steinkreuz arnstadt
standort
andere seite

Arnstadt, Ilm-Kreis, A: nordwestl. Ortsrand, ca. 300 m nördl. der Kreuzung ‘Am Riesenlöffel’-’Haarhäuser Straße’ ostseitige Böschung des Weges nach Haarhausen (kurz nach dem Wegeknick auf der Höhe)

Obertägige Maße: Höhe 0,90 m, Br. 0,88, T. 0,24, das tief im Boden stehende Steinkreuz aus Sandstein lat. Form mit gerundeten Enden wird im Volksmund ‘Radfahrerkreuz, -stein, Unfallkreuz’ genannt und befindet sich in der Flur ‘Am Weinberg’; nach Lit. Schmidt, 1939, heißt es 1575: ‘beim steinernen Kreuz, da man nach Haarhausen geht’

um das Denkmal ranken sich viele Sagen - hier soll jemand erschlagen worden sein oder ein Langholzwagen überollte einen Fuhrmann; im 19. Jh. soll ein Hochradfahrer oder Reiter verunglückt sein; Lit. Bühring, 1904, verweist auf die Einbeziehung des Kreuzes bei Flurprozessionen

Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirk Erfurt, Weimar 1984, S. 18-19, Nr. 18 m. Abb. 25, daraus: 2. J. Bühring, Geschichte der Stadt Arnstadt 704-1904, Jena 1904, S. 121, 3. R. Block, Alte Steinkreuze in Westthüringen, Eisenach 1926, S. 38, 4. H. Schmidt, Über Arnstädter Flurnamen, Arnstadt 1939, S. 29, 5. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960a, S. 33 Nr. 38, 6. Peter Unger, Sagen und Überlieferungen zu Steinkreuzen im Kreis Arnstadt, Weimar 1982, S. 49-54

riesenloeffel arnstadt
standort haarhauser weg
detail hinweistafel

Arnstadt B: nordöstl. Winkel der Kreuzung ‘Am Riesenlöffel-Haarhäuser Straße’ am Kesselborn  (-brunnen)

Obertägige Maße: Höhe 2,30 m, Br. Ädikula 0,60, T. 0,40, Schaft Br. 0,40, T. 0,33, der durch seine Größe beeindruckende Bildstock aus Seeberger Sandstein wird im Volksmund ‘Riesenlöffel’ genannt, wobei diese Bezeichnung zuerst in einem romantischen Märchen von Bechstein, 1828, gebraucht wird; nach der Sage fiel der angebliche Eßlöffel aus einem Sack von wandernden Riesen und blieb mit dem Stiel im Boden stecken

unter der markanten spitzbogig gestalteten Ädikula (H. 0,72, Br. 0,41) mit noch vorhandenen Dübellöchern für ein Schutzgitter eine kleinere Nische etwa gleicher Form (Lichtnische); der Schaft mit quadratischem Grundriss und abgefasten Kanten; das Denkmal wurde 1971 von einem sowjetischen Panzer angefahren, worauf es in drei Teile zerbrach; zunächst Sicherstellung bzw. Ablagerung im Garten des Schloßmuseums Arnstadt, im Oktober 1982 repariert und Aufstellung nahe des Südflügels im Schloßgarten; 1994 Neuaufstellung durch Mitglieder des Altstadtkreises und Thüringer Geschichtsvereines Arnstadt am ursprünglichen Platz (Verf.)

Peter Unger-Der Arnstädter Riesenlöffel

Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner s.o. S. 17, Nr. 15 m. Abb. 15 (Standort Schloßgarten), daraus: 2. E. Meiland, Steinkreuze und alte Überlieferungen aus dem Kreis Arnstadt, Erfurt 1956, Peter Unger, 1982, Internet: 1. ...tuckerland.de-Der Arnstädter Riesenlöffel (P. Unger)

standort schwedenschanze

Arnstadt C: südwestl. der Stadt auf der Höhe der Alteburg (frühgeschichtl. Höhensiedlung u. Spornburg, 25 Ha, 3. Jh. v. Christus), ca. 600 m südwestl. des Wanderparkplatzes am Fuhrmannsweg am Wall der Schwedenschanze, 200 m südl. des Fahrweges Arnstadt-Espenfeld

steinkreuz arnstadt andere seite

Obertägige Maße: Höhe 0,93 m, Br. 0,90, T. 0,22, das breitflächige Steinkreuz aus Kalkstein mit Schafterweiterung zeigt auf der Ansichtsseite fragmenthafte Reste einer einstigen Darstellung, die nicht mehr gedeutet werden kann; im Kreuzungsfeld der Rückseite eine lochartige Vertiefung, die als Abriebsmal anzusehen ist, s. Einf. (Verf.); das Denkmal steht nicht am ursprünglichen Platze, nach Reparatur (am Schaft zerbrochen u. ein Arm abgetrennt, Schaftrest wurde nicht geborgen, Arm ersetzt) bis August 1975 am westl. Stadtrand, am südl. Rand des Weges Arnstadt - Bittstädt, 400 m westsüdwestl. des ehem Vorwerkes Eichfeld an einer Wegekreuzung; dann bis 1978 ca. 400 m ostnordöstl. dieser Stelle direkt am Vorwerk Eichfeld, wo es wegen Gefährdung durch Abrissarbeiten an den heutigen Standort versetzt wurde; am ursprünglichen Platz soll ein Schäfer während eines heftigen Unwetters vom Blitz erschlagen worden sein (P. Unger, 1982a)

Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner s.o. S. 17-18, Nr. 16 m. Abb. 18, daraus: 2. J. Bühring, 1904, S. 121, 3. H. Köber, 1960a, S. 33, Nr. 38, 4. Peter Unger, 1975, 1978, 1982, S. 49, Nr. 1; 5. F. Wiegand, Materialsammlung über Steinkreuze, Arnstadt/Erfurt 1934, Bl. 79-80 (Staatsarchiv Erfurt: 5/110-W1) 6. W. Wennig, Grau u. verwittert stehen 14 Steinkreuze am Wege ..., Thür. G.-Zeitung Arnstadt 1939 m. Abb., 7. E. Meiland, Steinkreuze und alte Überlieferungen aus dem Kreise Arnstadt, DV-Ausg. Arnstadt 11, 1956/1960, S. 71, 8. H. Müllerott-P. Unger, Eichfelder Steinkreuz umgesetzt, DV-Ausg. Arnstadt 34, 1978, 9. U. Lappe, Steinkreuz wurde versetzt, DV-Ausg. 35, Erfurt 22. 1. 1979

Arnstadt D: ca. 2 km südwestl. des Stadtrandes, 120 m südöstl. des Fahrweges Arnstadt-Espenfeld, etwa im Schnittpunkt der Gemarkungsgrenzen Arnstadt-Espenfeld - Siegelbach, Steinkreuz lat. Form mit fehlenden Kopf

kopie thueringer allgemeine 2015
kopie thueringer allgemeine 2015

Quellangaben: Lit.: F. Störzner s.o. S. 18, Nr. 17 m. Abb. 19, daraus: 2. E. Einert, Aus den Papieren eines Rathauses, Arnstadt 1892, S. 5-12, 3. J. Bühring, 1904, S. 121, 4. K. Mohring, Alte Steinkreuze in Thüringen, 1934, 5. E. Meiland, 1956, 6. H. Köber, 1960, S. 32, Nr. 29, 7. R. Michaelis, Ein Beitrag zur Steinkreuzforschung aus Arnstadt in Thüringen, 1964, S. 369-370, 8. R. Künstler, Ostthüringische Flurdenkmäler im Lichte urkundl. Überlieferung, Berlin 1975, S. 255, 9. Peter Unger, 1979, S. 41-45, 10. Walter Saal, Steinerne Flurdenkmale als Territorialgrenzen, Rudolstadt, S. 149-152

11. Aufsatz von Frank Störzner (s. Rubrik Literatur) ‘Vor alters ein steinern Creutze zum Gedächtnis ...’, in: Thüringer Allgemeine 2015

Internet: 1. ...wapuklo.de-links-Ein Steinkreuz vor 420 Jahren (Webseite von Peter Unger)

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