standort

Bückeburg, OT Achum, Lkr. Schaumburg, südwestl. Ortsrand, Grünanlage ‘Am Postweg’  ‘Schneiderstein / Mordstein’                 

kreuzstein achum andere seite

Maße ab Sockel: Höhe 1,36 m, Br. 0,80, T. 0,20, der oben gerundete, beschädigte Kreuzstein aus Sandstein zeigt auf der Ansichtsseite (Rückseite) im Flachrelief auf umrandeter, vertiefter Fläche ein lat. Balkenkreuz, das trapezförmig ausläuft; im Grunde die klassische Darstellung eines Kreuzsteine, das Christuskreuz auf dem Hügel Golgatha; rückseitig (Vorderseite) entsteht durch herausgearbeitete Sektorenflächen ein breitrandiges, sog. Tatzenkreuz, dessen Enden sich außen treffen und dabei den Rand bilden, wobei der Schaft etwas eingezogen ist (Verf.); der Kreuzstein stand schon um 1908 an dieser Stelle; nach dem 2. Weltkrieg ist das Denkmal durch den Bau des angrenzenden Fluplatzes durch die Alliierten fast völlig verschüttet worden, worauf es auf Initiative des Bürgermeisters Carlheinz Stansch geborgen und am 10. 4. 1965 wieder am heutigen Platze aufgestellt wurde; in den Betonsockel wurde eine Bleikartusche eingelassen mit der Tageszeitung Hannoversche Presse, vom 10. 4. 1965, alle DM-Münzen und eine Urkunde mit handschriftlichen Wortlaut; nach der Sage geriet ein Schneider aus dem Ort mit einem fahrenden Leineweber derart in Streit, dass er von diesem mit einer Schere erstochen wurde; an der Stelle des Geschehens setzte man den Kreuzstein (Aussage des Bürgermeisters Stansch)

Quellangeben: Lit.: 1. Werner Müller-E. H. Baumannm, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, Hameln 1988, S. 104 m. Abb. 3720.2

kreuzstein gelldorf
kopie e. i. nienstaedt
kopie e. i. nienstaedt

Obernkirchen, OT Gelldorf, Lkr. Schaumburg, verschollener Kreuzstein, bis 1983 vermauert in der Grundmauer eines abgerissenen Hauses an der B 65 Einm. Dorfstraße (erbaut um 1793, zum Hof der Familie Schwarze gehörig, Gelldorf, Dorfstr. 1)

Maße: Höhe 0,95 m, Br. 0,65, T. 0,18, die Rückseite der rechteckigen Kreuzsteinplatte aus Sandstein zeigt ein durch vier vertiefte Ovale erzeugtes Kreuz, dessen Enden sich am Rand des Steines berühren; im Grunde eine geometrische Darstellung, die der Steinmetz durch externe Zirkelpunkte erarbeitet; auf dem Kopf eine Eintiefung, die als Abwetzmal mittelalterlicher Hieb- oder Stichwaffen deutbar ist, s. Einf. (Verf.) die Vorderseite soll ein sehr breites lat. Balkenkreuz zeigen, dessen Enden fast bis an den Rand reichen; das Denkmal wurde im Jahre 1983 beim Abriss des Fachwerkhauses eingefügt in der Grundmauer gefunden; der Inhaber, der mit dem Abriss beauftragten Baufirma  A. Beddermann, Schwarmstedt, Am Ring-Parkstr. (um 2002 verst.) verbrachte das Denkmal unberechtigterweise, wider den Richtlinien des Denkmalschutzes, auf sein dortiges Firmengrundstück, wo es vermutlich bis zum Jahr 2000 an ein heute noch dort befindliches altes Backhaus angelehnt deponiert war; nach intensiver Suche am  3. 5. 09 durch das kreuzstein.eu-team konnte der Kreuzstein nicht gefunden werden (s.o. Kopie Lit. Müller-Baumann, Standort Schwarmstedt); zu Rate gezogene Anwohner gaben wertvolle Hinweise: A. Beddermann kam 2002 bei einem Autounfall ums Leben; er handelte nebenbei mit Antik-Bauelementen, wie etwa verzierten Gesimssteinen oder Steintrögen usw., die er bei Abriss- bzw. Beräumungsarbeiten vorfand; die letzte Zeit vor seinem Tod verlegte er sein Büro und Wohnsitz in den nahen Ort Eickeloh, Am Bahnhof 1; auf dem Grundstück seiner Baufirma in Schwarmstedt fand eine Zwangsversteigerung des Inventars statt, doch habe er einiges nach Eickeloh mitgenommen; das Grundstück wurde an einen in Fallingbostel wohnhaften Engländer namens Hardy verkauft

der Gelldorfer Kreuzstein war vermutlich hinsichtlich seiner Auffindungssituation einst ein freistehendes Flurdenkmal, das wohl unmittelbar am hier vorüberziehenden alten Landweg Hannover-Stadthagen-Obernkirchen-Bückeburg-Minden stand und dem Hausbau von 1793 hinderlich war; von daher könnte die zweckentfremdete Verwendung in der Grundmauer ihre Erklärung finden; ein weiterer heute verschollener Kreuzstein ganz in der Nähe von Gelldorf, der sog. Schneiderstein von Nienstädt (Stadthagen), wurde in den neunziger Jahren gestohlen; er stand direkt an der Böschung der B 65, ca. 300 m östl. von Nienstädt, s.u. NI - Nienstädt (Verf.) 

Quellangaben: 1. Lit.: Werner Müller-E. H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, Hameln 1988, S. 41 m. Abb. 3323.1 (daraus Kopie) u. W. Müller, 1986, S. 20, 2. Fotos von Herrn E. I., Nienstädt, private Bilddokumente, Krzg. um 1980 u. Haus bei Abriss

c. 2007

www.kreuzstein.eu