kopie lit. f. stoerzner 1988 kopie lit. f. stoerzner 1988 kopie lit. f. stoerzner 1988

Bachfeld, Lkr. Sonneberg, A: ca. 2,5 km westl. des Ortes an der Nordseite der B 89 Richtung Eisfeld am Waldrand (ca. 200 m nach beidseitigem Waldeintritt bzw. ca. 450 m nach dem Abzweig nach Heid), ‘Schweden- / Franzosenstein’, Kreuzstein 

Obertägige Maße: Höhe 0,64 m, Br. 0,53, T. 0,23, der gerundet abschliessende, arg ausgewitterte Kreuzstein aus Sandstein zeigt auf der Ansichtsseite (Ostsüdostseite) ein lat. Balkenkreuz im Relief ( 2 cm) mit nach außen verbreiterten Enden, dessen Querbalken durch Korrosion beeinträchtigt ist; das Denkmal steht quer zur Straße in der Wüstungsgemarkung Grub, in der Flur ‘Wöllfeld’ oder auch ‘Gruber Berg’ (Verf. frei nach Lit. F. Störzner, 1988); der Stein wurde 1925 herausgerissen und wohl an gleicher Stelle wieder aufgerichtet (Lit. W. Greiner, 1925); bei Straßenausbau 1968 erfolgte durch H. Müller, Schalkau, und Förster Popp, Mausendorf eine Versetzung um wenige Meter nach Norden (Lit. F. Störzner, 1988)

nach der Überlieferung soll hier im Dreißigjährigen Kriege, 1632, ein ‘Soldatenjunge’ erschlagen worden sein; in einem Aktenstück der Coburger Regierung heißt es unter dem 3. Juli ‘in Sachen eines entleibten Soldatenjungens’ wörtlich: ‘Zudem ist der bemelter Soldatenjunge an der Straße des Berges jenseits Eisfelds, wo der Grüber Fur endet, erschlagen worden’ (Lit. W. Greiner, 1925); nach einer Mitt. des Staatsarchiv Coburg vom 4. 10. 1985 konnte dieser Originalbeleg trotz intensiver Suche nicht aufgefunden werden, und damit ist die Zuordnung des Beleges nicht eindeutig erwiesen, aber sehr wahrscheinlich (Verf. frei nach Lit. F. Störzner, 1988); der schwedische Soldatenjunge soll wegen einer Dieberei von einem Bauern erschlagen worden sein (Lit. H. Durstewitz, 1974)

weitere Überlieferungen wollen wissen, dass hier ein schwedischer oder französischer Soldat begraben liege (Lit. H. Schippel, 1930), nach Lit. W. Greiner, 1925, ein russischer und bei E. Plat, 1920, berichtet von einem Postillion, der hier erschlagen und beraubt wurde (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirke Gera-Suhl, Weimar 1988, S. 126-127, Nr. 86 m. Abb. 89 (Kopie), daraus: 2. E. Plat, Über Steinkreuze in Franken und Thüringen, in: Das Bayerland 31, München 1919-20/ 15, S. 249-252 m. Abb., 3. W. Greiner, Das Grab auf dem Gruber Berg - Blätter zur Heimatgeschichte der Schalkauer Zeitung 1, Schalkau 1925-26/ 2, S. 8, 4. H. Schippel, Sühnekreuze und andere merkwürdige Steinmale der Heimat, Sonneberg um 1930, Bl. 3, Manuskr. Spielzeugmuseum Sonneberg, 5. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960, S. 64, Nr. 431, 6. H. Durstewitz, Über Wallfahrtssteine und Sühnekreuze - Thür. Landeszeitung 30, Beil. Weimar 1974, 157, 7. H. Stieler, Stumme Zeugen der Geschichte - Freies Wort 31 (SED-Organ, Suhl) Beil. 22, m. Abb., Suhl 1982, 8. F. Störzner, Steinkreuze in Südthüringen, Thür. Tageblatt 41, Weimar 1986, 184/196/208

Bachfeld B: ca. 2 km westl. des Ortes, ca. 250 m südl. bzw. 200 m westl. der B 89 (abzweigende Straße nach Heid ca. 200 m nach Süden und hier abzweigenden Waldweg 70 m nach Südosten folgen, im Bereich des Waldrandes; oder am nördl. Ende der markanten Rechtskurve Richtung Eisfeld genau 200 m Luftlinie Richtung Westen), ‘Gruber Docke’

Obertägige Maße: Höhe ges. 1,18 m, ab Grundplatte 0,98, Br. / T. Schaft 0,25, H. Kopfteil 0,22, Br. / T. 0,38 (sog. ‘Docke’, s. allgem. Beschreibung unter Stelzen)

das arg ausgewitterte Denkmal aus Sandstein besteht aus einer vierseitigen Steinsäule mit abgefasten Kanten, mittig eingelassen in eine quadratische Sockelplatte (0,90), die oben in einem quaderförmigen Kapitell ausläuft; in der Kehlung des Überganges und auf dem Scheitel des Kopfes, neben einem eingetieften Kreuzchen, lochartige Vertiefungen, die als Abriebsmale deutbar sind, s. Einf. (Verf. frei nach Lit. F. Störzner, 1988) 

der Stein steht in der Wüstungsgemarkung Grub mit den Flurnamen ‘Steingeböß’ oder auch ‘Gruber Berg’, wurde 1969 auf Veranlassung von H. Müller, Schalkau, durch Bachfelder Gemeindearbeiter renoviert, dabei um 45 ° verdreht in die Grundplatte wieder eingesetzt; nach Lit. H. Schippel, 1930, habe hier im Streite um die Hut ein Schäfer einen anderen erschlagen; Lit. H. Reuter, 1938, gibt an, das nach überlieferten Zeitzeugenberichten an diesen Docken die Wallfahrer rasteten und beteten, wohl auch Gaben opferten (Verf. frei nach Lit. F. Störzner, 1988)

Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner, 1988 s.o. S. 127, Nr. 87 m. Abb. 90 (Kopie), daraus: 2. E. Plat, 1920 s.o. S. 250 m. Abb., 3. W. Greiner, Die Wallfahrtskapelle am Bleßberg - Heimatbuch für das obere Werratal und die angrenzenden Gebiete 1, Sonneberg 1925, S. 87-91 und Die Wüstungen in der Bachfelder Flur, Südthür. Heimatbl., Sonneberg 1927, 4. A. W. Müller, Sagen des Kreises Sonneberg, Sonneberg 1925, S. 38, 5. H. Schippel, 1930 s.o. Bl. 3, 6. H. Reuter, Von den Martersteinen und Docken im Sonneberger Hinterland - Blätter zur Heimatgeschichte, Beil z. Schalkauer Zeitung 7, 1932-33, 5, S. 33-38 m. Abb. und Merkwürdige Steine an einem alten Stelzener Wallfahrtsweg - Mitt. des Landesverb. des Thür. Heimatschutz, Beil z. Thür. Fähnlein 4, Jena 1938, S. 88-89, 7. P. Georgi, Von den alten Steinkreuzen oder Sühnesteinen im Bezirke Suhl, Schleusingen 1959, Bl. 8, 8. H. Köber, 1960 s.o. S. 66, Nr. 454, 8. H. Durstewitz, Was sind ‘Docken’ ? - Selten gewordene Wallfahrtssteine im Schalkauer Hinterland, in: Thür. Landeszeitung 29, Beil. Weimar 1973, 136 und 1974 s.o., 9. R. Künstler, Bildstöcke in Thüringen - Das Kleindenkmal, Wissensch. Schriftenreihe der Arbeitsgemeinschaft Denkmalforschung (AGD) Frankfurt/Main 1979, S. 5, 10. H. Stieler, Docken - Rastplatz für Wallfahrer, Thür. Tageblatt 35, Weimar 1980, S. 68 u. weitere Publikationen 1983/84/85

Bachfeld C: ca. 700 m nordnordwestl. des Ortes, am Fuß des Kirchberges, im südwestl. Teil des dortigen Waldstückes auf einer Geländeterrasse unter der Hochspannungsleitung (‘Weihergasse’ nördl. aus dem Ort folgen, nach letztem Anwesen Fahrweg nach Westen (links) bergauf zum Waldrand, hier ca. 200 m Luftlinie in nordwestl. Richtung und 70 m vom westl. Waldrand), ‘Kräuslein-Stein’ (Marterstein der Kräuslein)

Obertägige Maße: Höhe 0,84 m, Br. 0,30, T. 0,24, der Gedenkstein (Material derzeit unbekannt, Verf.) mit quadratischem Grundriss besitzt ein gesimst überstehendes Kopfteil und zeigt auf der Ansichtsseite (Südseite) die eingerillte Inschrift nach Lit. F. Störzner, 1988:                                                                                                                                                                       ‘Ein Blitzstrahl / schlug sie todt zur Erde / Gieb Go (tt) daß uns / (dies) Loos ... werde / Begraben den 11 ten / Juni / 1864’

Nordseite: vierzeilige Inschrift (derzeit unbekannt, Verf.), darunter: ‘1841’, auf der Ost- und Westseite je linear eingetieft ein lat. Balkenkreuz mit Dreipass verzierten Enden (symb. Vater, Sohn, Heiliger Geist, Verf.)

das Gedenkmal stand bis 1979 etwa 400 m weiter südl. in der Feldflur und wurde im Zuge von Separation durch die damalige LPG an den heutigen Platz versetzt (Lit. F. Störzner, 1988) (Zusammenlegung von Grundbesitz innerhalb einer Gemeinde, Verf.)

Sterbeeintrag Pfarrarchiv Schalkau, Sterberegister Bachfeld, 1808-1875, S. 159: ‘1864 Louise Luitwine Kraeuslein ledigen Standes, starb am 11. Juni Nachmittags 1 1/2 Uhr von einem Blitzschlag hinter Bachfeld getroffen und wurde am 13 ten ejusdem Abends 5 Uhr, mit Einsegnung beerdigt. Sie war ... geboren zu Bachfeld den 2 Juli 1841’(Sie hinterließ eine dreijährige Tochter); das Datum 11. Juni 1864, der Todestag der Louise Luitwine Mitletha Kräuslein, ist auf dem Stein, der vermutlich von Angehörigen gestiftet wurde, fälschlicherweise als Tag der Beerdigung angegeben (Verf. frei nach Lit. F. Störzner, 1988)

Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner, 1988 s.o. S. 127-128, Nr. 88 m. Abb. 91 (Kopie), daraus: 2. H. Reuter, Schalkauer Zeitung 1938, 3. H. Stieler, Steinerne Zeugen der Vergangenheit - Gedenksteine im Kreis Sonneberg, Weimar 1982 m. Abb. und Erinnerung an Luitmine, Sonneberger Gedenksteine, Weimar 1982

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