / DER. GERDNER. / FRIEDRICH. VOLKER / A. BARSINGHAUSEN. / AM. 16. MÄRZ. 1823’

die genauen Sachverhalte sind umstritten; nach Marquardt, s.u., ist der Gärtner Friedrich Volker aus Barsinghausen beim Sammeln von Tannengrün von einem Eber derartig angegangen worden, dass er am Platze verstarb; Wildhagen-Mierau, s.u., geben einen Jagdunfall wieder, bei dem der Klostergärtner Volker als Wilddieb sein Unwesen trieb und durch einen versehentlich ausgelösten Gewehrschuss zu Tode kam; ein Eintrag im Barsinghauser Kirchenbuch lautet sinngemäß, dass sich der 29 jährige Heinrich Friedrich Christoph Volker durch Unachtsamkeit beim Abstellen seines Gewehres selbst erschoss   

Quellangaben: Lit.: 1. Günther Klapproth, Gedenksteine im Deister, Hannover 2003, S. 25, Nr. 19, daraus: 2. Hans-Helmut Marquardt, Barsinghausen 1972, 3. Gudrun Wildhagen-Udo Mierau, Über den Deister gehen, Bd. 1, 1998, 4. Kirchenbuch Barsinghausen

becker stein deister
standort

Barsinghausen a. Deister C: ca. 2,2 km südl. des Ortes, Forstflur ‘Emmerkenbrink’, 50 m nach Abzweig (Schutzhütte Stern) Bierweg von Weg zum Deisterkamm (Alte Taufe) ‘Becker-Stein’ 

Obertägige Maße: Höhe 1,0 m, Br. 1,2, T. 0,36, der bearbeitete Findlingsblock aus Wesersandstein mit beidseitig geglätteten Flächen steht aus Gründen von Zugänglichkeit in der Nähe der Stelle eines Unglücksfalles mit tödlichen Ausgang; die Deister-Leine-Zeitung (DLZ) vom 19. August 1987 berichtet folgendes (Quelle: G. Klapproth, s.u.): Barsinghausen, Ein tragischer Unglücksfall ereignete sich am Freitag im Deister oberhalb von Barsinghausen in der Nähe der Wegekreuzung Am Stern. Der 54 jährige Waldarbeiter Helmut B. aus Wennigsen, Mitarbeiter des Klosterforstamtes Wennigsen, wurde beim Holzfällen von einem herabstürzenden Baum schwer verletzt und verstarb noch an der Unfallstelle. Ein in der Nähe arbeiten der Kollege berichtete, dass sich der Baum beim Fallen in der Krone eines anderen Baumes verfangen habe und dann so schnell herabgestürzt sei, dass sich Helmut B. nicht mehr durch einen Sprung in Sicherheit bringen konnte. Bei dem Getöteten handelt es sich um einen erfahrenen Mann, mit über 30 jähriger Berufspraxis.

Quellangaben: Lit.: 1. G. Klapproth s.o. S. 29, Nr. 23 (Beckerstein II)

detail inschrift
ernst august jagdstein
standort

Barsinghausen a. Deister D: ca. 1,2 km südl. von Objekt C, 50 m westl. des Bierweges weglos auf Waldlichtung, 90 m nach dessen Abzweig vom Weg zum Kammweg, ‘Ernst-August-Jagdstein’ 

Maße ab Sockelplatten: Höhe 1,05 m, Br. 0,62, T. 0,62 (Sockel: H. sichtb. 0,15, Br. 1,20-1,20) der 1842 aufgestellte Denkstein erinnert an eine am 5. und 6. Oktober stattgefundene Jagd Ernst-August (1771-1851), König von Hannover, Sohn von Georg III. (1738-1820) im Deister; s.r. Inschrift mit den Daten, sowie der Auflistung des erlegten Wildes; nach der PDLZ vom 24. 11. 1938 ist das Denkmal von Heinrich August Wilhelm Blume angefertigt worden, der seit etwa 1821 das Privileg Königlicher Hofsteinhauermeister genoss (ein zweiter E.-A.-Jagdstein steht nordwestl. von Springe)  

Quellangaben: Lit.: 1. G. Klapproth s.o. S. 30, Nr. 24 (Ernst-August-Jagdstein II.)

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