standort olla ampleben

Kneitlingen, OT Ampleben, Lkr. Wolfenbüttel, südwestl. des Ortes, südseitig an der Straße Evessen-Schöppenstedt, auf der ‘Olla’ genannten Höhe

steinkreuz ampleben detail hinweistafel andere seite

Obertägige Maße: Höhe 0,78 m, Br. 0,55, T. 0,25, das kalksteinerne, gedrungene Kreuz weist arge Oberflächenverwitterung auf und besitzt einen trapezförmig verbreiterten Schaft, abgearbeitete Arme und Kopf, wobei deren Oberseiten abgeschrägt sind; das Denkmal steht in einer Schutzfläche aus Pflastersteinen an der Grabenböschung der Landstraße, noch vor einigen Jahren etwa gegenüber an der nördl. Seite; im Jahre 1790 erwähnt es ein Pfarrer aus Uehrde, wohl an seinem ursprünglichen Standort, an einem zur Gemarkung Eilum gehörenden Holzweg in der nahen Umgebung; im Zuge des Ausbaues der Landstraße zwischen Evessen und Schöppenstedt, um 1810, verbrachte man das Denkmal an den heutigen Platz; dieser Weg ist eine alte Heer- und Handelsstraße am Südrand des Elmes; das Gebiet um die ‘Olla’ genannte Höhe ist geschichtlich von Bedeutung; hier fand man Gräberfelder der Zeitenwende, sogar mit römischen Relikten, sowie prähistorische Waffen, Scherben und Hufeisen; das legendere Dorf Mollumstedi soll sich einst hier befunden haben, doch stützt sich diese Vermutung nur auf eine Bansleber Dorf- Flur- u. Wiesenbeschreibung aus dem Jahre 1752, aus der die Flurnamen ‘Am Molla’ und ‘Mollacker’ hervorgehen; Schriften dieser Zeit über Ampleben und Eilum geben ‘Am Ollaberg’ oder ‘Ollakamp’ an; Olla gilt heute als eigenartiger Flurname und ist linguistisch nicht genau deutbar; vielleicht gibt es dafür eine simple Erklärung, indem die Höhe eine Art Signalberg war; hinsichtlich der Gegebenheiten wären von hier ausgestoßene Mundlaute, im akustisch ruhigen Mittelalter, z.B. in unsicheren Zeiten beim Anrücken von Feinden, in den Dörfern im Tale gehört worden (Urform des Jodelns, auch im Harz nachgewiesen, Verf.) neben allerlei Spukgeschichten, die sich um den Höhenzug ranken, sollen hier im Laufe der Zeit viele Menschen zu Tode gekommen sein; das Kreuz soll ein Grenzmal zwischen den drei Ansiedlungen Hachum, Gilzum und Evessen gewesen sein; nach einer anderen Erzählung stünde das Steinkreuz zur Erinnerung an ein Dorf, das im Dreißigjährigen Kriege zerstört wurde und dessen Bewohner allesamt umgebracht wurden 

Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-E. H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, S. 159-160, daraus: 2. W. Flechsig, Alte Nachrichten über Steinkreuze im Lande Braunschweig, Braunschw. Heimat 1935, S. 57, 3. H. B. Krieger, Braunschw. Heimat 1961, S. 117, 4. A. Hoffmann, Die mittelalterlichen Steinkreuze, Kreuz- und Denksteine in Niedersachsen, Hildesheim / Leipzig 1935, S. 11, 56 5. P. J. Meier-K. Steinacker, Die Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Wolfenbüttel, Wolfenbbüttel 1906, S. 167, 6. A. Steinwedel, Nieders. Heimatkalender, Goslar 1950, S. 48, Internet: 1. ...elmsagen.de

verschollene Objekte: 1. Ampleben, am Kirchberg nordöstl. im Ort standen gegen Ende des 18. Jh. zwei Steinkreuze; 2. auf dem Zinterberg, südwestl. des Ortes gegen Eilum, befand sich nach Aussagen des Pfarrers von Uehrde, um 1790, ein Steinkreuz, ca. 250 m bergab zwei weitere, dicht beisammen (Quelle: Lit.: 1. M.-B. s.o. S. 161-162, daraus: 2. Flechsig, 1935, S. 59, 3. Krieger o.J. S. 7)

standort kirche eilum
steinkreuz eilum

Kneitlingen, OT Eilum, Lkr. Wolfenbüttel, an Turmsüdseite der Eilumer Kirche

Maße: Höhe 0,60 m, Br, 0,93, T. 0,16, das Fragment eines Steinkreuzes aus Kalkstein wurde 1956 von Schmiedemeister Wilhelm Beddig, Eilum, als Trittstein über einen Graben an der Zufahrt zum Grundstück des Bauern Alfred Berg, Eilum, entdeckt und als Denkmal erkannt; wenig später von ihm, auf Wunsch der Gemeinde, außen an der Turmwand in etwa 40 cm Höhe befestigt und mit einem Schutzdach versehen; Kopf nur noch ansatzhaft erhalten, Arme verstümmelt, Schaft fehlt durch Abbruch; gerundete Winkelstützen erzeugen ein einstiges rundes Kreuzungsfeld, das die Darstellung eines breitrilligen siebenspeichigen Rades zeigt (D. 0,46); damit dürfte die Involvenz ‘Fuhrmann’ kaum zu übersehen sein (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-E. H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, S. 160, daraus: 2. Fr. Brandes, Die Steinkreuze des Kreises Peine, priv. Manuskript, Braunschweig 1964a u. Kreis Helmstedt, 1964b, S. 18-19 

kreuzstein kneitlingen standort kirche kneitlingen

Kneitlingen, Lkr. Wolfenbüttel, über dem Eingangsportal der Kneitlinger Kirche, in ca. 6 m Höhe vermauert

Maße: Höhe ca. 1,20 m, Br. 0,50, der Kreuzstein aus Kalkstein mit breit abgefasten Kanten zeigt erhaben ein gleicharmiges Balkenkreuz im Relief auf langem Schaft, der auf Halbkreisbogen steht; imgrunde die klassische Darstellung eines Kreuzsteines, das Christuskreuz auf dem Hügel Golgatha (Verf.)

Quellangaben Lit.: Internet: Elmsagen

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