standort nattenberg imsen

Alfeld, A: OT Imsen, Lkr. Hildesheim, Hochfläche des Nattenberg nördl. des Ortes, Gemeindegrenze, ‘Kirkstein, Brudermörderstein’

kirkstein imsen andere seite
detail draufsicht

Obertägige Maße: Höhe 0,77 m, Br. 0,79, T. 0,23, der Erinnerungsstein aus Kalkstein von 1816 zeigt beidseitig, sowie auf der Oberkante eingerillte, mit schwarzer Farbe nachgezogene Inschriften und Symbole, Vorderseite:

‘HIER WARD AM 6TEN JUNI 1816 / EIN BRUDERMORD VERÜBT / DIE BEIDEN THAETER / STARBEN BEI WINZENBURG / UNTER DER HAND DES / NACHRICHTERS AM 30TEN / MAI 1817’

Rückseite: ein beilähnliches Werkzeug, darunter die Buchstaben ‘I S’ eine gebräuchliche Abwandlung des Christusmonogramm: Iesus Salvator = Jesus, Heiland bzw. Erlöser der Menschen; Scheitel: kleines Beil und ein nicht eindeutig erklärbares Zeichen, sowie div. Zahlen mit kleinem Kreuz dazwischen

das Denkmal wurde 1976 von Kreisheimatpfleger Kraus, Alfeld und seiner Arbeitsgemeinschaft neu aufgerichtet, nachdem es lange Zeit umgestürzt, halb im Boden versunken am Platze lag; nach der Überlieferung wurde hier am 6. 6. 1816 ein von den Napoleon-Kriegen heimkehrender Soldat namens Kirk von seinem jüngeren Bruder und dessen Knecht Buhmann mit einem Beil oder Hacke erschlagen; die Mörder kamen vor Gericht und wurden am 30. 5. 1817 durch das Amt Winzenburg durch Rädern und Erdrosseln gerichtet; nach anderer durch das Gericht Wispenstein; s. Info-Links

Gericht Wispenstein

Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-E. H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, S. 196, daraus: 2. P. Graff, Geschichte des Kreises Alfeld, Hildesheim/Leipzig 1928, S. 131, 314, 3. Köhnecke-Großfreden, Der gesühnte Brudermord, in: Die Spinnstube, 5. Jg., Nr. 10, Göttingen 27. 5. 1928, S. 142-144, 4. G. Kraus, Der Kirkstein auf dem Nattenberge, in: Unsere Heimat, Leine Deister Zeitung, Gronau Ostern 1976, 5. W. Müller-H. J. Wagener, Niedersächsische Post 17. 8. 1978a, S. 9, 6. H. Sohnrey, Der Kirkstein, in: Der Bruderhof, Berlin 1921 u. Der Kirkstein bei Förste, in: Die Spinnstube, 2. Jg., Nr. 46, Göttingen 22. 11. 1925, S. 728

standort st. martinskirche brunkensen

Alfeld, B/C/D: OT Brunkensen, Nordseite St. Martinskirche   

kreuzstein brunkensen
kreuzstein brunkensen kreuzstein brunkensen
andere seite andere seite
detail darstellung

B u. C links u. mitte (Kalkstein): Maße: Höhe 0,60 m, Br. 0,47, T. 0,18, Höhe 0,62, Br. 0,47, T. 0,18, beide Kreuzsteine mit rundem Oberteil zeigen beidseitig den gleichen Darstellungsaufbau und stehen seit etwa 1960 angelehnt an der Kirchenwand zwischen div. Grabplatten; auf vertiefter, gerahmter Kreisfläche die herausgearbeitete Darstellung eines griechischen Kreuzes durch Kreisrille vom Rand getrennt; in den Sektorenwinkeln ursprünglich 4 eingebrachte quadratische Durchbrüche auf der Spitze stehend, wobei einer, seltsamerweise, bei beiden Objekten durch ähnliche Beschädigungen ausgebrochen ist, sicher ein Resultat des gemeinsamen Standortes; um das Jahr 1905 verbrachte man beide Denkmale vom Martinsacker ‘unter dem Odenberg’ an das örtliche Kriegerdenkmal am Abzweig nach Warzen, wovon sie um 1960 auf den Kirchhof verbracht wurden; eine feste Aufstellung wäre wünschenswert (Verf.)    

Quellangaben: Lit.: 1. M.-B. s.o. S. 194, daraus: 2. K. Steinacker, Die Bau- u. Kunstdenkmäler des Herzogthums Braunschweig, Wolfenbüttel 1907, S. 251, 3. W. Düerkop, Ortschronik von Brunkensen, Brunkensen o. J. 4. J. U. Görlich, Kreuzsteine, Mordsteine, Galgensteine, Stadtoldendorf 1976, S. 7, 16, 5. A. Hoffmann, 1935, S. 10, 52, 6. G. Kraus, 1978a, S. 14

D: Obertägige Maße: Höhe 1,74 m, Br. 0,78, T. 0,18, die einst etwa rechteckige Kreuzsteinplatte aus rotem Sandstein ist im oberen Bereich durch Abbrüche arg beschädigt und weist einen restaurierten Durchbruch auf; das ‘Schäferstein’ oder auch ‘Krumsteger Krüz’ genannte Denkmal ist mit Eisenklammern an der Kirchenwand befestigt; es zeigt im oberen Bereich auf vertiefter Fläche ein herausgearbeitetes got. nasenbesetztes Kreuz in einem ebenfalls nasenbesetzten quadratischen Rahmen; darunter die eingerillten Darstellungen einer Kiepe bzw. Holzeimers und eines Hirtenstabes; Rückseite soll ein eingerilltes Balkenkreuz zeigen; der Volksmund gibt einige Sagen wieder; einmal erschlugen sich zwei Schäfer gegenseitig um die Huderechte oder ein Schäfer erschlägt mit seinem Stab einen Böttcher; ursprünglich soll der Kreuzstein unweit des Vorwerkes Odenberg gestanden haben, am ‘Finkensteg-Knick’ des Weges nach Coppengrave, zwischenzeitlich im Park der Villa v. Löhneisen aufgestellt; nach Lit. Voges soll man sich früher Stücke vom Stein abgeschlagen haben um daraus Steinmehl zur Beimischung in Arznei zu gewinnen (Brauchtum, s. Einf.)

Quellangaben: Lit.: 1. M.-B. s.o. S. 194, daraus: 2. P. Alpers, Märchen, Sage und Volkslied in Niedersachsen, Celle 1954, S. 59, 3. K. Steinacker, 1907, S. 257-258, 4. J. U. Görlich, 1976, S. 16, 19-21,  5. A. Hoffmann, 1935, S. 10, 52, 6. Th. Voges, Sagen aus dem Lande Braunschweig, Braunschweig 1895, S. 245-246, 7. W. Müller-Wagener, 1978a,  S. 9, 8. W. Düerkop, o.J. 

verschollene Objekte: 1. Brunkensen, ‘Frauenstein’ nach Ortsheimatpfleger W. Düerkop, außerhalb der Brunkenser Feldmark an der alten Landwehr zwischen Hoyershausen und Lütgenholzen, Flurbezeichnung ‘Frauenacker’: dort sei eine Frau, die an einem Marientage Flachs gejätet hat, vom Blitz erschlagen worden (Quelle: 1. M.-B. s.o. S. 195, daraus: 2. Steinacker, 1907, S. 251, 3. Hoffmann, 1935, S. 10, 52, 3. Düerkop, o.J.; 2. Alfeld, in den schriftl. Unterlagen des Kreisheimatpflegers W. Barner wird erwähnt, dass er 1938 des Bruchstück eines Kreuzsteines an der Südseite des Stadtwalles im Gehöft der Zellulosefabrik gefunden hat; der Stein wurde zunächst im Bauhof der Stadt Alfeld eingelagert, ging aber dann verloren (Quelle: 1. M.-B. s.o.) 3. Brunkensen, ‘Gänsestein’ vermutl. in der Flur ‘Am Gänsestein’, die Gänsewiese lag im Mittelalter an der Glenefurth bei der Mühle (Quelle: 1. M.-B. s.o. S. 194, daraus: 2. Steinacker, 1907, S. 251, 3. Düerkop, o.J.)

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